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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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hat das Ouija-Brett dich überhaupt aufgefordert, nach Abersoch zu fahren? Was hat denn irgendjemand davon, wenn er dich zu einem Mädchen schickt, das sich gerade selbst getötet hat?«
    » Ich wünschte, das wüsste ich«, antwortete Nightingale. » Aber ich denke, das beweist ziemlich eindeutig, dass da nicht Robbie mit uns geredet hat.« Er las die Ergebnisse aus dem Labor. Sie bestätigten, dass es keine übereinstimmenden Sequenzen in den beiden DNA -Proben gab.
    » Also, wenn es nicht Robbie war, wer war es dann? Und wer würde dir eigentlich sagen wollen, dass deine Schwester der Teufel holt? Glaubst du, es könnte Proserpina sein?«
    Nightingale erwiderte nichts.
    » Du siehst aus wie ein Junge, der gerade mit den Fingern in der Bonbondose erwischt worden ist.«
    » Überhaupt nicht.«
    » Du hast doch irgendetwas angestellt.«
    Nightingale hob die Hände. » Ich bekenne mich schuldig«, sagte er. » Du hättest Polizistin werden sollen.«
    » Was hast du getan, Jack?«
    Er seufzte. » Ich habe Proserpina beschworen.«
    Jennys Augen weiteten sich. » Nein, unmöglich!«
    » Warum fragst du mich eigentlich, wenn du mir nicht glaubst? Ich habe sie beschworen, und sie steckt nicht hinter diesen Botschaften. Das da unten im Keller war auch nicht sie. Sie sagte, die Seele meiner Schwester hätte nichts mit ihr zu tun.« Er zog seinen Regenmantel aus und hängte ihn an die Garderobe bei der Tür.
    » Und du glaubst ihr?«
    » Ich glaube nicht, dass sie irgendeinen Grund hat, mich zu belügen. Vielleicht ist es so, wie Barbara gesagt hat, und da war unser Unterbewusstsein am Werk.«
    » Du meinst, wir haben den Zeiger geschoben? Also, ich jedenfalls nicht. Du vielleicht?«
    » Natürlich nicht absichtlich. Darum geht es ja gerade beim Unterbewusstsein, oder? Es arbeitet, ohne dass man weiß, wie oder warum.«
    » Aber zum Schluss hat der Zeiger sich von selbst weiterbewegt, Jack. Und der Globus, der sich gedreht hat? Die Bücher? Ich habe Barbara nichts davon erzählt, aber was ich gesehen habe, habe ich gesehen. Irgendetwas war da mit uns zusammen im Keller, und es war nicht Robbie. Und wenn es letztes Mal nicht Robbie war, dann war es das Mal davor vielleicht auch nicht Robbie. Was bedeutet: Jemand oder etwas wollte, dass du nach Abersoch fährst.« Sie warf ihm ein Lächeln zu. » Aber jetzt wissen wir wenigstens mit Sicherheit, dass Connie Miller nicht deine Schwester war.«
    » Ja, Thomas hat also doch die Wahrheit gesagt«, stimmte Nightingale zu.
    » Und was hast du jetzt vor?«, fragte Jenny.
    » Ich werde sie finden«, antwortete Nightingale.
    » Wie denn genau?«
    Nightingale lächelte. » Ich habe einen Plan«, sagte er. » Ich bin Privatdetektiv, schon vergessen? Vermisste zu suchen ist Teil meiner Arbeit.«
    » Übrigens, ich habe mir die DVD mit den Dateien aus Connie Millers Computer angeschaut.«
    Nightingale zuckte uninteressiert mit den Schultern. » Das kannst du jetzt auf sich beruhen lassen. Es besteht ja keine Verbindung zu mir.«
    » Jack, da draußen könnte ein Serienmörder am Werk sein.«
    » Das ist Aufgabe der Polizei.«
    » Das meine ich ernst, Jack. Connie hat eine Menge Zeit auf Websites über Depressionen und Selbstmord verbracht. Und sie bekam sehr viele E-Mails von einem Typ in Caernarfon. Er wollte sie treffen. Er heißt Craig. Caernarfon Craig nennt er sich.«
    Nightingale runzelte die Stirn. » Die Polizei wird dieser Spur wohl nachgegangen sein.«
    » Das bezweifle ich. Sie hat ein spezielles E-Mail-Konto verwendet, das sie eigens eröffnet hatte, um sich auf einigen der dunkleren Websites zu tummeln.«
    » Wie hast du denn das herausgefunden?«
    » In einer der Dateien, die du kopiert hast, stand ihr Passwort.«
    » Aber die Polizei hat das doch sicher auch gefunden?«
    » Das glaube ich nicht. Es war in einer ihrer Korrespondenz-Dateien versteckt. Sie war ziemlich gut darin, ihre Spuren zu verwischen. Ich glaube, sie wollte sich mit Menschen austauschen, ohne dass die wussten, wer sie war. Es gibt ziemlich viele Verrückte im Internet.«
    » Schick das der Polizei, Jenny. Die soll dem nachgehen.«
    » Und wie genau soll ich die Tatsache erklären, dass ich Kopien ihrer persönlichen E-Mails habe?«
    » Okay, was hast du vor?«
    Sie lächelte. » Genau wie du habe ich einen Plan.«

34
    Die Barista war eine ukrainische Jugendliche mit schlimmer Akne, und Nightingale hatte Mühe, das Mädchen zu verstehen. So dauerte es nach dem Betreten des Coffeeshops zehn Minuten, bis er

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