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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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von meinen Plänen hören und Euch dann ein Urteil bilden.«
    »Dann sprecht also.« Sad Serion nickte, doch sein faltiges Gesicht sah abweisend aus. »Und ich werde Euren Worten lauschen.«
    »Es freut mich, dass ich wenigstens Euer Interesse habe, wenn Ihr mir auch Euer Wohlwollen versagt. Aber nun zur Sache: Mein Plan ist es, zu einer Erkundungsreise ins Drachenland aufzubrechen. Ziel der Reise soll der Schwarze Turm in den Drachenbergen sein. Ihr wisst sicher, dass Türme wie dieser auch im Westen und im Osten des Reiches zu finden sind. Und ein Weiterer steht auf der Nebelinsel im Meer der Tränen. Sie stammen noch aus der Zeit der Ahnen, und viele Legenden ranken sich um sie. Manche meinen gar, dass sie von göttlicher Macht erfüllt seien, und keiner weiß, welche Geheimnisse sie bergen. Obwohl ich den Turm im Osten mehrfach besucht habe, war es mir unmöglich, Zugang zu ihm zu erlangen. Es gibt eine Tür, aber keine Gewalt und kein Zauber, über den ich verfüge, kann diese öffnen. Dies bestätigen auch alle Menschen, die in seiner Nähe leben, und man kann davon ausgehen, dass in den letzten Jahrhunderten viele Versuche unternommen wurden, dieses Rätsel zu lösen.
    Der Turm im Drachenland ist jedoch zerstört – ob durch die Macht der Drachen oder auf andere Weise, sei dahingestellt. Die Ritter der Drachengilde berichten, dass die Spitze dieses Turms geborsten ist. Sie haben wohl nie versucht, in ihn einzudringen, ich allerdings möchte dies tun. Vielleicht haben die Drachen mit ihrem Feuer alles zerstört, was es darin zu finden gab. Auch dann allerdings mag es noch gelingen, den Mechanismus der Tür von ihrer Innenseite her zu ergründen, um mit diesem Wissen später einen der anderen Türme zu öffnen. Unermessliches Wissen könnte dort lagern, Schriften der Ahnen vielleicht, die unser Wissen über die Magie vervielfachen würden. Das erste Problem, das es zu lösen gilt, ist aber die Reise durchs Drachenland. Der König erwartet baldigst eine Aufstellung über die Teilnehmer der Expedition. Deshalb habe ich Euch zu mir gebeten – Ihr seid in diesen Dingen erfahrener als ich.«
    »Welchen Beitrag die Drachengilde zu der Reise leistet, haben wir schon früher besprochen«, meldete sich Eldilion zu Wort. Der Gildenmeister trug sein schwarzes, von grauen Strähnen durchzogenes Haar kurz geschnitten wie die Ritter seines Bundes. Kaum älter als vierzig Jahre mochte er sein, und er trug ein kostbares Gewand in den Farben Silber und Schwarz. Um seinen Hals hing eine schwere silberne Kette mit dem Symbol der Gilde – Schwert und Drache. »Herubald und Loridan werden Euch auf die Reise begleiten – falls Loridan sich der Gilde wieder anschließt. Und ich werde weitere Ritter auf Streifen durchs Drachenland schicken, während Ihr mit Eurer Gruppe unterwegs seid. Ansonsten lautet mein Rat, dass die Gruppe so klein wie nur möglich sein sollte. Je größer die Gruppe, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Drache Euch finden wird und Euch angreift. Und Ihr solltet Euch keinen falschen Hoffnungen hingeben. Auch wenn Ihr zwei Drachentöter bei Euch habt, seid Ihr nicht viel sicherer, als wenn Ihr allein reisen würdet. Kein Drachentöter kann verhindern, dass ein Drache über Eure Köpfe hinwegfliegt und Euch gleichzeitig in Asche verwandelt.«
    »Ich fürchte, ich kann Euch noch weniger Unterstützung bieten als die Drachenritter«, sagte der Einäugige. »Obwohl ich selten einem Kampf aus dem Weg gegangen bin, kann ich mich nicht mit einem Drachen messen, und das gilt auch für meine Soldaten. Trotzdem sind meine besten Männer dazu bereit, sich der Gruppe anzuschließen, wenn Ihr Verwendung für ein paar weitere Schwerter habt.«
    »Danke, Angbold. Ich weiß, dass Drachen nicht Eure Angelegenheit sind …« Tan-Thalion unterbrach sich, als er die Erregung im Gesicht des Priesters erkannte. »Sad Serion, ich sehe, dass Ihr etwas sagen möchtet.«
    »Ja, Herr Magus, das möchte ich.« Sad Serion erhob sich. »Leider kann ich das von Euch geplante Vorhaben nicht gutheißen. Die Ahnen haben es vor langer Zeit geschafft, den südlichen Kontinent zu verwüsten – mit den Mächten des Bösen, die sie herbeigerufen haben. Warum wollt Ihr dieses Wissen wieder ans Licht bringen? Um auch dieses Land zu zerstören?«
    »Gewiss nicht. Das Wissen der Ahnen war vielfältig, insbesondere besaßen sie die Macht, die Drachen aus dem Land fernzuhalten. Dies ist das Wissen, das ich wiederzufinden hoffe.«
    »Doch

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