Brustkrebs - Was mir geholfen hat
Erklärungen verstehen und ihre Fragen stellen können.
Kindern von der Krebserkrankung der Mutter zu erzählen ist keine leichte Aufgabe. Es hängt vom Alter Ihrer Kinder ab, in welcher Form Sie mit ihnen darüber sprechen. Aber ganz gleich, welche Worte Sie wählen – sagen Sie die Wahrheit und beantworten Sie die Fragen so offen und so gut Sie können. Auch kleinere Kinder haben ein sensibles Gespür dafür, wenn man sie anlügt, und fühlen sich ausgeschlossen. Im schlimmsten Fall fühlen sie sich schuldig an der schlechten Stimmung derEltern. Sie können ihre Angst und Verunsicherung besser verarbeiten, wenn sie »für voll« genommen werden und nachfragen können. Natürlich brauchen sie in dieser Zeit auch viel Aufmerksamkeit und Liebe.
»Flüsterpost e.V.« in Mainz und der »Verein für Kinder krebskranker Eltern« in Frankfurt bieten Rat und Unterstützung für Kinder und Jugendliche krebskranker Eltern. Dort gibt es eine ganze Reihe von Bro schüren und Lesetipps, die den Umgang mit Krankheit und Tod erleichtern können (Adressen und Bezugsquellen siehe Anhang).
Wenn Eltern spüren, dass sie es allein nicht schaffen, mit ihren Kindern über die Krebserkrankung zu sprechen, wenden sie sich am besten an einen Familientherapeuten oder an die regionale Krebsberatungsstelle. Dort finden Sie auch Rat, wenn Sie zur Unterstützung jemanden brauchen, der sich um die Kinder kümmert.
TIPP
Netzwerk
Knüpfen Sie zur Betreuung Ihrer Kinder frühzeitig ein »Netzwerk« aus Verwandten und Freunden, auf das Sie beim Klinikaufenthalt, in der ersten Zeit danach, während der Chemozyklen oder der Kur zurückgreifen können.
Tochter und Freundin
In der Zeit meiner Krebsbehandlung war meine damals 22-jährige Tochter an meiner Seite. Für mich war das eine unschätzbare Unterstützung – sie war ruhig, verlässlich und entwickelte ein Gespür dafür, was ich in diesen Monaten brauchte. Vor einiger Zeit fragte ich sie, wie sie damals mit der Diagnose umgegangen sei. Sie sei geschockt gewesen, aber sie habe keinen Augenblick daran gezweifelt, dass ich das »schaffe«. Sie sei eben eine Optimistin. Mit dieser Haltung hat sie mich aus vielen seelischen Tiefs gezogen.
Meine Tochter Leonie und ich. Suchen Sie sich unbedingt Ihren Fels in der Brandung.
»Gab es etwas, das dir auf die Nerven gegangen ist?« habe ich weiter gefragt. »Ja«, kam die Antwort, »diese verständliche, aber manchmal für andere allzu überschwängliche Feier des Lebens.« Diese liest sich in meinem Tagebuch so: »Ich ruhe in mir und meinem Körper. Ich denke klar, setze mich für mich ein. Ich bin voller Zärtlichkeit für mich, meine Lieben, die mich tragen, für die Natur, für das Leben. Ichschaffe mir ganz bewusst Highlights, an denen ich geliebte Menschen teilhaben lasse.«
Homosexuelle Frauen
Frauen, die Frauen lieben, erleben natürlich den Schock der Diagnose ebenso heftig wie heterosexuelle Betroffene. Allerdings steht dabei meist die Angst vor der lebensbedrohlichen Krankheit im Vordergrund und weniger die durch die Operation veränderte oder entfernte Brust. Für lesbische Frauen definiert sich ihre Attraktivität viel mehr über ihre gesamte äußere Erscheinung. Männermordende Mega busen gehören nicht zu ihrem Schönheitsideal, aber die Brust ist für sie das wichtigste Sexualorgan (siehe auch → S. 80 ). Um die Zeit der Therapie gut zu überstehen, brauchen lesbische Frauen möglichst ein gefestigtes weibliches Selbstwertgefühl.
wichtig
Leben Sie Ihr Leben und stehen Sie dazu. Sie verstecken einen Teil Ihrer Identität und schwächen Ihr Selbstwertgefühl, wenn Sie Ihre lesbische Lebensweise verschweigen.
Sprechen Sie auch mit Ihren Ärzten darüber – das ist die Grundlage für das notwendige Vertrauen in der Beziehung zwischen Arzt und Patientin. Nehmen Sie Ihre Gefährtin, wenn möglich, zu den Arztgesprächen mit und sorgen Sie dafür, dass sie als Ihre Partnerin anerkannt wird.
In einer lesbischen Beziehung ist eine sensible Gefährtin wichtig, die Ihnen ebenso wie der Wunschpartner der heterosexuellen Frauen das Gefühl vermittelt, nicht allein zu sein. Alle betroffenen Frauen brauchen jemanden, der ihnen hilft, das Vertrauen zum eigenen Körper wieder aufzubauen.
Freundliche Reaktionen?
Vielleicht haben Sie nach der Diagnose das Bedürfnis, sich aus Ihrem sozialen Umfeld zurückzuziehen und Freunden und Bekannten anfangs aus dem Weg zu gehen. Vorübergehend hat das seine Berechtigung – Sie müssen ja erst
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