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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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Geister sein, wenn es sich herumspricht, dass die Drachen verbannt sind.«
    »Die Drachen sind weg, Herr?«
    »Natürlich, Narr! Dies war seit langer Zeit unser Ziel, und jetzt haben wir es erreicht. Nun brauchen wir den Stein, den du für uns gefunden und gehütet hast.«
    »Ja, Herr. Werdet Ihr ihn holen lassen?«
    »Nein, du wirst ihn nach Car-Carioth bringen. Triff dich dort mit Neun . Ihr werdet weitere Anweisungen erhalten.«
    »Ja, Herr. Wann soll ich aufbrechen?«
    »Sobald wie möglich. Aber denke daran, wie wertvoll der Stein für uns ist. Lass dich von deinen besten Männern begleiten.«
    »Ich werde handeln, wie Ihr es befohlen habt, Herr.«
    »Natürlich wirst du das. Du hast bisher gute Arbeit geleistet – enttäusche uns jetzt nicht, und du wirst fürstlich belohnt werden.«
    »Es ist mir eine Freude, Euch zu dienen, Herr.«
    »Hör auf mit der Speichelleckerei. Fang lieber an, deine Sachen zu packen.«
    »Ja, Herr. Soll ich mich bei Euch melden, wenn ich in Car-Carioth bin.«
    »Narr! Du weißt, dass du dich nie bei mir melden sollst, außer ich befehle es ausdrücklich. Du wirst von mir hören.«
    *
    Neugierig blickte Danira dem felsigen Hügel entgegen, auf dem sich der Turm einer kleinen Burg in den mit rot leuchtenden Wolken bedeckten Abendhimmel erhob. Das Dorf, das zu Füßen des Hügels lag, bestand nur aus wenigen Häusern und etlichen verstreuten Gehöften; es schien kaum größer zu sein als Ber-Eliath oder Ber-Sedion.
    »Das ist Ber-Faidon«, sagte Grimstan. »Und dort verläuft die alte Handelsstraße in den Westen, die nun nicht mehr genutzt wird.«
    Danira saß vor dem alten Mann auf dem Rücken des Craith. Anfangs hatte Grimstan eine solch große Nähe zu ihr vermieden, und tatsächlich war ihr seine Berührung zunächst unangenehm gewesen. Mittlerweile hatte sie sich jedoch daran gewöhnt, und sie glaubte, tief in ihm seine gute Seele zu spüren.
    »Werden wir in dem Ort übernachten?«, fragte sie.
    »Ja, es gibt einen Gasthof dort«, sagte Valkar, der mit Timon zusammen auf der zweiten Echse saß. »Aber vor allem müssen wir erfahren, ob es Neuigkeiten über Loridan und den Zauberer gibt.«
    Er trieb seinen Craith voran, den schmalen Pfad entlang, der sich dem Dorf von Norden her näherte. Sie ritten zwischen Feldern hindurch, auf denen Bauern mit Schaufeln und Hacken das Land bestellten, und bald hatten sie das Zentrum von Ber-Faidon erreicht. Entlang der Hauptstraße, die den Ort von Westen nach Osten durchzog, waren Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude aufgereiht – die meisten von ihnen klein und schmucklos, aber in gutem Zustand und mit sauber verputzten Fassaden.
    Valkar hielt auf ein größeres Gebäude zu, an dem ein hölzernes Schild mit einer verblichenen und teilweise abgeblätterten Bemalung hing. Vielleicht stellte sie einmal einen Teller und einen Krug dar. Direkt hinter dem Gasthaus stieg eine senkrechte Felswand aus rötlichem Stein auf, die die südöstliche Flanke des Burgberges bildete. Sie stiegen von ihren Echsen und führten die Tiere durch das offen stehende Tor auf den Hof des Gasthauses. Aus einem Nebeneingang trat ein großer hagerer Mann heraus und begrüßte die Ankömmlinge mit einem Nicken.
    »Seid gegrüßt«, sagte Valkar. »Wir benötigen Unterkunft für die Nacht und etwas zu essen.«
    »Sicher«, antwortete der Mann. »Lasst Eure Tiere auf dem Hof, mein Junge wird sie versorgen.«
    Sie luden ihr Gepäck ab und folgten dem Mann in die leere Gaststube. Wenig später standen Speisen und Getränke vor ihnen, und Danira trank genüsslich von dem dampfenden Cranog, den der Wirt ihr gebracht hatte. Sie fühlte sich gut, denn die Schmerzen in ihrem Arm waren mittlerweile vergangen. Der sonnige Tag hatte dazu beigetragen, ihre Niedergeschlagenheit zu mildern, auch wenn der Abend sehr kühl gewesen war. Nun vertrieb das süße, heiße Getränk die Kälte aus ihr, und sie begann, sich warm und behaglich zu fühlen. Trotzdem wollten die Sorgen der letzten Tage nicht vollends von ihr weichen. Sie fragte sich, wo Loridan jetzt war und auch Elea und Aldaron. Als der Wirt wieder an ihren Tisch kam, um neue Getränke zu bringen, stellte Valkar endlich die Frage, auf die sie schon lange gewartet hatte.
    »Habt Ihr in den letzten Tagen Drachentöter hier im Ort gesehen? Oder andere Reisende?«
    »Ja«, sagte der hagere Mann. »Vor zwei Tagen sind vier Drachentöter angekommen, sie sind direkt hinauf zur Burg. Einer von ihnen war schwer verletzt.«
    Erschrocken

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