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Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition)

Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition)

Titel: Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Fairchild
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Seiten näher zu rücken, wie um ihn zu ersticken. Er musste weg von hier, also lief er zur Tür.
    »Avi, wo willst du hin?«, rief Hannah ihm hinterher.
    »Ich muss allein sein«, entgegnete er. »Du bleibst hier.«
    Sie kam ihm zur Treppe nach. »Es ist zu gefährlich.«
    »Gefährlich ist es überall«, gab er ungehaltener als beabsichtigt zurück. Hannah wirkte gekränkt. »Ich weiß, wie du dich fühlst«, erwiderte sie dennoch. »Lass uns das Problem gemeinsam lösen.«
    »Woher solltest du das wissen?«, antwortete er. »Du hast einen Ort, wo du hingehörst, und eine Mutter, die dich liebt.«
    Ehe sie ihn aufhalten konnte, stürmte er die Treppe hinunter und zur Tür hinaus. In seiner Wut bemerkte er nicht, dass sie ihm in einem sicheren Abstand folgte.

    Avi hätte nicht sagen können, wie lange er gerannt war, doch es waren vermutlich nur wenige Minuten gewesen. Unterwegs begegnete er niemandem.
    Nachdem er ein wenig Dampf abgelassen hatte, hielt er inne, um Luft zu holen. Er erinnerte sich an Hannahs Worte. Nun verstand er, was sie wirklich gemeint hatte, und bekam ein schlechtes Gewissen. Natürlich wusste sie, was in ihm vorging. Schließlich hatte sie auch ihren Vater verloren, und zwar überdies einen, den sie gekannt und geliebt hatte. Wie hatte er nur so ein Trampel sein können?
    Avi stellte fest, dass er sich am Rand eines aufgegebenen, bewaldeten Parks befand. Wo einst ein Eisentor gestanden hatte, waren nur einige alte Pfosten übrig geblieben, von denen der Rost bröckelte. Avi schlenderte hinein und ging zwischen Weiden und Birken weiter. Die Blätter der Bäume raunten in dem Wind, der während ihres Besuchs im Banqueting House aufgekommen war. Eine dreiköpfige Eichhörnchenfamilie saß auf einem hohen Ast und musterte Avi. Wie so häufig in letzter Zeit hatte er das Gefühl, beobachtet zu werden. Doch inzwischen kümmerte ihn das nicht mehr.
    Hinter ihm knackte ein Zweig.
    Sollen sie ruhig kommen, dachte er. Ich bin so wütend, dass sie wahrscheinlich bereuen werden, mir je begegnet zu sein.
    Der Wald wurde dichter. Die uralten Bäume hatten dicke Stämme und tief herabhängende Äste, die fast bis zum Boden reichten, so dass Avi sich ducken oder darüberklettern musste. Immer wieder sah er sich verstohlen um. Zweimal glaubte er, eine schattenhafte Gestalt bemerkt zu haben, die sich stets rasch hinter einem Baum versteckte. Verstohlen bückte er sich und hob einen Ast vom Boden auf. Das würde genügen müssen.
    Inzwischen stand er vor einer verwitterten, vom Alter ausgehöhlten Eiche. Avi schlüpfte in den Stamm, versuchte, so leise wie möglich zu atmen, und wartete ab. Anfangs hörte er nur den Wind in den Baumkronen. Darauf folgten leise raschelnde Schritte. Sein Griff um den Knüppel wurde fester.
    Eine Stimme murmelte vor sich hin, und ein Schatten fiel auf das dürre Laub, das den Boden bedeckte. Avi holte tief Luft und sprang aus dem Baum.
    Als er mit dem Knüppel ausholte, traf er ins Leere. Die Gestalt war verschwunden. Nur ein zarter blauer Dunst irrlichterte zwischen den Bäumen.
    Im nächsten Moment erklang über seinem Kopf ein Kichern. Er blickte ruckartig nach oben. In einer Baumkrone schwebte Brucies Bruder und wedelte lässig mit den Flügeln.
    »Foster!«
    Hass kochte in Avi hoch. Seine letzte Begegnung mit Foster hatte in der Burg stattgefunden, nachdem der Elf ihn an Kellen verraten hatte.
    »Schön, dich zu sehen«, meinte der Elf.
    »Du widerlicher kleiner …«
    Foster grinste spitzbübisch und drohte ihm mit dem Finger. »Immer mit der Ruhe, Avi.«
    »Wenn du hier unten wärst, würde ich …«
    »Tja, bin ich aber nicht«, entgegnete Foster, machte es sich auf einem Ast gemütlich und legte die Flügel an. »Also könntest du wenigstens …«
    Im nächsten Moment brach der Ast ab. Foster stürzte überrascht zu Boden.
    Schnell wie der Blitz machte Avi einen Satz und warf sich auf den zappelnden Elf. Beim Kampf stiegen blaue Staubwolken auf. Foster versuchte, seine Flügel zu befreien, doch Avi hielt ihn gut fest.
    »Du fliegst mir nicht davon«, keuchte er. »Da kannst du ein Elf sein, so viel du willst.«
    »Avi!«, stieß Foster, den Mund voller Laub, hervor. »Friede! Lass mich los!«
    »Dir habe ich es zu verdanken, dass meine Vergangenheit jetzt verloren ist!«
    »Das war nicht meine Schuld«, jammerte Foster. »Er hat mir ein Angebot gemacht, das ich einfach nicht ablehnen konnte.«
    »Ich glaube dir kein Wort!« Avi schloss die Finger um Fosters Hals und

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