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Brüder im Kosmos

Brüder im Kosmos

Titel: Brüder im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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gezwungen wurde, dachte ich, der ganze Plan wäre ruiniert. Aber Leutnant Clifton schaffte den Flug zu Ihrem Stützpunkt und erzählte dort, daß Sie mit beiden Seiten wegen eines Waffenstillstands verhandelten – eine ziemlich delikate Mission, die leicht fehlschlagen könnte, wenn sich ein anderer als Sie selbst einmischen würden. Sie schluckten das und schickten ihn mit ihrem Segen zurück, weil sie glaubten, er wäre einer von den schlauen Typen, die lieber mit der Wache zusammenarbeiteten als ihre Haut in Gefahr zu bringen.
    Wenn wir nun die gefangenen Kelgianer zu unserem Lager bringen, dann wird ihre Vermutung, daß Sie uns gewinnen halfen, sehr bald zur Gewißheit werden, denn sie werden Sie neben mir im Kommandowagen sitzen sehen. Natürlich werden Sie keine Erlaubnis erhalten, das Übersetzungsgerät zu benützen, und bis die Leute in Ihrem Stützpunkt herausbringen, was passiert ist, wird man ihnen nicht mehr glauben.«
    Dermod blickte von dem völlig geschlagenen und deprimierten Mann der Wache zu den winzigen raupenförmigen Gestalten der feindlichen Streitmacht, die aus dem Dunst des Pulverrauchs zum Vorschein kam. Er fühlte Zorn und Ungeduld und nagende Zweifel. Dies war die entscheidende Schlacht, und wenn seine Taktik sich auch zu bewähren schien, so hatte die Desertion des Generals doch einen unberechenbaren Aspekt in diesen Feldzug gebracht, der selbst einen ruhmvollen militärischen Sieg noch nachträglich in ein klägliches Scheitern der größeren und unendlich viel wichtigeren politischen Konzeption verkehren konnte. Er wünschte glühend, daß er diese Sache hinter sich bringen und rasch nach Hause zurückkehren könnte, um zu verhindern, daß Prentiss noch mehr Unheil anrichtete …
     
    9.
     
    Signalraketen kletterten himmelwärts und zerplatzten. Es waren sieben Raketen, und ihre Reihenfolge war völlig unverständlich. Fünf weitere folgten, und auch sie ergaben für Dermod keinen Sinn. Er hob seinen Feldstecher an die Augen und fragte sich zornig, ob seine Männer an den Talhängen nichts Besseres zu tun hätten als ein Feuerwerk zu inszenieren.
    Oder, dachte er mit einem unguten Gefühl, waren diese unsinnigen Signale Anzeichen von Panik?
    Aber sein Feldstecher zeigte ihm nur einen Strom von Raupen, der um eine ferne Talkrümmung kam, offensichtlich in regelloser Flucht, und dahinter mischten sich Staubwolken und blauer Pulverrauch. Es war deutlich, daß sein erstes und drittes Bataillon wie geplant auf dem Vormarsch waren und die kleineren feindlichen Trupps aufgerieben oder auf die Hauptmasse des Feindes zurückgeworfen hatten, die nun auch in vollem Rückzug war. Er sah nichts, was zu Befürchtungen hätte Anlaß geben können …
    Plötzlich hielt er den Atem an. Von irgendwo in der dahinkriechenden Masse von Kelgianern schoß ein Flammenstrahl aufwärts, bestrich den westlichen Talhang und erlosch. Wo er seinen Weg genommen hatte, blieben brennende Vegetation und Wolken von öligem Rauch zurück.
    Flammenwerfer!
    In dem Augenblick, da er die Überraschungswaffe der Kelgianer identifiziert hatte, war Dermod aufgesprungen und rannte zu seinen vorgeschobenen Kampftruppen. Er klärte sie über die beschränkte Reichweite von Flammenwerfern auf und sagte ihnen, daß diese Waffen weit weniger schrecklich seien als sie aussähen. Ihre Explosivgeschosse hätten eine weit größere Reichweite, und es komme nur darauf an, daß sie ihr Feuer auf solche Feinde konzentrierten, die Flammenwerfer trugen; durch die auf ihre Rücken geschnallten Tanks seien sie schon von weitem auszumachen. Alle übrigen Gegner sollten sie ruhig den Gewehren ihrer Kameraden überlassen. Als Dermod zu seiner Position zurückkehrte, explodierten bereits die ersten feindlichen Geschosse in seiner Nähe. Er brüllte seinen Männern zu: »Noch nicht schießen, Leute! Laßt sie auf fünfhundert Meter herankommen …!« Dann fuhr er den Psychologen an: »Sie gaben ihnen Flammenwerfer, und mich nennen Sie unmenschlich!«
    Dermod war so wütend, daß er die Antwort des anderen nicht hörte. Er dachte daran, seinen Sperriegel aufzulösen und die Männer nach beiden Seiten zurückzunehmen, aber die Ränder des Talbeckens waren zu steil, um sich leicht erklettern zu lassen, und der einzige andere Rückzugsweg war die Schlucht südlich des Beckens, und sie war zu eng für eine schnelle Absetzbewegung. In beiden Fällen würde das zweite Bataillon schwere Verluste erleiden, denn sobald die Kelgianer seine Männer auf dem

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