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Brüder im Kosmos

Brüder im Kosmos

Titel: Brüder im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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sieht unordentlich aus, wenn er so herumliegt.«
    Spence war nicht zum Spaßen aufgelegt. »In Oordnung. Sie haben also einen. Hatten Sie Schwierigkeiten?«
    »Nein, aber die Vibration der Bohrmaschine bringen die Wände zum Bröckeln. Es ist eine Menge Staub in der Luft. Die anderen Kriecher müssen inzwischen wissen, daß wir hier sind. Sie werden uns erwarten.«
    »Das läßt sich nicht ändern, fürchte ich, aber der Bohrer wird die Verbreiterung gleich erreichen«, sagte der Kapitän.
    Er wollte ihnen die Uhrzeit durchsagen, aber Harrisons Stimme kam ihm zuvor.
    »Hier sieht es schlecht aus, Sir. Ich stehe in der Mündung des Stollens, den der Kriecher bewacht hat. Er verläuft gerade, ist ziemlich geräumig und verbreitert sich am anderen Ende zu einer Art Höhle. Sie ist künstlich beleuchtet, und die Kriecher sind darin. Ich kann nur zwei sehen, aber der Detektor sagt, daß sie alle dort sind. Sie arbeiten an einer Maschine, oder was es ist. Ihr Aussehen gefällt mir nicht.«
    Maschinen, dachte Spence. Das hatte noch gefehlt. Er fragte: »Können Sie sehen, ob das Ding fertig ist, oder noch in Bau? Oder können Sie erraten, wofür es gedacht ist?«
    »Nein, sie drängen sich darum. Ich kann nicht mal sagen, wie es aussieht. Nur Teile davon sind zu sehen. Es scheint auf vier Rädern zu stehen.«
    Spence stellte fest, daß die Bohrmaschine durchgekommen war und holte sie zurück. Dann ließ er drei Karren und eine Übertragungskamera einfahren. Harrison sagte: »Aus dieser Entfernung können wir keine Gasbomben werfen. Die Zeit wird knapp, also gehen wir einfach in den Stollen hinein, bis die Höhle in Wurfweite ist. Ihre Beleuchtung ist so hell, daß sie uns vielleicht nicht gleich bemerken. Hoffen wires.«
    Die Stimme verstummte. Aus dem Lautsprecher drang das knirschende Geräusch von zwei Stiefelpaaren, die nicht ganz im Gleichschritt waren.
     
    Noch zwölf Minuten, dachte Spence. Die Karre mit dem vergasten Kriecher rollte aus dem Förclerschacht und nahm Kurs auf das Schiff. Er schickte zwei weitere hinunter und konzentrierte sich auf das Bild, das die Kamera aus dem Stollen übertrug. Aber es gab nicht viel zu. sehen, nur die Silhouetten zweier Gestalten vor dem Licht am anderer. Ende, und das Ticken der Uhr durchlöcherte seine Nerven. Noch nie war eine Aktion so reibungslos abgewickelt worden wie diese, dachte er mißmutig. Keine Panne, keine Verluste. Zuerst waren die schweren Schiffe gekommen, zwölfhundert fette Silberzigarren, so groß wie die antiken Zeppeline, und hatten den Planeten zweimal umkreist. Nach der ersten Umkreisung hatte sich in den großen Kriecherstädten nichts mehr bewegt. Die zweite Umkreisung hatte wegen der häufigen Zwischenlandungen länger gedauert, aber als die Flotte den Planeten verlassen hatte, waren die Städte leer und das intelligente Leben des Planeten in den vollgepackten Laderäumen gewesen.
    Dann hatten die kleinen Schiffe mit der Säuberungsaktion begonnen. Sie waren in den leeren Städten gelandet und hatten Wasserstoffbomben gepflanzt, und als sie wieder gestartet waren, waren die Städte hinter ihnen zu Schutt und Staub geworden. Es war eine verschwenderische Methode, dachte Spence, leere Städte mit Fusionsbomben auszulöschen, aber sie hatten die überlebenden Kriecher hindern müssen, in ihre Behausungen zurückzukehren. Für eine zweite Durchsuchung reichte die Zeit nicht, denn binnen kurzem würde ein gemeinsamer Feind des Weges kommen und Kriecher und Menschen mit absoluter Unparteilichkeit verzehren.
    Nach Auslöschung der Städte hatte die mit der Säuberungsaktion beauftragte Flotte die Jagd auf Überlebende eröffnet. Dank der verfügbaren technischen Mittel war das keine sehr schwierige Aufgabe gewesen, aber sie hatten sich sehr beeilen müssen. Das ganze Unternehmen war mit der Präzision eines Uhrwerks abgelaufen. Ein Kinderspiel, dachte Spence. Nichts dabei. Reine Routine. Das heißt, bis zu diesem Ding hier.
    Der Anblick von Bennett und Harrison, die sich gleichzeitig flach auf die Stollensohle warfen, riß Spence auf seiner mit Selbstmitleid durchtränkten Betrachtung. Im nächsten Moment zeigte der Bildschirm, daß die Kriecher ihre Maschine in die Stollenmündung schoben. Harrison und Bennett warfen je eine Gasbombe, aber die Dinger prallten von der Stollendecke ab und verpufften ihr Gas im Stollen, ohne ins Ziel zu kommen. Die Distanz war noch zu groß. Das farblose Gas konzentrierte sich in der Röhre und begann die Luft darin dunstig zu

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