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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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daran teilnehmen kann. Die Drachenritter alleine sind schon gefährliche Gegner, obwohl ihre Zahl nicht groß ist. Wenn sie nun noch die Gelegenheit haben, Verbündete um sich zu scharen, dann könnten sie zu einer echten Gefahr werden. Aber auch wir haben Freunde in Car-Elnath. Ich werde dir weitere Befehle zukommen lassen, noch bevor du die Stadt erreichst. Halte dich jeden Abend bereit für meinen Ruf.«
    »Ja, Herr, das werde ich.«
    »Gut. Dann lass uns dem König huldigen, bevor du aufbrichst.«
    Gemeinsam traten die beiden Männer vor den Balkon, von dem aus der König das Geschehen auf dem Burghof verfolgte. Sie sanken auf ihre Knie und verharrten kurz in dieser Demutshaltung. Angbold erhob sich schnell wieder und richtete seinen Blick zu Gweregon empor.
    »Seht, oh König, die Vorhut Eurer Truppen!«, rief der Offizier. »Diese wackeren Männer werden heute aufbrechen, um im Norden des Reiches von Eurem Gesetz und Eurer Macht zu künden, so wie Ihr es befohlen habt. Lange waren diese Landstriche ein Schlupfwinkel von Verrätern und Gesetzlosen, doch dies wird nun vorbei sein. Wenn in einigen Wochen Eure Hauptstreitmacht nach Westen marschiert, werden wir sicher sein, dass uns keine Feinde mehr in unsere Flanke fallen können.«
    »Ja, die Bedrohung durch dieses Mörderpack muss gestoppt werden.« Zu Angbolds Überraschung ergriff der König das Wort, und seine krächzende Stimme schallte über den Burghof. »Ich erkläre jeden Mann, jede Frau und jedes Kind, die ihr in der Geisterstadt antrefft, für vogelfrei. Diese Menschen haben sich außerhalb des Gesetzes gestellt – nun soll mein Zorn sie mit aller Macht treffen. Geht also hin und übt Gerechtigkeit.«
    »Du hast die Worte des Königs gehört.« Mit einem amüsierten Lächeln klopfte Angbold seinem Untergebenen auf die Schulter. »Jeder, den du in Car-Elnath antriffst, ist ein Gesetzloser – auch wenn es ein Drachentöter sein sollte. Du darfst sie also im Namen des Königs gefangennehmen, oder sie töten, falls sie sich widersetzen sollten.«
    »Ich werde mein Bestes tun«, sagte Hengis.
    »Gut«, sagte Angbold. »Mache dich nun auf den Weg. Mein Segen begleitet dich.«
    »Möge auch Firion uns seinen Segen schenken«, erwiderte der Soldat und wandte sich ab. Auf dem Weg zu seinem Reittier blieb der Soldat kurz vor Sad Serion stehen und beugte ein Knie, um den Segen des alten Priesters zu empfangen. Keiner bemerkte den angewiderten Blick, mit dem Angbold die Szene musterte.
    *
    » Fünf , hörst du mich?«
    »Ja, Eins , ich höre.«
    »Wie gehen eure Arbeiten voran?«
    »Seit Drei und Vier hier eingetroffen sind, haben wir gute Fortschritte gemacht. Wir haben die äußeren Schäden des Turms behoben, und keine Macht dieser Welt kann sich nun noch gegen unseren Willen Zugang erzwingen.«
    »Gut. Nun ist es an der Zeit, den Dimensionsstein in Sicherheit zu bringen. Zwölf müsste inzwischen mit dem Stein in Car-Carioth angekommen sein.«
    »Sollen Drei und Vier den Stein abholen? In ihrer Dämonengestalt können sie Car-Carioth in kurzer Zeit erreichen.«
    »Nein. Unsere Vertrauten sollen noch nichts über unsere wahre Natur erfahren. Wir brauchen ihre Dienste vorläufig noch. Ihr könnt einen Botschafter beschwören, der den Stein von Neun übernehmen soll.«
    »Gut, wir werden so verfahren, wie du es vorgeschlagen hast. Gibt es weitere Neuigkeiten aus Car-Tiatha?«
    »Es gibt noch keine Spur von Loridan und seinen Gefährten. Allerdings haben die Drachenritter in den letzten Tagen alle die Stadt verlassen. Offenbar ist eine Botschaft von Loridan bei Eldilion eingetroffen. Ich frage mich, wohin die Drachenritter sich wenden werden. Vielleicht wollen sie sogar einen Angriff gegen den Turm wagen – aber es könnte auch sein, dass sie sich in Car-Elnath verstecken werden. Heute habe ich eine Vorhut von über hundert Soldaten losgeschickt, um unsere Macht im Norden zu verstärken. Vierzehn führt sie an. Vielleicht gelingt es ihm, die Drachenritter zu vernichten.«
    »Die Drachenritter sind eine starke Truppe, wenn sie alle vereint sind – und in Car-Elnath finden sie vielleicht weitere Verbündete.«
    »Auch wir haben dort Verbündete, denn ich werde Zwölf wieder zurück in die Stadt der Geister schicken – er muss seine Augen und Ohren weiterhin für uns offen halten. Wenn die Drachenritter und Gweregons Soldaten in Car-Elnath aufeinandertreffen, wird es ein ausgewogener Kampf sein. Umso besser für uns, denn es wird viele Tote auf beiden Seiten

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