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Bruno Chef de police

Bruno Chef de police

Titel: Bruno Chef de police Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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einfallende Sonnenlicht ab, das ihr Haar golden aufleuchten ließ. Sie verließ den Platz, legte ihren Schläger ab und öffnete lächelnd ein kleines Tor in der Rosenhecke. Sie war nicht schön, aber hübsch, wie er fand, sie hatte ebenmäßige Gesichtszüge, ein kräftiges Kinn und hohe Wangenknochen. Ihr Gesicht war leicht gerötet, und auf ihrer schweißnassen Stirn klebten ein paar Locken, was besonders attraktiv aussah.
    »Bonjour!
Sind Sie im Dienst, oder darf ich Ihnen einen Drink anbieten?«
    Bruno trat auf sie zu, schüttelte eine erstaunlich feste Hand und nahm die Mütze vom Kopf. Pamela blickte ihn aus grauen Augen kühl an.
    »Bedaure, Madame, ich bin dienstlich hier. Ganz in der Nähe ist ein schreckliches Verbrechen begangen worden, und wir fragen alle Nachbarn, ob sie im Laufe des Tages irgendetwas Ungewöhnliches bemerkt haben.«
    Die andere Frau gesellte sich zu ihnen, sagte ebenfalls
bonjour
und gab Bruno die Hand. Noch so ein britischer Zungenschlag. Sie war kleiner als die verrückte Engländerin, aber nicht minder attraktiv und hatte jene helle Haut, die, wie es hieß, vom vielen Regen und Nebel auf der Insel herrührte. Kein Wunder, dass sie ins Périgord gekommen war.
    »Ein schreckliches Verbrechen? Hier, in Saint-Denis?«, fragte Pamela. »Verzeihung, wie unhöflich von mir! Darf ich vorstellen, Christine Wyatt - Bruno Courrèges, unser
chef de police.
Wir sind tüchtig ins Schwitzen gekommen und brauchen jetzt einen Drink. Wie wär's, möchten Sie nicht auch einen Aperitif?«
    »Darauf muss ich leider verzichten. Ich bin tatsächlich im Dienst. Es geht um Ihren Nachbarn. Haben Sie ihn in den letzten Tagen gesehen? Oder irgendwelche Besucher?«
    »Sprechen Sie von Hamid? Dem reizenden alten Herrn, der manchmal vorbeischaut und mir sagt, dass ich meine Rosen falsch beschneide? Nein, ich habe ihn schon seit zwei, drei Tagen nicht gesehen. Aber das ist nicht ungewöhnlich. Er taucht vielleicht einmal in der Woche bei mir auf und macht mir nette Komplimente, was meinen Hof betrifft, auch wenn er nicht damit einverstanden ist, wie ich mit meinen Rosen umgehe. Das letzte Mal habe ich ihn Anfang der Woche im Café gesehen, im Gespräch mit seinem Enkel. Was ist passiert? Ist bei ihm eingebrochen worden?«
    »Sind Sie den ganzen Tag über hier gewesen? Haben Sie nichts gesehen oder gehört?«, fragte Bruno, ohne auf ihre Frage zu antworten.
    »Wir waren den ganzen Vormittag hier und haben auf der Terrasse zu Mittag gegessen. Dann ist Christine zum Einkaufen in die Stadt gefahren. Ich habe in der Scheune für Ordnung gesorgt, denn morgen treffen neue Gäste ein. Als Christine zurück war, haben wir Tennis gespielt, eine Stunde oder so, bis vorhin. Außer dem Postboten - der kommt immer gegen zehn Uhr - hat sich niemand bei uns blicken lassen.«
    »Sie selbst waren also die ganze Zeit hier?«, fragte Bruno wieder, verwundert darüber, dass sich die beiden eine Stunde lang die Bälle zugespielt hatten, ohne ein richtiges Match auszutragen.
    »Nein. Am frühen Morgen bin ich ausgeritten, allerdings wie gewöhnlich in Richtung Fluss, also weg von Hamids Häuschen. Begegnet ist mir niemand. An der Brücke habe ich haltgemacht, um eine Zeitung zu kaufen, Brot, Gemüse und ein Brathähnchen fürs Mittagessen. Auch dabei ist mir nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Aber sagen Sie mir doch endlich, was geschehen ist. Ist Hamid etwas zugestoßen? Kann ich irgendwie helfen?«
    »Nein, Madame. Sie können nichts tun. Wir kümmern uns um alles«, antwortete Bruno. »Und Sie, Mademoiselle? Wann genau waren Sie einkaufen?«
    »Ich bin nach dem Mittagessen aufgebrochen. Das muss irgendwann nach zwei gewesen sein. Kurz nach vier war ich wieder zurück«, sagte Christine Wyatt in grammatisch einwandfreiem Französisch, aber mit dem typisch englischen, mundfaul klingenden Akzent. »Wir haben Tee getrunken und dann Tennis gespielt.«
    »Gehören Sie zu den zahlenden Gästen?«, erkundigte sich Bruno. Sie war ungeschminkt, hatte aber sorgfältig gezupfte Brauen, die ihre großen dunklen Augen zur Geltung brachten. Sehr gepflegt waren auch ihre Hände und Fingernägel. Ringe trug sie nicht, nur eine dünne goldene Halskette. Ja, Bruno fand beide Frauen sehr attraktiv. Er schätzte sie auf sein Alter, war sich allerdings darüber im Klaren, dass man bei Frauen mit solchen Schätzungen auch völlig falschliegen konnte.
    »Nicht wirklich. Pamela und ich sind seit unserer Schulzeit eng befreundet. Ich darf umsonst hier

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