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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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ich, dass Ihr recht habt. Die Drachenritter sind mächtige Verbündete – sie könnten eine der Aufgaben übernehmen, die nun zu vollbringen sind. Die Welt muss vor den Plänen der Alten gewarnt werden, vor allem die Fürstentümer des Westens, die nicht unter Gweregons Joch liegen. Sie müssen wissen, wann der Tag der Entscheidung naht, und ihre Armeen bereithalten. Es wird jedoch Aufsehen erregen, wenn Herubald allein in Car-Tiatha auftaucht. Und ich vermute ohnehin, dass in der Drachengilde ein Spion der Alten sitzt.«
    »Es würde genügen, wenn Herubald nach Ber-Faidon reitet. Von dort aus könnte ein Bote die Nachricht an die Drachengilde überbringen. Und wir müssten nicht verlauten lassen, wohin die Reise gehen wird.«
    »Ja, das könnte eine Lösung sein«, sagte Valkar. »Wollt Ihr mit Herubald über diese Pläne reden? Dann werde ich mich an dem Zauberer versuchen. Ich denke, ich kann ihn davon überzeugen, dass es in Car-Elnath viel Interessantes für ihn zu entdecken gibt.«
    »Gut, lasst uns so vorgehen«, sagte Loridan. »Doch nun müssen wir einen Lagerplatz suchen, wo wir die Nacht verbringen können. Es wird später noch Zeit zum Reden geben.«
    Sie hatten mittlerweile den Rand des Waldes erreicht und befanden sich unweit des Ortes, an dem sie vor einigen Tagen schon einmal gerastet hatten, um Gerric die Gelegenheit zu geben, sich von seiner Verletzung zu erholen. Die Sonne war hinter den Drachenbergen versunken, und der Himmel hatte sich rot gefärbt. Bald würde sich Dunkelheit über das Land legen.
    »Erinnerst du dich an die Felsklippe, nicht weit von hier?«, fragte Herubald, als Loridan bei ihm angelangt war. »Sie würde uns wenigstens auf einer Seite schützen.«
    »Dann führe uns dorthin, wir werden vor dem Einbruch der Nacht keinen besseren Ort finden.«
    Sie eilten durch den Wald, in dem sich die Schatten der Dämmerung verdichteten, und bald hatten sie die steile Felswand erreicht, die zerklüftet und schroff über die umstehenden Bäume emporragte.
    »Bringt die Echsen in den Schutz der Felsen«, sagte Herubald. »Und dann lasst uns eine Barrikade bauen, solange wir noch Licht haben. Die Kinder können Holz für ein Feuer sammeln.«
    Behutsam legte Loridan die schlafende Frau am Boden ab und bettete ihren Kopf auf eine Decke. Schon hatte Herubald eine Axt hervorgeholt, und die ersten regelmäßigen Schläge schallten durch den Wald. Nur widerstrebend ließ Loridan die Frau allein zurück, um sich den Arbeiten der Männer anzuschließen. Viele der Bäume, die um sie herum standen, waren jung und hatten armdicke Stämme, die sich mit wenigen Hieben durchtrennen ließen. Sie zogen und schleppten das Baumaterial zusammen, häuften es aufeinander und verkeilten es zwischen den dicken Stämmen stehender Bäume zu einem halbkreisförmigen Wall. Die Kronen der gefällten Bäume, besetzt mit dem ersten Grün des Frühlings, bildeten ein wirres Geflecht, das durch dickere Stammabschnitte stabilisiert wurde.
    Um sie herum herrschte nun Dunkelheit, nur im Zentrum des Lager spendete ein Feuer, das Danira inzwischen entzündet hatte, flackernden Lichtschein.
    »Wir haben getan, was wir tun konnten«, sagte Herubald endlich. »Lasst uns nun ruhen und etwas essen.«
    Loridan nahm sich ein wenig Trockenfleisch und Brot und setzte sich neben der schlafenden Frau auf den Boden. Bald kam Danira zu ihm, und er blickte ihr lächelnd entgegen.
    »Danira, du siehst gut aus in deiner Rüstung. Willst du mir nun erzählen, warum ihr hierher ins Drachenland gekommen seid?«
    »Ein Dämon hat mich angegriffen«, sagte sie, während sie sich neben dem Ritter auf den Boden kniete. »Er kam nachts durch das Fenster meines Zimmers. Grimstan hat ihn getötet, aber dann sagte er, dass wir fliehen müssen. Auch Elea und Aldaron haben den Hof verlassen, und … es tut mir leid, weil ich daran Schuld bin.«
    Als Danira zögerte und ängstlich in Loridans Augen blickte, legte dieser sanft eine Hand auf ihren Arm.
    »Du trägst keine Schuld an den Taten unserer Feinde«, sagte er. »Aber wie habt ihr Valkar getroffen?«
    »Grimstan hat uns zu einem Dorf geführt, wo ein alter Freund von ihm wohnt, der zum Bund der Bewahrer gehört. Auch Grimstan gehört zu diesem Bund. Und dort haben wir Valkar getroffen, der aus dem Land im Süden hierhergekommen ist, um gegen das Böse zu kämpfen. Er kann dir all das besser erklären.«
    »Ich weiß nicht, was mich mehr verwundert. Dich hier zu sehen, oder zu erfahren, dass der alte

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