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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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Schwert tanzte und hielt blutige Ernte – bald lagen zwei weitere Leichen zu seinen Füßen, ohne dass er auch nur einen Kratzer erlitten hätte. Auch Herubald schien sich mühelos gegen die Angreifer zur Wehr zu setzen, und Loridan machte sich keine großen Sorgen um seinen Schwertbruder, dessen Ausrüstung und Fähigkeiten den seinen gleichkamen. Ein Blick über seine linke Schulter verriet ihm jedoch, dass Tirandor in Bedrängnis war.
    Der Heiler hatte sich gegen zwei Gegner verteidigt, und in dem Moment, als er das Schwert aus der Brust des einen Gegners zog, hatte die Waffe des anderen seinen ungepanzerten Schwertarm gestreift. Loridan eilte dem Heiler zur Hilfe, war sich aber bewusst, dass dadurch der Zauberer nicht mehr gegen Angriffe abgeschirmt war. Er stieß erneut den Schlachtruf der Drachenritter aus, um Herubald auf die Gefahr aufmerksam zu machen. In diesem Moment sah er aber, dass Jandaldon sich einem der Dunkelmenschen in den Weg stellte. Fast schien es ihm, als würde der Angreifer vor dem Sänger zurückschrecken. Der Dunkelmensch schien sich tatsächlich zur Flucht wenden zu wollen, doch schon hatte der Dolch des Sängers ihn niedergestreckt.
    Sofort wandte Loridan sich wieder seinen Feinden zu, die jetzt nur noch zögernd angriffen, obwohl noch eine unbestimmte Zahl von ihnen in den Schatten lauerte. Plötzlich wichen die beiden Gegner, die eben noch zum Angriff angesetzt hatten, erschrocken zurück. Loridan nutzte die Gelegenheit, um mit einem schnellen Ausfall einen der beiden Dunkelmenschen zu durchbohren. Noch während dieser tot zu Boden sank, tauchte ein unheimliches Glitzern in seinen Augen auf. Verwirrt schaute Loridan hinter sich, wo Tan-Thalion hoch aufgerichtet stand. Das Licht, das sich in den Augen des Dunkelmenschen widergespiegelt hatte, schien den Händen des Zauberers zu entspringen. Bei genauerem Hinsehen stellte Loridan fest, dass Tan-Thalion einen Kristall oder Edelstein zwischen den Fingern hielt, von dem hell funkelnde Strahlen ausgingen. Angsterfüllt flohen die Dunkelmenschen vor dem blauvioletten Leuchten, und bald verschmolzen ihre dunkel behaarten Körper mit den Schatten der Nacht. Schwer atmend drängten sich die vier Gefährten um den Zauberer, die Blicke nach außen in die Dunkelheit gerichtet.
    »Was ist das für ein Licht?«, fragte Loridan.
    »Ein Bannzauber gegen das Böse«, flüsterte Tan-Thalion. »Eigentlich habe ich ihn studiert, um ihn gegen die Drachen ...«
    »Für Erklärungen ist später Zeit«, sagte Herubald. »Wo sind Sad Adan und Gerric?«
    »Verschwunden, schon bevor der offene Angriff begonnen hat«, sagte Loridan.
    »Ist jemand verwundet?«
    »Ja, ich«, sagte Tirandor. »Aber es ist nicht sehr schlimm.«
    »Ich werde die Wunde versorgen«, sagte Herubald. »Loridan, siehst du nach den Echsen? Und alle müssen Ausschau halten, ob unsere Gegner wieder auftauchen.«
    Loridan ging sofort zu den Craiths, die vor ihm zurückwichen und ihn laut anzischten. Zwei der Tiere waren verschwunden, und nur ihre durchschnittenen Zügel lagen am Boden. Als er die Zügel der anderen Echsen prüfte, fand Loridan zwei weitere durchtrennt vor. Mit einem Seil improvisierte er eine neue Sicherung für die Tiere und kehrte dann zu seinen Gefährten zurück.
    Nach einer kurzen Beratung entschlossen sie sich, Tan-Thalion, Jandaldon und Tirandor als Bewacher der Echsen zurückzulassen, während die beiden Ritter sich auf die Suche nach den vermissten Kameraden und den Reittieren machen wollten. Tan-Thalion drückte sich an die Wand unter dem Felsvorsprung und beschirmte den Kristall mit seinen Händen, um das verräterische Leuchten einzudämmen.
    Gerade hatten Herubald und Loridan sich zum Aufbruch bereit gemacht, als sich aus dem Dunkel ein Schatten löste und auf sie zuwankte. Die Schwerter der Drachentöter zuckten kampfbereit nach vorne, doch die Gestalt brach schon zusammen, bevor sie die Ritter erreicht hatte. Rasch beugte Herubald sich hinunter, um den reglosen Körper auf den Rücken zu drehen, und Loridan blieb an seiner Seite. Ein Laut der Überraschung kam von seinen Lippen, als er Gerric erkannte. Das Haar des Soldaten war mit Blut verschmiert. Sofort trat auch Tirandor heran, um den Bewusstlosen zu untersuchen. Er fühlte dessen Puls und Atmung, dann brachte er Verbandmaterial aus seiner Tasche zum Vorschein. Noch während der Heiler mit der Versorgung der Wunden beschäftigt war, stöhnte der Soldat und schlug die Augen auf. Zunächst schien er seine

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