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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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fünf Amulette müssen gefunden werden. Bisher sind wir nur drei. Wenn Loridan wirklich zu uns gehört, so wie wir es hoffen, dann haben wir unser Ziel fast erreicht. Nur ein Erwählter fehlt dann noch, um die Zusammenkunft zu vollbringen.
    Auch über die Amulette haben wir noch keine Gewissheit. Ich selbst trage Seth, die Rune des Eises. Timon hat Rhyn zu uns gebracht, das Zeichen der Luft. Auch Thrya befindet sich in Timons Schatz und eine weitere Seth-Rune, doch diese beiden haben ihre Macht verloren. Nun, die Thrya-Rune könnte vielleicht neu geschmiedet werden, falls wir das nötige Wissen dazu erringen. Dann würden uns nur noch Fain und Khia fehlen, die Zeichen des Wassers und der Erde.
    Um die Kräfte der Runen freizusetzen, müssen gewisse Worte gesprochen werden. Diese kenne ich, sie zu erlernen ist jedoch schwierig, ohne ihre Wirkung direkt zu spüren – und das wird erst möglich sein, wenn wir die Runen besitzen. Aber unser erstes Ziel muss es nun sein, Loridan zu finden, bevor er nach Car-Tiatha zurückkehrt. Und wir müssen uns beeilen, denn er könnte sich schon auf dem Rückweg von seiner Mission befinden. In Ber-Faidon werden wir erfahren, ob er vielleicht sogar schon zurückgekehrt ist. Und wenn das nicht der Fall ist, dann sollten wir ihm entgegenreisen, denn wir müssen erfahren, was im Drachenland vorgeht – und zwar sofort. Ich werde morgen früh aufbrechen. Wer will mich begleiten?«
    »Ich möchte mitkommen«, sagte Danira nach einem kurzen Seitenblick zu Timon, dann sah sie zu Grimstan auf, der ihr gegenübersaß. »Aber ich will nicht ohne dich gehen, Grimstan. Ich muss noch so viel von dir lernen.«
    »Ja, du musst noch lernen«, sagte der alte Mann. »Aber nicht nur von mir, denn auch dein Geist muss geschult werden, und dazu brauchst du Valkar. Trotzdem werde ich mitkommen, denn ich fühle, dass Timon mich bald mehr brauchen wird als du. Die geheime Macht, die in ihm wirkt, wird sich vielleicht bald offenbaren, und ich denke, dass ich Timon in dieser Angelegenheit besser zur Seite stehen kann als Valkar.«
    Timon schien etwas sagen zu wollen, doch Danira kam ihm zuvor.
    »Grimstan, wovon redest du? Was ist mit Timon?«
    »Seid ohne Sorge.« Grimstan zeigte ein kurzes Lächeln. »Ich denke nicht, dass Timon Gefahr droht, zumindest nicht mehr Gefahr als uns allen. Und doch – wenn ihr morgen früh aufbrecht, möchte ich euch begleiten, zumindest für eine Weile. Denn wenn euer Weg ins Drachenland führt, wäre ich eine Gefahr für euch. Ein Drache, der meine Ausstrahlung spürt, würde nicht zögern, mich zu vernichten, und dabei könnte auch euch Schaden zugefügt werden.«
    »Eure Umsicht ehrt Euch, Grimstan«, sagte Valkar. »Auch ich denke, dass Ihr im Drachenland eine Gefahr für uns wäret. Wenn die alten Schriften der Bewahrer die Wahrheit sagen, werden Danira, Timon und ich unbehelligt von den Drachen durch deren Land reisen können. Ich verstehe nicht, warum seit Generationen kein Reiner mehr den Kontakt mit den Drachen gesucht hat.«
    »Ich verstehe es schon«, erwiderte Timon. »Denn nach dem, was Danira uns erzählt hat, möchte ich lieber keinen Drachen treffen.«
    »Ja, auch ich wäre froh, wenn ich in meinem Leben keine Drachen mehr sehen müsste«, sagte Danira. »Valkar hat schon gestern versucht, uns vom guten Willen der Drachen zu überzeugen, ich habe davon allerdings nichts gemerkt. Ein Drache hat meinen Vater getötet, und erst vor kurzer Zeit wären Deryn und ich fast von einem Drachen verbrannt worden.«
    »Ich denke, dass die Drachen nur Menschen angreifen, in denen sie Thaur-Angoths Macht spüren«, erwiderte Valkar. »Aber ich weiß nicht, wie sich den Drachen diese Ausstrahlung offenbart. Anscheinend nehmen sie keine Rücksicht auf Firions Auserwählte, wenn sie die Gelegenheit haben, ein Wesen Thaur-Angoths zu töten. Vielleicht erkennen sie einen Reinen nur daran, dass er keine finstere Aura hat. Sobald ein böser Mensch in der Nähe ist, könnte dann der Drache den Reinen nicht mehr erkennen.«
    »Willst du damit sagen, dass mein Vater ein schlechter Mensch war?« Eine Falte erschien auf Daniras Stirn.
    »Was ist ein schlechter Mensch?«, mischte Grimstan sich ein. »Wer kann schon von sich behaupten, dass er frei ist von Hass, Neid und anderen bösen Gedanken. Denn dies sind Dinge, die Thaur-Angoth in diese Welt gebracht hat. Die Drachen scheinen ihren Auftrag wirklich sehr ernst zu nehmen, wenn sie sogar Danira gefährden, nur um einen Menschen wie Deryn

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