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Brüder im Kosmos

Brüder im Kosmos

Titel: Brüder im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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verwundbaren; alles andere sind dicke Muskeln und Knochen, und Sie können ein ganzes Magazin auf die Körper verschießen, ohne daß sie Wirkung zeigen. Gas ist jedenfalls am besten.
    Nun gehen Sie und lassen Sie die Funkverbindung die ganze Zeit eingeschaltet. Ich möchte zu jeder Zeit auf dem laufenden sein.«
    Harrison und Bennett schlüpften in die enge Personalschleuse und schlossen die innere Tür. Sekunden später sah er sie im Laufschritt zwischen den Hütten der Bergwerkssiedlung verschwinden. Die Uhr sagte, daß noch fünfundzwanzig Minuten blieben.
    Spence nahm den Platz des Geräteoffiziers ein. Auf einem der Bildschirme waren die kleinen Gestalten der zwei Männer zu sehen, wie sie zur Öffnung des Förderschachts liefen. Ihr Atemgeräusch kam verstärkt aus dem Lautsprecher. Sie verhielten einen Moment am Rand der Öffnung, ohne etwas zu sagen, dann kamen sie außer Sicht.
    Plötzlich brach die rauhe Stimme des Kommandanten in die Stille. Sie klang nervös und ungeduldig.
    »Hallo. Dreiundfünfzig. Welche Fortschritte?«
    Der Kapitän fuhr zusammen, als die ersten Worte kamen. Dann gab er seinem Vorgesetzten einen kurzen Bericht über die augenblickliche Lage. Der Kommandant unterbrach ihn nur einmal mit der ungläubigen Frage: »Die Männer sind von Bord gegangen?« Dann ließ er ihn ausreden.
    Spence wartete auf die Reaktion des anderen. Wahrscheinlich würde er sich mit der Beurteilung Zeit lassen, bio die Operation abgeschlossen wäre. Wäre sie erfolgreich – gut, dann konnte man ein Auge zudrücken. Andernfalls – aber daran mochte Spence nicht denken.
    »Sie haben Ihre Autorität überschritten, Kapitän«, begann der Kommandant verärgert. »Sie hatten keinen Grund, Besatzung und Schiff in dieser Weise zu gefährden, um so weniger, als fünfzig Kriecher an Bord sind.«
    Aber bevor er sich erhitzen konnte, unterbrach Spence mit der ruhigen Bemerkung: »Mein Befehl lautete, keinen lebenden Kriecher auf dem Planeten zurückzulassen. Und in unserem letzten Gespräch stellten Sie mir anheim, wie ich die restlichen Exemplare hereinbringe.«
    »Ich weiß das, Kapitän. Aber wir wollen nicht gierig werden, und nicht päpstlicher als der Papst. Übertriebener Eifer schadet nur. Sie wissen, wie die Lage ist, Kapitän. Ich werde die Umlaufbahn in Kürze verlassen. Sie haben noch neunzehn Minuten. Ich hoffe zu Ihrem eigener. Besten, daß diese Sache gut ausgehen wird, Kapitän. Ende.«
     
    Spence verglich die Zeitangabe mit seiner Uhr und seufzte. Neunzehn Minuten! Was war mit Bennett und Harrison los? Waren sie taubstumm geworden, oder was? Hatten die Kriecher ihnen vielleicht eine Falle gestellt? Er war im Begriff, sie zu rufen, als Harrisons ärgerliche Summe aus ctm Lautsprecher drang.
    »Nicht so drängeln, Bennett! Sie treten mir dauernd auf die Fersen.«
    Gedämpfte kratzende und scharrende Geräusche kamen aus dem Lautsprecher, und ein antwortendes Grunzen. Spence war sehr erleichtert. Er sagte:
    »Wäre es nicht an der Zeit, daß Sie mir sagten, was dort unten vorgeht?«
    »Nicht viel, Sir. Wir sind ungefähr zehn Meter über den Positionen der Kriecher. Der Detektor zeigt eine Gruppe von vier Ausstrahlungspunkten etwa dreißig Meter zur Linken, und einen einzelnen Punkt direkt unter uns. Ich glaube, daß es ein Wächter ist, aber er scheint uns noch nicht bemerkt zu haben. Diese Förderspirale ist so geräumig, daß wir etwas gebückt darin stehen können, und wir kommen schnell voran. Harrison hält sich bereit, eine Gasbombe zu werfen.«
    Bennett unterbrach sich, um zu verschnaufen, dann fuhr er hastig fort: »Ich werde gleich den Mund halten müssen. Wir kommen ihm schnell näher, und ich weiß nicht, ob diese Dinger hören können oder nicht. Aber da ich sehe, daß der Tunnel hier unten ziemlich geräumig ist, wäre es vielleicht eine gute Idee, den Bohrer wieder in Betrieb zu nehmen. Wenn das obere Stück genauso verbreitert würde, könnten wir ein paar von den kleineren Mechanismen herunterholen und die Sache beschleunigen. Können Sie die Steuerung bedienen?«
    Spence bejahte und machte sich an die Arbeit. Als er die Bohrmaschine in Betrieb setzte, fragte er, ob es sonst noch was gebe.
    Bennett blieb für die nächsten zwei oder drei Minuten still. Das Scharren und Kratzen im Lautsprecher schien sich zu verstärken. Schließlich sagte Bennett mit übertriebener Lässigkeit: »Ja, wenn der Tunnel weit genug ist, könnten Sie für diesen Kriecher hier eine Karre herunterschicken. Es

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