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Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Titel: Brustkrebs - Was mir geholfen hat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Brandt-Schwarze
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und jeden Hinweis auf etwas Schönes weisen Sie ab mit den Worten: »Ach, wenn du so krank wärst wie ich, dann würdest du das anders sehen.« Für die anderen ist das ziemlich anstrengend.
    Dahinter steht oft die Hoffnung auf den sogenannten sekundären Krankheitsgewinn: »Jetzt sind die anderen mal dran, mir Liebe und Anerkennung zu schenken.« Leider funktioniert das meistens nicht und führt nur zu Enttäuschungen. Wenn Sie so denken, möchten Sie, dass Ihre Gefühle geteilt werden und fühlen sich doch nie verstanden, sondern von allen verlassen. Dabei verlassen Sie in erster Linie sich selbst.
    Dabei ist hier Reden Gold und Schweigen ist Silber. Durch beide Extreme – die Krankheit zu wichtig oder sie nicht wichtig genug zu nehmen – kann es leicht zur Überforderung kommen – sowohl bei den betroffenen Frauen als auch bei ihrer Umwelt. Der Königsweg liegt in der Mitte. Wie könnte er aussehen?
    Er lässt sich wohl so beschreiben: Es ist eine schwierige Situation, in der es kein richtiges oder falsches Verhalten gibt. Am besten hilft Reden und Zuhören, mit großem Einfühlungsvermögen auf beiden Seiten. Die meisten Brustkrebspatientinnen wollen zum Beispiel nicht mit gut gemeinter, aber unerbetener Hilfsbereitschaft überschüttet, jedoch auch nicht alleingelassen werden. Familie und die Freunde dagegen brauchen ab und zu eine Auszeit vom Thema Krebs, um aufzutanken und ihr eigenes Leben zu leben.
    wichtig
    Sagen Sie konkret, wie die anderen Ihnen helfen können. Und bitten Sie sie, auch ihre Wünsche auszusprechen.
    Vielleicht gehören Sie aber auch zu jenen Frauen, die nach der Diagnose »dichtmachen «. Sie haben nicht nur die Gefühle über die Erkrankung ausgeschaltet, weil sie zu bedrohlich werden könnten, sondern versachlichen alle emotionalen Themen. Mit Ihnen ist kein tieferes Gespräch mehr möglich. Damit berauben Sie sich jedoch einer wesentlichen Unterstützung: Wenn Sie mit einem verständnisvollen Gegenüber über Ihre Gefühle sprechen können, erfahren Sie Nähe und Geborgenheit.
Der Partner
    Er leidet immer mit. Viele Männer fühlen sich hilflos und verzweifelt angesichts der Tatsache, dass sie nicht ihr Heimwerkermützchen « aufsetzen und das Problempraktisch lösen können. Den meisten fällt es ohnehin nicht leicht, offen über ihre Gefühle zu sprechen. Nun kommen die Verlustangst durch die bedrohliche Krankheit hinzu und die Sorge, die Partnerin durch die eigenen Ängste zusätzlich zu belasten. Wichtig für die an Brustkrebs erkrankte Frau ist vor allem die Botschaft: Du bist nicht allein! Dazu sind keine Worte notwendig – eine Umarmung, eine liebevolle Berührung vermitteln ihr ebenfalls das Gefühl, dass man für sie da ist und sie ihren Weg nicht allein gehen muss.
    Manche Beziehungen werden durch die Brustkrebserkrankung der Frau noch enger, und die Paare finden zu einer neuen Art des Zusammenseins. Andere Beziehungen brechen auseinander, das gilt vor allem für Paare, die noch nicht so lange zusammen sind und kaum gemeinsame Herausforderungen meistern mussten. Bei Paaren, bei denen es schon vorher ordentlich gekriselt hat, treten die Probleme oft verstärkt zutage.
    wichtig
    Reden Sie miteinander über Probleme. Und suchen Sie sich Hilfe, wenn Sie »zu zweit allein« nicht weiterkommen. (Siehe auch →  S. 81 und die Literaturhinweise und Adressen im Anhang.)
    Noch ein Wort zu Singles. Viele, die nicht freiwillig allein sind, bewegt die Frage: Finde ich »so« überhaupt einen Partner? Und wenn ja, wann sage ich »es« ihm? Wohl kaum beim ersten Date, aber auch nicht kurz vor der ersten Nacht. Am besten verlassen Sie sich auf Ihr Bauchgefühl: Wenn Sie genügend Vertrauen gefasst und den anderen ein bisschen kennengelernt haben, sprechen Sie das Thema an. Falls Sie keine liebevolle Reaktion erleben, vergessen Sie das Ganze und den Mann. Das ist zwar leichter gesagt als getan, aber es ist wichtig. Nähren Sie stattdessen Ihr Selbstwertgefühl und vertrauen Sie auf Ihre Ausstrahlung.
Die Kinder
    Die Diagnose Brustkrebs betrifft die ganze Familie, die Kinder aber in besonderer Weise. Der vertraute Alltag, der Geborgenheit vermittelte, findet plötzlich nicht mehr statt; die Stimmung ist gedrückt. Dass die Eltern in dieser Situation zunächst nur einen eingeschränkten Blick für die Bedürfnisse ihrer verunsicherten Kinder haben, ist verständlich. Und doch sollten sie diese sobald wie möglich einbeziehen und informieren. Nehmen Sie sich dafür Zeit, damit die Kinder die

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