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Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition)

Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition)

Titel: Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Fairchild
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bewusstlos in sich zusammen. Sofort erschien ein zweiter Kobold, der ebenfalls seine Armbrust anlegte. Avi sprang hinter einen Baum.
    »Schnapp ihn dir, Lacey!«, rief Foster und schwang die winzigen Fäuste. »Mach unseren hübschen Prinzen fertig!«
    Der Kobold umkreiste Avi, der von Baum zu Baum sprang, um ihm das Zielen zu erschweren. Mit einem schnalzenden Geräusch löste der Kobold die Armbrust aus. Ein Pfeil bohrte sich in einen Baum unmittelbar hinter Avi, und zwitschernd flog ein Vogelschwarm auf.
    »Aber bring ihn nicht gleich um!«, schrie Foster.
    Hastig drehte der Kobold an der Kurbel, um die Waffe für den nächsten Schuss vorzubereiten, doch Hannah kam ihm zuvor, indem sie ihn am Kragen packte und zu Boden rang. Während sie miteinander kämpften, erhob Foster sich in die Luft und fing an, mit kleinen Steinen zu werfen. »Lass ihn!«, protestierte er.
    Avi eilte Hannah zu Hilfe, denn der Kobold sträubte sich kräftig. In der Hoffnung, der Angreifer würde nicht bemerken, dass die Armbrust nicht geladen war, griff er nach der Waffe seines Spießgesellen.
    »Stillhalten!«, befahl Avi. »Außer du hast Lust auf ein Loch im Kopf!«
    Sofort hörte der Kobold auf, sich zu wehren, so dass Hannah ihm die Armbrust abnehmen und damit auf ihn zielen konnte. Unterdessen flüchtete Foster laut fluchend in den Wald.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Avi. »Gut, dass du mich gefunden hast.«
    »Wirklich?«, entgegnete sie spitz.
    In der Ferne hallten Schritte durch den Wald. Avi zog Hannah hinter einen Baum. »Noch mehr Kobolde?«
    Und wirklich waren im Mondlicht bald Armbrüste und Schwerter zu erkennen. Avi zählte mindestens sieben Koboldsoldaten.
    »Zurück zum Banqueting House«, flüsterte Avi. »Los. Ich bin direkt hinter dir.«
    Hannah rannte, gefolgt von Avi, den Weg zurück, den sie gekommen war. McNemosyne würde sie bestimmt verstecken, damit sie in der sicheren Bibliothek einen Plan schmieden konnten, um Arethusas Palast in Westminster zu erreichen …
    Avi stolperte und fiel bäuchlings zu Boden. Bis er sich wieder aufgerappelt hatte, war Hannah verschwunden. Er hörte schwere Atemzüge und ein Rascheln und Knacken, das ihm verriet, dass jemand dicht hinter ihm durch den Wald stürmte. Als er herumfuhr, blickte er in das schmale grinsende Gesicht eines Kobolds, der einen großen Stein in der erhobenen Hand hielt.
    Der Stein sauste auf Avi hinunter, und es wurde schwarz um ihn.

Kapitel 19
    O ffenbar war er nicht lange bewusstlos gewesen, denn als er aufwachte, stand der Mond noch hoch am Nachthimmel. Sein erster Gedanke galt Hannah.
    Beim Aufsetzen hatte er ein Gefühl, als würde ihm gleich der Schädel platzen. Sie war nicht hier. Hieß das, dass ihr die Flucht gelungen war?
    Vorsichtig betastete er seinen Hinterkopf und zuckte zusammen. Es blutete zwar nicht, doch am Haaransatz im Nacken erhob sich eine pochende Beule von der Größe eines Golfballs. Wo war er?
    Avi rappelte sich hoch. Ihm schwindelte, außerdem spürte er ein Ziehen am Fuß und stellte fest, dass er angebunden war. Ein kurzes Seil führte von seinem rechten Knöchel zu einem Baum. Da seine Hände frei waren, zerrte er an dem Seil, aber es riss nicht. Als er die Knoten lösen wollte, gaben sie nicht nach. Übelkeit stieg in ihm hoch.
    Er sah sich um. Anscheinend befand er sich noch im Wald – jedenfalls in irgendeinem Wald, von dem er annahm, dass es sich um denselben handelte. Die Kobolde hatten ihn in eine aus Baumstämmen gezimmerte Festung verschleppt. Der Baum, an den sie ihn gefesselt hatten, stand in einer Ecke der quadratischen, auf allen Seiten von spitz zulaufenden Palisaden umgebenen Anlage. Die Palisaden selbst waren oben mit einem Steg versehen, auf dem schlanke Koboldsoldaten patrouillierten. Sie trugen grüne Tuniken und braune Reithosen und Armbrüste an der Hüfte und beobachteten den umliegenden Wald.
    Eine Elfe flatterte über Avis Kopf hinweg ins Innere der Festung. Avi schaute ihr nach. Sie gesellte sich zu Hunderten von Artgenossen, die entweder im Gespräch die Köpfe zusammensteckten oder zu den kleinen Blockhütten in den Ecken der Palisaden flogen. Noch nie war Avi so vielen Elfen auf einmal begegnet.
    Fünf von ihnen standen in der Mitte der Festungsanlage, wo eine zerschlissene blaue Flagge schlaff an einem provisorischen Mast hing. Einer von ihnen war Foster. Die meisten Elfen, die Avi bis jetzt kennengelernt hatte, reichten ihm kaum bis zum Knie, Fosters Begleiter und auch die meisten anderen Elfen

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