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Brunftzeit

Brunftzeit

Titel: Brunftzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Humfrey Hunter
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Männer existieren durchaus. Und ich muss es wissen, weil ich trotz meines Zynismus und zeitweiligen Mistkerl-Verhaltens einer geworden bin.
Warum bekommen nette Männer dann die Frau nicht? Warum nicht? Los, raus mit der Sprache! Warum nicht?
    Der übelste Grund, aus dem eine Frau nicht an einem Mann interessiert ist, lautet: Er ist zu nett. Betrachten Sie diese Aussage einmal aus unserem Blickwinkel: Wir lernen eine Frau kennen, die wir sehr sympathisch finden. Und gerade weil wir sie sympathisch finden, beschließen wir, so viel wie möglich richtig zu machen. Wir rufen also regelmäßig an, nehmen ihre Schuhe und ihre Frisur bewusst wahr und loben sie entsprechend, wir hören ihr sogar zu, wenn sie spricht – verhalten uns also genau so, wie alle Frauen sich das angeblich wünschen.
    Für uns bedeutet das, unsere ursprünglichen Verhaltensmuster komplett über Bord zu werfen – wie zum Beispiel einmal vierzehn Tage überhaupt nicht anzurufen, ihr in betrunkenem Zustand am Telefon unsittliche Anträge zu machen und darauf zu bestehen, dass wir immer noch andere Frauen anbaggern können, unter dem fadenscheinigen Vorwand, dass »wir noch nicht über eine feste Beziehung geredet haben«. Aber so behandelt man keine Frau, die einem am Herzen liegt. Wenn also eine ganz besondere Frau daherkommt, tun wir es nicht. Stattdessen sind wir nett.
    Aber hilft uns das, diese Frau auch zu bekommen?
    Mitnichten.
    Ein Beispiel: Eine meiner Freundinnen, Steph, ging mehrmals mit einem klugen, gut aussehenden Mann aus. Sie war auf der Suche nach einem festen Freund, und er benahm sich wie ein Gentleman. Perfekt? Nicht ganz. Bis zum vierten Date tat er all die netten, oben beschriebenen Dinge und sogar noch mehr, rief sie zum verabredeten Zeitpunkt an, organisierte ihre Treffen usw. Kurz gesagt, er spielte keine Spielchen. Er hielt große Stücke auf sie und ließ sie das wissen. Sie jedoch fand ihn plötzlich zu verlässlich und zu fürsorglich, und anstatt die Qualitäten dieses anständigen, gutmütigen Menschen zu genießen, wurde er für Steph zum langweiligen Schlappschwanz.
    Eines Tages fuhr er zu einem Junggesellenabschied nach Prag und schickte ihr mehrere Textnachrichten über die wunderbare Architektur und die fantastischen Brücken. Das brachte das Fass zum Überlaufen. Steph erzählte mir später, ihr wäre es lieber gewesen, wenn er ihr Bilder von tschechischen Stripperinnen geschickt hätte, gepaart mit einem Bericht über die grandiosen Lapdance-Bewegungen.
    Möglicherweise hätte ihm das mehr Ecken und Kanten verliehen und vielleicht dazu geführt, dass auch sie ihn schätzen lernte.
    Entschuldige, Steph, aber das ist Quatsch. Was hätte er denn tun sollen? Dich absichtlich schlecht behandeln, damit du ihn toll findest? Warum, so fragte ich sie, willst du, dass er das tut? Ihre Antwort machte mich richtig wütend. »Wenn jemand so leicht zu haben ist, ist er die Mühe nicht wert«, erklärte sie mir, ohne mit der Wimper zu zucken. Wie viele Beziehungen mögen wohl aus derart erbärmlichen Gründen den Bach runtergegangen sein? Vielleicht war er auch nur das männliche Pendant des Unglücks-Elchs? Darüber könnte man mal nachdenken.
    Liebe Frauen, hört auf damit, eine Sache zu sagen und eineandere zu tun. Sagt nicht, dass ihr anständig behandelt werden wollt und beschwert euch dann, wenn es so ist. Gebt den netten Männern eine Chance. Ihr seid es doch, die etwas verpassen!
    Aber auch Mistkerle verlieben sich. Und wenn das geschieht, erwischt es sie ebenso heftig wie jeden anderen. So erging es mir nach einer langen Phase ohne jegliches Interesse für eine Beziehung, weil ich nicht bereit dazu war, als ich plötzlich eine Frau kennenlernte, die meine Einstellung völlig veränderte.
Verpassen Mistkerle durch ihr Verhalten die richtige Frau?
    Ich glaube nicht. Ich habe jedenfalls keine verpasst. Wenn ich auf meine Single-Jahre zurückblicke, wünsche ich mir nicht, ich hätte mit einer Frau ein engeres Verhältnis gehabt.
    Um ganz aufrichtig zu sein: Wenn ich eine Sache in meinem Liebesleben bereue, dann ist es die, dass ich bis zum Auftauchen von Freundin X gegen Ende meines Studiums keine längere Beziehung – sagen wir so ein, zwei Jahre – hatte. Es wäre sicher schön gewesen, denn die Erinnerungen an solche Beziehungen sind oft wunderbar und sehr fröhlich. Aber aus irgendeinem Grund – meine Schuld, nehme ich an – hielten meine Beziehungen nie länger als drei Monate.
    Aber B hat meines Wissens eine

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