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Brüder - Mantel, H: Brüder - A Place of Greater Safety

Brüder - Mantel, H: Brüder - A Place of Greater Safety

Titel: Brüder - Mantel, H: Brüder - A Place of Greater Safety Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Mantel
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jedenfalls.«
    »Monsieur, es macht Ihnen Ehre, dass Sie heute hierhergekommen sind. Es ist der erste Schritt auf dem rechten Weg.«
    »Und was ist am Ende des Weges?«
    »Am Ende des Weges ist das Antlitz des Gekreuzigten.«
    Danton schauderte. »Erteilen Sie mir also die Absolution?«
    Der Priester neigte den Kopf.
    »Ich bin kein guter Büßer.«
    »Gott ist bereit, ein Auge zuzudrücken.« Der Priester hob die Hand. Er machte das Kreuzeszeichen, murmelte die Worte. »Es ist ein Anfang, M. Danton«, sagte er. »Ich habe Ihnen gesagt, dass ich im Gefängnis war – ich hatte Glück im September.«
    »Wo waren Sie seitdem?«
    »Unwichtig. Aber ich werde da sein, wenn Sie mich brauchen.«
    »Gestern Abend bei den Jakobinern haben –«
    »Erspar es mir, Camille.«
    »Wo ist Danton?, haben sie alle gefragt. Fehlt schon wieder!«
    »Ich habe mit dem Ausschuss zu tun.«
    »Hmm. Manchmal. Nicht oft genug.«
    »Ich dachte, du hältst nichts von dem Ausschuss.«
    »Aber von dir halte ich etwas.«
    »Und?«
    »Und wenn du so weitermachst, wirst du nicht wiedergewählt.«
    »Ruft das bei dir keine Erinnerungen wach? An die Zeit, als du frisch verheiratet warst und einfach gern etwas Ruhe gehabt hättest? Und Robespierre ständig ankam und dir Standpauken gehalten und dich über deine Pflichten gegenüber der Nation aufgeklärt hat? Hör zu, du sollst es als Erster erfahren. Ich heirate Gélys Tochter.«
    »Nein, wirklich!«, sagte Camille.
    »In vier Tagen soll der Ehevertrag unterzeichnet werden. Bist du so nett und liest ihn dir kurz durch? Bei meinem anerkannt fahrigen und verantwortungslosen Geisteszustand habe ich die Worte am Ende noch in der falschen Reihenfolge geschrieben. Und ein Fehler könnte mich teuer zu stehen kommen, weißt du.«
    »Wieso, habt ihr irgendetwas außer der Reihe verfügt?«
    »Ich überschreibe ihr meinen Besitz. Den gesamten. Solange ich lebe, verwalte ich ihn natürlich.«
    Ein langes Schweigen trat ein. Danton brach es. »Man kann nie wissen. Ich könnte verunfallen. Durch die Hand des Staates. Wenn ich den Kopf verlieren muss, ist das noch kein Grund, dass ich auch mein Land verliere. Weshalb diese Anzeichen der Empörung, Camille?«
    »Such dir einen anderen Anwalt«, rief Camille heftig. »Ich weigere mich, deinem Untergang Vorschub zu leisten.« Er knallte die Tür hinter sich zu.
    Louise kam aus der oberen Wohnung herunter. Sie sah ernsthaft in sein Gesicht auf, legte ihre Kinderhand in seine. »Wo ist Camille hingerannt?«
    »Ach, vermutlich zu Robespierre. Er läuft immer zu Robespierre, wenn wir gestritten haben.«
    Vielleicht, dachte Louise, kommt er irgendwann nicht mehr zurück. Sie sprach es nicht aus; ihr zukünftiger Ehemann, das sah sie immer klarer, war in vieler Hinsicht höchst empfindlich. »Ihr kennt euch sehr gut, du und Camille.«
    »Unausstehlich gut. Also, mein Liebes, ich muss dir etwas sagen – nein, nichts Politisches, einfach nur eine Warnung. Wenn ich je in ein Zimmer komme und dich mit Camille allein finde, bringe ich dich um.«
    »Wenn du mich jemals mit Camille allein findest, wird einer von uns beiden tot sein.«
    »Ich wünsche Ihnen alles nur erdenkliche Gute«, sagte Robespierre. »Camille meint ja, Sie sind verrückt geworden, aber, mein Gott, Sie werden schon wissen, was Sie tun. Nur eines möchte ich gern sagen, wenn Sie gestatten – Ihre Einstellung gegenüber Ihren öffentlichen Pflichten war in den letzten zwei Monaten nicht ganz das, was die Republik erwarten darf.«
    »Ihre Krankheiten häufen sich auch immer mehr, Robespierre.«
    »Dafür kann ich nichts.«
    »Und ich kann nichts dafür, dass ich heiraten muss. Ich kann nicht ohne Frau sein.«
    »Das haben wir gemerkt«, murmelte Robespierre, »aber muss es so viel von Ihrer Zeit verschlingen? Können Sie sich nicht Befriedigung verschaffen und dann zu Ihrer Arbeit zurückkehren?«
    »Mir Befriedigung verschaffen! Was haben Sie nur für ein Bild von mir! Ich meinte, dass ich ein Zuhause brauche – dass ich eine Ehefrau und meine Kinder um mich brauche, ein ordentlich geführtes Haus – das müssten Sie doch besser verstehen als jeder andere.«
    »Tatsächlich? Ich hätte eher gedacht, ich als Junggeselle verstehe so etwas schlechter als andere.«
    »Das müssen Sie beurteilen. Ich dachte, Sie halten Familienleben hoch – das war jedenfalls mein Eindruck. Aber egal was Sie verstehen oder nicht verstehen, ich sehe nicht ein, warum alles, was ich tue, die Öffentlichkeit angehen

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