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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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Menschen unterstützen, der für die Ziele Thaur-Angoths eintritt. Vor langer Zeit haben Menschen die Türme errichtet, durch die wir aus diesem Land vertrieben wurden. Es waren Menschen wie du – kein Schatten lag auf ihnen, und doch erfüllten sie Angoths Willen. Und nun erwartest du, dass wir dich und deine Begleiter ungehindert zu dem Turm vordringen lassen?«
    »Dann hatte Tan-Thalion also recht – die Türme haben die Macht, die Drachen zu verbannen«, sinnierte Loridan. »Seid ohne Sorge«, fügte er lauter hinzu. »Es war nie mein Wunsch, den Turm zu erreichen, und ich werde meine Begleiter zur Umkehr bewegen.«
    »Wir haben gehofft, dass du zu dieser Einsicht kommen würdest«, sagte die Frau. »Und wir werden euch ungehindert ziehen lassen. Aber dies ist nur ein Waffenstillstand – wenn einer deiner Begleiter es wagen sollte, sich in die Nähe des Turms zu begeben, so wird er sterben.«
    »Ich denke, dass ihr die Menschen falsch beurteilt«, erwiderte Loridan. »Auch wenn wenige von uns ohne Fehl sind, so sind wir doch alle Feinde des Dunklen Gottes. Es ist keine zwei Tage her, dass wir mit Kreaturen der Finsternis kämpften, und einer unserer Kameraden wurde getötet.«
    »Wir haben gesehen, dass die Kinder des Bösen ihre Höhlen verlassen haben. Es ist ein übles Vorzeichen, dass diese Schattenwesen sich nach Jahrhunderten des Versteckens wieder im freien Land zeigen. Wir werden euch an einen Ort führen, wo ihr den Rest des Tages und die kommende Nacht in Sicherheit lagern könnt. Morgen werdet ihr dann den Rückweg antreten.«
    »Werde ich die Gelegenheit haben, weiter mit euch zu reden?«, fragte Loridan.
    »Ja, wir werden reden. Gehe nun zu deinen Gefährten und sage ihnen, dass sie uns folgen sollen.«
    Durch eine knappe Verbeugung deutete Loridan an, dass er verstanden hatte, auch wenn er nicht wusste, ob die Drachen diese Geste verstehen würden. Er hatte sich schon abgewandt, doch dann drehte er sich noch einmal zu der Frau um.
    »Werde ich auch die Gelegenheit haben, mit dir zu reden?«, fragte er sie.
    »Ja, auch wir werden reden.« Zum ersten Mal zeigte ihr Gesicht ein Lächeln.
    *
    »Viel zu lange haben die Bewahrer schon gezögert!« Valkar unterstrich seine Ausführung mit einer ausladenden Geste und stieß dabei einen leeren Weinbecher vom Tisch. Das metallene Gefäß fiel scheppernd auf den Dielenfußboden, und Gorm, der unter dem Tisch gelegen hatte, fuhr erschrocken in die Höhe. Mit den Augen folgte er dem rollenden Gefäß, und als dieses zum Stillstand kam, blickte er neugierig in die Runde. Danira, die am nächsten zu dem Arath saß, streichelte beruhigend seinen Kopf. Auch sie selbst war durch den Aufprall des Bechers aufgeschreckt worden, denn schon seit zwei Stunden saßen sie nun in Sad Eldons Haus beisammen, um ihr weiteres Vorgehen zu planen, aber sie verstand nur die Hälfte der Dinge, die Valkar und Sad Eldon diskutierten.
    »Seit Jahren bin ich als Wanderprediger durch die Lande gezogen, habe versucht, den Menschen Mut zu geben«, fuhr Valkar fort. »Ich werde jetzt nicht tatenlos zusehen, wie diese Welt in Trümmer gelegt wird. Danira und Timon wissen nun, was im Kampf gegen das Böse auf uns zukommen wird. An den letzten beiden Tagen haben wir genug geredet. Morgen werde ich aufbrechen, um den Kampf gegen die Alten aufzunehmen.« Er verstummte und blickte erwartungsvoll in die Runde.
    »Auch ich möchte etwas tun«, sagte Danira leise, als der Blick des Mannes sich auf sie richtete. »Aber was können wir denn gegen die Alten ausrichten?«
    »Mehr als alle anderen Menschen«, antwortete Valkar. »Denn wir sind Auserwählte. Du und Timon und ich – wir tragen eine Macht in uns, die den Alten trotzen kann, und es ist ein Zeichen des Schicksals, dass wir drei hier zusammengekommen sind. Auch dein Schwert betrachte ich als ein Zeichen, Danira. Es ist eine kostbare Waffe, voller Macht und sehr kunstvoll gefertigt. Vielleicht stammt sie aus der Zeit der Runenschmiede – obwohl ich bisher nicht dachte, dass diese auch Waffen geschaffen haben. Vielleicht hat sich eine Gruppe von ihnen abgespalten, um sich dem Schmieden von Waffen zu widmen. Aber dann wäre Daniras Schwert das einzige Erzeugnis ihrer Kunstfertigkeit, das ich bisher gesehen habe.«
    »Und was werden wir jetzt als Nächstes tun?«, fragte Danira.
    »Wir müssen versuchen, andere wie uns zu finden, denn wir sind noch nicht vollzählig«, antwortete Valkar. »Fünf Auserwählte müssen sich vereinen, und die

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