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Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition)

Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition)

Titel: Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Fairchild
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in der Festung waren hingegen mindestens doppelt so groß.
    Riesenelfen, dachte er. Was wird hier gespielt?
    Als der größte der Elfen, der sich gerade mit Foster unterhielt, bemerkte, dass Avi aufgewacht war, kam er, gefolgt von den anderen, auf ihn zu. Alle trugen fein gewebte Kettenhemden, und ihre durchscheinenden Flügel hatten eine Spannweite, wie Avi sie noch nie gesehen hatte – sie hätten sogar zu einem Adler gepasst. Andererseits waren Brucies Flügel durch das Nachwachsen ja ebenfalls kräftiger geworden.
    »Es ist mir eine Ehre, dich bei uns willkommen zu heißen«, verkündete der hochgewachsene Elf. »Mein Name ist Kensington.«
    Trotz der höflichen Begrüßung hatte der Tonfall etwas Streitlustiges an sich, das Avis Argwohn weckte.
    »Ich weiß nicht so recht, ob ich mich geehrt fühlen soll«, entgegnete er und zerrte an dem Seil um seinen Knöchel. »Warum haltet ihr mich gefangen?«
    Es verschlug ihm die Sprache, als die Elfen, einschließlich Foster, in lautes Gelächter ausbrachen.
    »Du bist unsere Geisel«, erklärte Kensington schließlich.
    »Geisel?«, wiederholte Avi. »Und was verlangt ihr für meine Freilassung?«
    »Schutz.«
    »Wovor?«
    Die Elfen tuschelten eine Weile, dann ergriff Kensington wieder das Wort. »Da du von dieser Angelegenheit betroffen bist, verrate ich dir so viel, dass du Ruhe gibst. Um es kurz zu machen: Wir sind auf der Flucht. Vor sechs Wochen waren wir alle noch Gefangene von Kellen.«
    »Auf Falcon Island«, ergänzte ein anderer großer Elf erschaudernd.
    »Wo er seine Brücke baut?«, fragte Avi nach.
    Kensington bedachte ihn mit einem misstrauischen Blick. »Woher weißt du das?«
    »Ich weiß mehr, als ihr ahnt. Vielleicht kann ich euch sogar helfen.«
    Kensington strich mit der Hand über seine langen Flügel. »Das bezweifle ich. Wie dem auch sei, die Einzelheiten brauchst du nicht zu kennen. Das Wichtige ist, dass wir Kellens Sklaven waren und nun frei sind.«
    »Und wir sind zu allem bereit, damit das auch so bleibt«, fügte ein anderer hinzu.
    »Was bringt euch auf den Gedanken, dass meine Mutter euch helfen will?«
    »Gar nichts«, höhnte Kensington. »In dieser Hinsicht unterscheidet sie sich nicht von Kellen. Arethusa verfolgt ausschließlich ihre eigenen Interessen. Andererseits hat sie nicht viel für Kellen übrig. Wenigstens nicht mehr. Und jetzt haben wir ein Druckmittel gegen sie in der Hand.« Er grinste Avi an.
    Avi erinnerte sich an Brucies Worte, Arethusa wünsche seine Rückkehr. Vielleicht würde es ja für alle Beteiligten ein gutes Ende nehmen. Aber er hatte nicht vor, das den Elfen auf die Nase zu binden, und beschloss deshalb, das Spiel noch eine Weile mitzuspielen.
    »Ich glaube nicht, dass sie auf dich hören wird«, sagte er.
    »Auf mich vermutlich nicht«, erwiderte Kensington. »Aber Foster kann sehr überzeugend sein, wenn er möchte.« Er wandte sich an Brucies Bruder. »Da du ihn hergebracht hast, ist es wohl das Beste, wenn du seiner Mutter die Lage erklärst.«
    Foster zupfte an einer imaginären Schläfenlocke. »Verhandlungen sind mein Spezialgebiet. Wie lauten die Bedingungen?«
    »Wir fordern, dass uns Elfen umgehend das nördliche Viertel des Palastgeländes zur Verfügung gestellt wird. Außerdem verlangen wir, dass die königlichen Grenzpatrouillen uns beschützen. Und zu guter Letzt erheben wir Anspruch auf eine Besitzstandsgarantie. Das Land soll bis in alle Ewigkeit uns gehören.« Kensington zählte die einzelnen Punkte an den Fingern ab. »Dafür werden wir die königliche Garde durch eine Elfenkompanie verstärken, die gleichzeitig im Feenreich und in der Welt der Sterblichen tätig sein wird.«
    »Das klingt alles sehr vernünftig.« Foster lächelte.
    Kensington erwiderte das Lächeln nicht. »Die Königin wird ganz sicher zustimmen. Richte ihr aus, dass sie ihren Sohn ansonsten scheibchenweise wiederbekommt. Brich bei Morgengrauen auf. Und jetzt geh.«
    Avi versuchte, sich seine Furcht nicht anmerken zu lassen.
    Foster verbeugte sich und flog durch den Wald davon.
    Auch die anderen Elfen zerstreuten sich, nur Kensington blieb zurück. Nun, da er allein war, schien der Elf ein wenig zu schrumpfen. »Sie wird einverstanden sein, Avi«, meinte er leise. »Keine Angst.«
    War die großspurige Art nur Theater gewesen? Der Elf wirkte plötzlich nicht mehr so kriegerisch. Als er sich auf den Boden setzte, nahm Avi neben ihm Platz. Vielleicht war er ja doch ganz in Ordnung.
    »Ich weiß, was Kellen im Palast mit

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