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Bruno Chef de police

Bruno Chef de police

Titel: Bruno Chef de police Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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hatten mithalten können. Es hatte wie alle diese Häuser drei Zimmer und eine Küche, die, um Rohrleitungen zu sparen, direkt neben dem Bad lag. Das rote Ziegeldach sollte wohl mediterran wirken, passte aber überhaupt nicht ins Périgord. Vielleicht konnte sich Momu hier ein bisschen wie zu Hause fühlen, dachte Bruno in Erinnerung an gesellige Abende unter diesem Dach. Beim Anblick der vielen Falschparker, die fast die Straße blockierten, entfuhr ihm ein Seufzer. Dass zu denen auch der Bürgermeister gehörte, war eigentlich untypisch für ihn. Bruno fuhr hundert Meter weiter, stellte seinen Wagen vorschriftsmäßig ab und legte sich ein paar Worte für Momu zurecht. Er würde mit ihm über die Beisetzung sprechen müssen und der Familie dann versichern, dass Karim bald nach Hause zurückkehrte. Der Bürgermeister würde sich wahrscheinlich um alles andere selbst kümmern.
    Im Haus brannten sämtliche Lichter. Eine klagende Frauenstimme drang nach draußen. Bruno nahm die Mütze vom Kopf und trat ein. Momu, der neben dem Bürgermeister auf dem Sofa saß, stand auf, um ihn zu begrüßen. Er war ein stämmiger Mann, nicht ganz so groß gewachsen wie sein Sohn, aber ebenso breit in den Schultern. Für einen Lehrer hatte er ungewöhnlich kräftige Hände, und ein strenger Blick genügte, um seine Schüler zur Räson zu bringen. Doch die hatten ohnehin großen Respekt vor ihm und schätzten ihn als Lehrer, der seinen Unterricht interessant zu gestalten wusste. Bruno hatte gehört, dass er seine Klassen das Gesamtgewicht der örtlichen Rugbymannschaft berechnen ließ, das aller Bewohner von Saint-Denis, von Frankreich und schließlich das der gesamten Erdbevölkerung. Er hatte eine tiefe, sonore Stimme, die alle anderen übertönte, wenn er sonntags auf dem Rugbyfeld seinen Sohn anfeuerte.
    Bruno umarmte ihn zur Begrüßung. »Es tut mir schrecklich leid, Momu«, sagte er. »Aber glaub mir, wir werden alles tun, um den Täter zu stellen.« Dann schüttelte er zuerst dem Bürgermeister die Hand und danach auch den anderen im Raum, allesamt Araber bis auf Rollo, den Rektor der Schule, in der Momu unterrichtete. Rollo hielt eine Cognac -flasche in der Hand und bot Bruno davon an. Doch der schüttelte den Kopf, als er sah, dass die Araber Apfelsaft tranken. Er war hier bei ihnen zu Gast und wollte sich an ihre Regeln halten. Außerdem war er im Dienst.
    »Ich komme von Hamids Häuschen. Wir warten immer noch auf die Ermittlungsbeamten aus Périgueux. Bevor die nicht vor Ort sind und die Leiche freigegeben ist, können wir nichts tun«, sagte Bruno. »Die Gendarmerie hat den Tatort abgesichert. Aber sobald die Leute von der Spurensicherung mit ihrer Arbeit fertig sind, solltest du, Momu, rauffahren und dich in der Wohnung deines Vaters umsehen. Vielleicht fällt dir auf, ob irgendetwas fehlt oder gestohlen wurde. Hinweise auf einen Einbruch gibt es zwar nicht, aber wir müssen das genauer überprüfen. Wenn die Polizei fertig ist, wird der Leichnam vom Bestatter abgeholt. - Übrigens weiß ich nicht, ob irgendwelche religiösen Vorschriften oder Gebräuche zu beachten sind.«
    »Mein Vater war schon lange nicht mehr religiös«, sagte Momu. »Wir werden ihn hier auf dem Friedhof begraben, und das so schnell wie möglich. Was ist mit Karim? Ist er immer noch oben auf dem Hügel?«
    Bruno nickte. »Mach dir keine Sorgen. Die Kollegen aus Périgueux müssen mit ihm reden, weil er den Toten gefunden hat. Es wird wohl nicht lange dauern. Ich bin nur gekommen, um dir mein Beileid auszusprechen und wegen der Beerdigung nachzufragen. Ich fahre gleich wieder zurück und kümmere mich um Karim. Er hat einen schweren Schock erlitten.«
    Als Bruno noch einmal im Häuschen angerufen hatte, war es erneut zu einer Auseinandersetzung mit Duroc gekommen, der sich wiederholt darüber beschwerte, dass die
police nationale
noch nicht eingetroffen war, und darauf bestand, Karim am Tatort festzuhalten. Mehr gab es für Duroc offenbar nicht zu tun. Es blieb Bruno überlassen, beim Tiefbauamt anzurufen und einen Stromgenerator kommen zu lassen. Das Häuschen hatte keine Außenbeleuchtung. Für die Gendarmen bestellte er außerdem bei der Pizzeria etwas zu essen und zu trinken, woran eigentlich Duroc hätte denken müssen.
    Die Frauen im Zimmer nebenan hatten ihr lautes Wehklagen eingestellt. Bruno bemerkte, dass Momus Frau durch den Türspalt spähte. Er kannte sie nur in europäischer Kleidung, doch jetzt trug sie einen schwarzen Schal um den

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