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Brüder im Kosmos

Brüder im Kosmos

Titel: Brüder im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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trüben, doch Spence konnte sehen, daß die rätselhafte Maschine zu arbeiten anfing.
    Seltsamerweise schien nicht viel zu passieren. Die Maschine wurde langsam durch den Stollen auf die beiden Männer zugeschoben, und das war alles.
    Plötzlich krachte Harrisons Stimme aus dem Lautsprecher, als er brüllte: »Es ist ein Ventilator. Sie blasen das Gas auf uns zurück. Wir können nichts machen.«
    »Sie brauchen nicht so zu schreien, Harrison«, sagte Spence. »Ich höre noch ganz gut.« Also hatten die Kriecher einen Ventilator. Das bedeutete, daß seine Männer kein Gas einsetzen konnten. Und weil sie inzwischen wußten, wie groß die Einsturzgefahr in den Stollen war, kam die Verwendung von Schußwaffen nicht in Frage.
    Spence hatte genug. Es war höchste Zeit, das Bergwerk zu räumen.
    »Ziehen Sie sich zurück«, befahl er. »Es hat keinen Zweck. Kommen Sie an Bord.«
    »Kapitän, ich habe eine Idee!« erwiderte Bennetts Stimme. »Wir können es immer noch schaffen. Wenn wir warten, bis sie nahe herangekommen sind, und auf die Rotorblätter schießen, können wir den Ventilator außer Betrieb setzen und …«
    »Geschossen wird nicht!« unterbrach der Kapitän rauh. »Die Decke würde Ihnen auf die Köpfe fallen. Und das ist ein Befehl …«
    Ein lautes, peitschendes Krachen kam aus dem Lautsprecher. Das Geräusch war unverwechselbar. Spence packte die Kante des Steuerpults vor ihm und wurde blaß, als einige kleine Gesteinsbrocken aus der Stollendecke brachen und in der Nähe der zwei Männer niederfielen. Mit zornbebender Stimme brüllte er: »Harrison! Bennett! Ich sagte Ihnen, daß Sie dort unten nicht schießen sollen! Wenn Sie nicht sofort meinem Befehl nachkommen …«
    »Wir waren es nicht!« rief Bennett. »Einer der Kriecher hat eine Art Schußwaffe. Und der Ventilator läuft immer schneller. Wir haben hier einen kleinen Sturm. Ich glaube, sie wollen uns überrumpeln und – Vorsicht!«
    Ein scharfes Krachen folgte, und gleichzeitig wurde der Bildschirm dunkel. Ein Volltreffer ins Kameraobjektiv, dachte Spence wild, und ausgerechnet jetzt. Aber das war nicht alles. Ein dumpfes Rumpeln und Poltern und Prasseln dröhnte aus dem Lautsprecher, und schreckliche würgende und hustende Geräusche mischten sich mit dem Lärme.
    »Bennett! He, Bennett!« keuchte Harrisons Stimme. Ein unerträglich verstärkter Hustenanfall löschte seine Worte aus.
    Spence drehte hastig den Lautstärkerregler, als das Poltern verebbte. Jemand schnaufte und hustete, und dann kam Harrisons Stimme wieder.
    »Bennetts Helm hat einen Sprung – vom Steinschlag, denke ich. Ich bin gerade beim Abdichten. Er ist unter dem Steinschlag halb begraben … So, jetzt bin ich fertig und kann die Steine wegräumen, aber die Kriecher kommen rasch näher.« Er verstummte, als eine weitere Detonation krachte. »Schicken Sie mir einen Karren in den Stollen, damit ich ihn verladen kann. Sein Anzug ist jetzt auf reinen Sauerstoff umgeschaltet, aber er sieht schlecht aus. Und kann ich jetzt meine Pistole gebrauchen? Dieser Kriecher ist im Begriff, mir ein Ding zu verpassen.«
    »Ich kann nichts sehen, weil die Übertragung ausgefallen ist«, sagte Spence. »Tun Sie, was Sie für richtig halten. Sie sind auf sich gestellt.«
    Er begann sich schwere Vorwürfe zu machen, daß er die Männer ins Bergwerk geschickt hatte. Es sah aus, als ob er beide verlieren würde. Einen Moment erwog er, die Verluste zu halbieren und Harrison sofort zurückzubeordern, doch er wußte, daß es keinen Sinn haben würde. Harrison war der selbstlose Typ. Außerdem war es nicht so sicher, ob er es über sich bringen würde. Bennett einfach aufzugeben. Es schien, daß er auch schon weich wurde.
    Zwei weitere Schüsse krachten in rascher Folge. Harrisons Stimme kam wieder.
    »Der ist erledigt. Und auch der Ventilator. Der Kriecher fiel hinein, als ich ihn erschoß. Jetzt vergase ich die anderen. Diesmal kam nicht viel herunter, obwohl meine Pistole mehr Krach macht als ihre Waffe.« Eine Pause folgte, und Spence hörte Harrisons lautes, angestrengtes Atmen. Dann sagte der Mann: »Ich höre den Karren kommen. Schicken Sie noch einen, während ich Bennett verlade. Vielleicht können wir doch noch ein paar Kriecher herausholen.«
    Der Kapitän begann hastig zu reden. Er sagte dem Waffenoffizier, er solle kein Idiot sein und die Kriecher vergessen. Er solle Bennett verladen und mit heraufkommen und keinen Blödsinn machen. Er gebrauchte noch stärkere Worte und begann sich zu

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