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Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Titel: Brustkrebs - Was mir geholfen hat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Brandt-Schwarze
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fühlen sich durch andere Arten von Kunst angesprochen. Gibt es ein Museum, in das Sie schon lange gehen wollten? Tun Sie es. Sie können sich die Zeit selbst einteilen und meist gibt es immer wieder Bänke zum Ausruhen. Sehen, riechen, hören, schmecken und fühlen Sie, was Ihnen guttut – sooft wie möglich!
    Die Lebensfreude klopft wieder an – der erste Urlaub »danach«.
Sich die Dinge von der Seele schreiben
    Vielleicht möchten Sie auch lieber aufschreiben, was Sie bewegt. Etwas niederzuschreiben, was mir durch den Kopf geht, hat für mich eine befreiende Wirkung, auch wenn es nicht angenehm oder sogar schrecklich ist. Als Text auf einem Blatt bekommen meine Gedanken und Gefühle ein wenig Abstand zu mir, und ich kann besser mit ihnen umgehen.
    Schreiben Sie drauflos, in ein Tagebuch oder einfach auf ein Blatt, was Ihnen durch den Kopf geht. Bewerten Sie es nicht und machen Sie sich vor allem keine Gedanken um Rechtschreibung oder Zeichensetzung. Niemand außer Ihnen wird es lesen, es sei denn, Sie möchten das.
Kindlich und unversehrt: die innere Kamera auf schöne Dinge richten
    Seit einiger Zeit habe ich ein Röhrchen Seifenblasen in meinem Auto. Immer wenn es mich überkommt, puste ich ein paar von diesen schillernden Schönheiten in die Luft und erfreue mich an ihnen. Lächelnder Passantenkommentar: »Hört das denn nie auf?« Nein – und es macht mich wunderbar übermütig und frei.
    Während der akuten Behandlungszeit habe ich Jugendbücher gelesen, zum Beispiel die berührende Geschichte des Ritters Tiuri (»Der Brief für den König«, »Der wilde Wald«) von Tonke Dragt, in der es um Mut, Treue und Freundschaft geht. Oder auch Bücher, die mich in eine unbekannte Welt entführten, ins Mittelalter oder ins alte China. Das hat mich von meiner belastenden Situation ein bisschen abgelenkt.
    Vielleicht möchten Sie auch lieber ein paar schöne »unproblematische« Filme anschauen – Dauerbrenner wie »Dirty Dancing « oder »Pretty Woman« (ich liebe »Herr der Ringe« bei Kerzenlicht).
    Machen Sie sich eine Liste von ein paar Filmen, die Sie immer schon mal sehen wollten. Die meisten wird es in den Videotheken oder öffentlichen Bibliotheken zum Ausleihen geben. Wenn es einem mal nicht so gut geht, kann man besser Filme gucken als lesen. Und es lenkt schön ab.
    Bei all diesen Dingen handelt es sich natürlich nur um Vorschläge. Sie wissen vermutlich selbst, wobei Sie sich am besten entspannen können. Schreiben Sie fünf Dinge auf, die Ihnen spontan einfallen – und tun Sie sie so bald wie möglich. (Wichtig: Schreiben Sie sie wirklich auf, am besten hier!)
    1.
    2.
    3.
    4.
    5.
»In die Sonne schauen«
    So lautet der Titel eines Buches, geschrieben von dem amerikanischen Psychotherapeuten Irvin D. Yalom. Darin geht es um die Überwindung der Todesangst. Wenn das Thema im Moment zu belastend für Sie ist, bitte ich Sie sehr, das Kapitel zu überspringen. Ich verstehe das nur zu gut. Lange Zeit habe ich in Büchern weitergeblättert, wenn jemand starb, bei Filmen die Augen zugemacht und Friedhofsbesuche möglichst vermieden. Der Realität war das allerdings egal – ich habe seit 2006 gleich mehrere Freunde verloren, nicht nur, aber auch durch Krebs.
    Wie fast alle Menschen habe auch ich am liebsten so getan, als würde ich ewig leben, und habe viele Pläne und Wünsche auf die lange Bank geschoben. Mit der Diagnose wurde mir unmissverständlich bewusst gemacht, dass ich sterblich bin. Das war ich zwar auch schon vorher, aber nun war ich über längere Zeit mit dem Gedanken an meinen eigenen Tod konfrontiert – jede Untersuchung, jede Tablette, jede Nebenwirkung und vor allem die Narbe erinnerte mich daran.
    Mit der Zeit ist der Gedanke an den Tod verblasst – dennoch wird mein Leben nie mehr so sein wie vor der Erkrankung. Zu kostbar ist jede Minute, zu wertvoll sind die »richtigen« Menschen, zu schön ist das Leben. Es fällt mir heute viel leichter, nein zu sagen und meiner inneren Stimme zu folgen. Ich bin noch klarer geworden, noch entschiedener in dem, was ich will und was nicht. Ich bin allgemein mutiger im Äußern von Kritik oder auch Freundlichkeiten, ich bin geduldiger mit mir selbst und ich bin mir der Endlichkeit meines Lebens noch stärker bewusst.
    Yalom berichtet von Patienten, deren Ängste durch erschütternde Erlebnisse wie eine Scheidung, den Tod eines geliebten Menschen oder auch eine lebensbedrohliche Erkrankung ausgelöst wurden. Manche von ihnen haben sich ihrer Todesangst

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