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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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endlich seine beiden Kaffees hatte. Er brachte sie zu dem Tisch, an dem Colin Duggan in sein Handy flüsterte. Duggan steckte das Handy weg, als Nightingale die Kaffeebecher auf den Tisch stellte und sich setzte.
    » Ein fettarmer Caffè Latte«, sagte Nightingale. » Dann gehst du also nicht mehr ins Pub? Früher wäre es ein Bier im Rose and Crown gewesen.«
    Duggan griff nach seinem Kaffee und trank einen Schluck. Er war Inspector und bekleidete damit denselben Rang wie Nightingale zum Zeitpunkt seines Ausscheidens bei der Metropolitan Police. Er war vollkommen kahl, hatte ähnliche Ohren wie Mr Spock und ein schalkhaftes Lächeln. Er trug einen beigefarbenen Regenmantel über einem dunklen Anzug und hatte einen Burberry-Schal um den Hals gelegt. » Dem Pub halte ich mich in letzter Zeit fern«, erwiderte Duggan. » Ich muss es mir ja nicht noch extra schwer machen.«
    » Du bist auf Alkoholentzug?«
    Duggan tätschelte seinen mächtigen Bauch. » Diabetes«, sagte er. » Ich kann sie unter Kontrolle halten, wenn ich darauf achte, was ich esse und trinke, aber der Arzt sagt, wenn ich mich jetzt nicht zusammenreiße, muss ich für den Rest meines Lebens Medikamente nehmen.«
    » Verdammt, Colin, du bist ja noch nicht mal fünfzig. Wie kannst du da Diabetes haben?«
    » Sechsundvierzig«, antwortete Duggan. » Aber es hat nichts mit dem Alter zu tun. Es liegt am Bier und den Fish and Chips am Abend. Und an den Zigaretten. Das Rauchen habe ich auch aufgegeben.«
    » Vom Rauchen bekommt man keine Diabetes«, entgegnete Nightingale. » Zigaretten haben null Kalorien und sind gut gegen Stress. Falls überhaupt, solltest du mehr rauchen.«
    Duggan grinste und kratzte sich am fleischigen Hals. » Ja, wenn es keinen Lungenkrebs gäbe, wären sie das perfekte Nahrungsmittel.«
    » Ich weiß nicht, wie weit das mit dem Krebs überhaupt stimmt«, meinte Nightingale. » Ich habe Leute gekannt, die ihr ganzes Leben lang geraucht und nie auch nur gehustet haben. Und es gibt Nichtraucher, die noch nie eine Zigarette angerührt haben und trotzdem an Lungenkrebs gestorben sind.« Er klopfte sich auf die Brust. » Meiner Lunge geht es bestens. Ich denke, die Gene haben viel damit zu tun. Entweder bekommt man Krebs oder nicht; das Rauchen ist nur einer von vielen Faktoren.«
    » Dann hast du also gute Gene, was?« Duggan lachte.
    » Ja, das ist sozusagen der Grund, aus dem ich mich mit dir treffen wollte.«
    » Wusste ich doch, dass es irgendwas gibt«, meinte Duggan. » Seit dieser Sophie-Underwood-Geschichte habe ich dich nicht mehr gesehen.«
    Nightingale nickte. » Ich weiß. Tut mir leid.«
    » Das war wirklich eine verdammte Sache.«
    So sah Nightingale das, was an jenem kalten Novembervormittag geschehen war, eigentlich nicht. Es war keine »Sache«. Es war ein Wendepunkt in seinem Leben, und Sophies Tod hatte ihn für immer verändert. Duggan war da gewesen und hatte gesehen, wie das Mädchen sich in den Tod gestürzt hatte. Nightingale hatte damals auf dem Balkon der Nachbarwohnung gestanden und versucht, das Kind dazu zu überreden, in seine Wohnung zurückzukehren. » Ja«, erwiderte Nightingale. » Das war es.«
    » Was dem Vater zugestoßen ist, der mit ihr rumgemacht hat– das hat er verdient.«
    » Ja«, stimmte Nightingale zu.
    » Es kommt mir so vor, als läge das schon ein ganzes Leben zurück.«
    » So ist es auch.«
    » Ich bin wieder bei der Kriminalpolizei, und du bist ein privater Schnüffler.«
    Nightingale lachte. » Sagt man das immer noch? Ich dachte, das wäre mit Humphrey Bogart und Sam Spade aus der Mode gekommen.«
    » Die Leute, mit denen ich arbeite, geben euch noch viel schlimmere Namen«, meinte Duggan. » Die Tage, in denen Polizisten mal für ein Bier die Anfrage eines Privatdetektivs durch die Datenbank gejagt haben, sind lange vorbei. Wenn man heutzutage bei so was erwischt wird, verliert man seine Stelle, seine Pension, einfach alles.«
    Nightingale verzog das Gesicht. » Das sind ja keine guten Nachrichten, Colin.«
    Duggan prostete ihm mit seinem Kaffee zu. » Keine Sorge, Jack. Du hast eine Menge Freunde bei der Polizei, und dazu gehöre auch ich. Was brauchst du?«
    » Ich versuche, meine Schwester aufzuspüren, und keiner der üblichen Wege hat zu einem Ergebnis geführt«, erklärte Nightingale.
    » Ich wusste gar nicht, dass du eine Schwester hast.«
    » Ich weiß es auch erst seit Kurzem«, antwortete Nightingale. » Die Sache ist die, sie ist meine Halbschwester– derselbe Vater,

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