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Brüder Des Zorns

Brüder Des Zorns

Titel: Brüder Des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Bogenschützen könnten sich im Schutz des Gestrüpps anschleichen, schießen und schnell wieder verschwinden. Du wirst darauf achten und sie sofort töten. Pass gut auf Spione auf! Niemand darf entkommen und die Bevölkerung warnen. Wähle die schnellsten Läuferinnen aus, die den Feinden nachsetzen.«
    »Es wird geschehen, mein König!« Sie grinste zufrieden und entblößte die spitz zugefeilten Zähne, auf denen Bronzekappen saßen. Gasams weibliche Krieger beunruhigten selbst hartgesottene Veteranen.
    »Bei Sonnenaufgang brechen wir auf«, verkündete der König.
    Zwei Tage später stand Gasam auf der Kuppe der letzten Bergkette und blickte auf das grüne Hügelland hinab. Die meisten Armeen hätten viele Tage für den zurückgelegten Weg gebraucht, aber Gasam trieb seine Leute unbarmherzig an. Allabendlich durchschritt der Letzte Mann das Lager mit gefülltem Netz.
    Die wenigen Gebirgsbewohner hatten ihnen keine Schwierigkeiten bereitet und waren im Unterholz verschwunden, sobald sie des Heerzugs ansichtig wurden. Es war kaum denkbar, dass einer von ihnen vorausgelaufen war, um den Feind zu warnen. Die Reiter hätten jeden daran gehindert.
    Die Späher würde man für die berittenen Banditen halten, die sich in den Bergen herumtrieben, und Gasam war sicher, dass ihr Anblick keinen Bürger Sonos auf den Gedanken brachte, dass sie nur die Vorhut des großen Heerauges bildeten.
    Das unter ihm liegende Gebiet würde keine Schwierigkeiten bereiten. Die Hügel waren niedrig und stellenweise gerodet worden, um Anbauflächen für die vereinzelten Bauernhöfe zu schaffen. Drei kleine Dörfer lagen in Sichtweite. Keines bestand aus mehr als einem Dutzend Hütten, aus deren Schornsteinen Rauch träge zum Himmel stieg. Sein Heer würde rasch vorankommen und musste nicht hungern.
    Der Abstieg verlief reibungslos. Die Soldaten waren erleichtert, dass der anstrengende Teil des Marsches vorüber war. Sie waren an ein hartes Leben gewöhnt, aber jeder wahre Krieger zog die Gefahren der Schlacht den Entbehrungen eines langen Marsches vor.
     
    Wan Pegra, der Kommandant der kleinen königlichen Garnison von Marn, schlenderte gemächlich von seinem bequemen Haus am Fuße der Stadtmauer zur Treppe, die zum Wehrgang führte. Er hatte ausgiebig gefrühstückt und kletterte schwerfällig die steilen Stufen empor. Oben angekommen, rülpste er vernehmlich und genoss auf diese Weise den Geschmack der scharf gewürzten Dschungeleule, die er gerade verspeist hatte, zum zweiten Mal.
    Pegra trug einen federgeschmückten, mit Gold verzierten Lederhelm, der sich bestens für Paraden eignete, aber nicht für einen Kampf. Der wattierte Brustpanzer bot keinen wirklichen Schutz, war aber leicht und angenehm zu tragen. Die Pflicht verlangte, dass er eine Rüstung trug, aber es gab keinen Grund, warum er deswegen Unbequemlichkeiten erdulden sollte.
    Wie an jedem Morgen wandte er sich nach links und schritt entlang der Mauer, die dem Fluss zugewandt lag. Über dem Gittertor, das den Strom abschirmte, stand der Wachtposten beim Anblick des Kommandanten stramm. Er trug die vollständige Rüstung der Infanterie von Sono mit dem festen, mit Bronze und Horn bedeckten Lederhelm und einem mehr als ein Zoll dicken, wattierten Brustpanzer, dessen leuchtende Farben allmählich verblassten. Er war mit einem Speer mit Bronzespitze und einem im Gürtel hängenden Kriegsbeil bewaffnet. Der gebogene, rechteckige Schild aus Leder und Holz lehnte an der Wand des Wehrganges.
    Pegra musterte die Kriegsbemalung des Wächters eingehend und vergewisserte sich, dass die Umrisse deutlich hervortraten und die Farben nicht verschmiert waren. Die Soldaten der Garnison wussten genau, dass sie nichts tun konnten, wenn sich ein lästiges Insekt auf ihrem Gesicht niederließ. Pegra hatte Männer auspeitschen lassen, die im Dienst verschmierte Gesichtsbemalung aufwiesen.
    Der Kommandant ging von einem Posten zum anderen. Entlang der flußwärts gelegenen Mauer gab es keine Vorkommnisse. Dort mussten die Wachen hauptsächlich Pegras wertvolles Boot im Auge behalten. Während er weiterging, dachte er an den für den Nachmittag geplanten Ausflug. Er wollte seine Freunde und ein paar willige Damen mitnehmen. Letztere waren natürlich nicht mit den Huren der Hauptstadt zu vergleichen, aber für dieses Provinznest recht erträglich. Außerdem würde er seine beiden neuen Konkubinen mitnehmen. Es waren Zwillinge, kaum fünfzehn Jahre alt. Inzwischen war er bei dem Posten über dem

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