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Buch des Todes

Buch des Todes

Titel: Buch des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brekke
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Glauben Sie, der Mörder hat es mitgenommen?«
    »Das weiß ich nicht.Aber es wäre nett, wenn Sie meine Fragen beantworten könnten.«
    »Natürlich«, sagte sie und war wieder so neutral wie bei seinem Kommen.
    »Wann war das Buch zuletzt außerhalb des Sicherheitstrakts?«
    »Das ist etwa vierzehn Tage her.«
    »War das in Zusammenhang mit der Herstellung der Kopie für diese Ausstellung?«
    »Ja. Hat Hornemann Ihnen davon erzählt?«
    »Richtig.Wo wird die Kopie aufbewahrt?«
    »Die habe ich hier.« Sie zeigte auf einen hohen, weißen, verschließbaren Schrank an einer der Wände des Büros.
    »Darf ich es sehen?«
    »Natürlich«, sagte Silvia Freud. Zitterte ihre Stimme jetzt wieder leicht, oder bildete er sich das nur ein? Sie ging zum Schrank, öffnete ihn, nahm ein Buch heraus und machte den Schrank sofort wieder zu, sodass er kaum etwas sehen konnte. Er hatte aber den Eindruck, darin zwei ziemlich identische Bücher gesehen zu haben.
    Sie reichte ihm das Buch.
    »Darf ich darin blättern?«, fragte er.
    »Tun Sie, was Sie wollen – es ist ja nur eine Kopie.Wenn auch viel Arbeit darin steckt.«
    Er blätterte rasch durch das Buch. Er hatte keine Ahnung, wie das Original aussah, zweifelte aber trotzdem nicht daran, dass Silvia Freud gute Arbeit geleistet hatte. Das Buch wirkte uralt.Als er zu den letzten Seiten kam, bemerkte er, dass sie in ihrer Gründlichkeit sogar die ausgerissenen Seiten kopiert hatte, von denen Siri Holm gesprochen hatte.
    »Was können Sie mir über die Seiten sagen, die hier ausgerissen worden sind?«, fragte er.
    Silvia Freud lächelte.
    »In der Kopie sind die natürlich nicht wirklich herausgerissen worden. Ich habe bloß die Spuren dieser Seiten nachemp funden. Es kursieren ja so viele Gerüchte über das Johannesbuch . Die meisten stammen von dem Hof, auf dem das Buch gefunden wurde. Die Leute erzählen sich da seit Jahrhunderten ihre Geschichten. In einer dieser Geschichten heißt es, die letzten Seiten wären vom früheren Besitzer herausgerissen worden. Auf diesen Seiten soll der Fluch des Buches gelegen haben. Ein etwas glaubwürdigeres Gerücht, das wir auch hier im Hause pflegen, besagt, das Buch habe Bruder Lysholm Knudtzon gehört, der selbst diese Seiten ausgerissen hat, um damit ein anderes Buch einzubinden. Der ursprüngliche Text auf diesen Seiten soll keinen Sinn ergeben haben beziehungsweise immer wieder überschrieben und ausgewischt worden sein, bis die Schrift unleserlich geworden war. Knudtzon hielt es deshalb vermutlich für statthaft, diese Seiten anderweitig zu verwenden.Aber auch er hat an den Fluch des Buches geglaubt, was sich im Alter noch verstärkt hat. Ich weiß nicht, in welcher Art sich das geäußert hat, aber angeblich soll er selbst es gewesen sein, der zu diesem Hof auf Fosen gefahren ist, damit das Buch wieder an seinen Platz kam und endlich Ruhe fand. Das andere Buch, das er mit den ausgerissenen Seiten des Johannesbuches eingebunden hatte, hat er jedoch nicht zurückgegeben. Einige meinen, er habe es gemeinsam mit fünf oder sechs anderen Büchern an einen Hutmacher verkauft, der im 19. Jahrhundert nach Amerika ausgewandert ist.Aber darüber wissen wir nichts Genaues.Wir sind uns nicht einmal sicher, ob Knudtzon jemals wirklich im Besitz des Johannesbuches war.«
    »Erstaunlich, wie wenig man über dieses Buch weiß«, sagte Singsaker.
    »Ja, das ist es. Unser Wissen über das Johannesbuch ist wirklich sehr begrenzt.«
    Er bedankte sich für das Gespräch und schloss die Tür hinter sich.Auf dem Weg zur Treppe kam ihm etwas in den Sinn, das er auch noch hätte fragen sollen. Er ging zurück und öffnete die Tür, ohne anzuklopfen. Die Konservatorin hielt ein Handy in der Hand und zuckte zusammen, als er hereinkam. Er entschuldigte sich.
    »Ich muss Sie nur noch fragen, wie gut Sie JonVatten kennen.«
    Ihr Gesicht entspannte sich deutlich.
    »Nicht gut. Eigentlich rede ich nur mit ihm, wenn ich Bücher aus dem Sicherheitstrakt brauche.«
    »Hat er Ihnen etwas über sein Privatleben erzählt?«
    »Ich glaube, er hat kein Privatleben«, sagte sie.
    »Wissen Sie, ob er in den letzten drei Wochen jeden Tag bei der Arbeit war?«
    »Da bin ich mir vollkommen sicher.Aber ich sehe ihn nicht jeden Tag, weil ich ja hier unten im Keller sitze. Sie sollten Hornemann fragen.«
    Singsaker bedankte sich und dachte, dass er das schon längst getan haben sollte. Dieses verdammte schwarze Loch in seinem Hirn! Er verließ den Raum, ging aber nicht nach oben ins

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