Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brüder im Kosmos

Brüder im Kosmos

Titel: Brüder im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
Vom Netzwerk:
einen Sinn. Nichts paßte. Und die ganze Zeit tickte die Uhr.
    Er hob beide Hände vor sein Gesicht und rief seine Augen mit den Fingerspitzen. Ruhig jetzt, sagte er sich, dies bringt dich nicht weiter. Denk nach.
    Frage: Wie fängt man fünf Kriecher, die sich unter der der Erde versteckt halten? Antwort: Man schickt Roboter und läßt sie ausgraben. Das war logisch, und der Geräteoffizier hatte richtig gehandelt. Aber alle Servomechanismen, die geeignet wären, einen Kriecher zu fangen, waren zu groß, um in die Abbaustollen vorzudringen. Diese müßten erst erweitert werden, und das würde zuviel Zeit kosten. Außerdem war nicht anzunehmen, daß die Kriecher untätig bleiben würden. Es gab zu viele Fragezeichen.
    Harrison brach das Schweigen.
    »Dieser Plan läßt sich nicht verwirklichen«, sagte er. »Je tiefer wir graben, desto langsamer werden wir vorankommen. Ich fürchte, wir werden nicht einmal die Ebene erreichen, auf der die Kriecher sind, bevor es zu spät ist.« Er machte eine Pause und blickte von einem zum anderen, und als beide stumm blieben, fuhr er ermutigt fort: »Wir gehen diese Sache falsch an. Roboter taugen nicht für solche Aufgaben. Wir – wir werden selber unter die Erde müssen.«
    Niemand sagte etwas. Spence empfand ein starkes Unbehagen über diese Idee, aber er konnte nicht leugnen, daß sie noch am ehesten Erfolg versprach.
    Für einen Menschen waren die Stollen nicht zu eng. Sie hatten Schutzanzüge, Waffen und Mittel, ihre Beute ausfindig zu machen. Und wenn sie diese Methode wählten, würde vielleicht sogar die Zeit ausreichen.
    Allerdings gab es eine Vorschrift, die das Verlassen des Schiffes im Laufe von Säuberungsaktionen untersagte. Die Besatzungen derartiger Schiffe waren klein, spezialisiert und in hohem Maße voneinander abhängig. Sie verfügten über Geräte und Maschinen, die alle nur denkbaren Aufgaben lösen konnten, und diese Dinge waren oft nur zu dem Zweck entwickelt worden, daß die Besatzungen ihre Schiffe niemals zu verlassen brauchten.
    Doch diese Situation war ohne Präzedenzfall, dachte Spence ärgerlich. Er mußte die Vorschrift mißachten, wenn er seinen Auftrag ausführen wollte. Was er auch machte, die höheren Stellen würden etwas daran auszusetzen haben. Er hoffte inständig, daß nichts schiefgehen würde; es wäre das Ende seiner Karriere.
    Spence seufzte. »Sie haben recht, Harrison. Wie ich es sehe, sollte einer an Bord bleiben, während die beiden anderen sich um die Kriecher kümmern. Die beste Lösung dürfte sein, daß Harrison und ich gehen, und daß Sie, Bennett, uns mit Ihren Maschinen unterstützen. Auf diese Weise werden unsere Möglichkeiten am besten genutzt.«
    Aber Bennett hatte einen Einwand. Angenommen, dem Kapitän stieße etwas zu, was sollte aus dem Schiff werden? Er, Bennett, könne es nicht allein handhaben Die Ladung sei bei weitem zu wertvoll, um sie auf dem Planeten liegenzulassen oder wegen eines unqualifizierten Piloten im Raum zu verlieren. Der Kapitän dürfe das Schiff nicht verlassen.
    Er hatte natürlich recht. Die Ladung von fünfzig Kriechern und das Schiff mit seiner kostspieligen Ausrüstung waren selbstverständlich wichtiger als fünf weitere Kriecher irgendwo unter der Erde. Aber Spence war ärgerlich. Er zeigte es durch ein par sarkastische Bemerkungen, doch die Stimmung verließ ihn rasch. Dies war nicht die rechte Zeit, um die Nerven zu verlieren.
    »Also gut, Helden«, sagte er. »Dann werde ich eben bleiben. Holen Sie Ihre Anzüge. Während Sie hineinsteigen, können wir die Details besprechen.«
     
    Bennett und Harrison benötigten genau achtzig Sekunden, bis sie marschbereit waren. Spence redete die ganze Zeit auf sie ein.
    »Vergessen Sie nicht die Funksprechgeräte. Als Bewaffnung sollten Gasbomben und Pistolen ausreichen. Aber gebrauchen Sie die Pistolen nur im äußersten Notfall; wir wollen die Dinger nach Möglichkeit unverletzt herausholen. Verlassen Sie sich auf die Gasbomben. Aber sollten Sie schießen müssen, dann zielen Sie zwischen die Muskelklappen über ihren einziehbaren Augen. So treffen Sie ins Gehirn, während der übrige Schädel mit Knochen wie gepanzert ist und kaum eine Pistolenkugel durchlassen dürfte. Müssen Sie von der Seite schießen, dann zielen Sie auf ihre Herzen. Sie haben zwei, über dem zweiten Armpaar und über dem dritten Beinpaar, jeweils von vorn gezählt. Um einen Kriecher zu töten, müssen Sie beide treffen. Diese drei Stellen sind die einzigen leicht

Weitere Kostenlose Bücher