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Buch des Todes

Buch des Todes

Titel: Buch des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brekke
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Ob es half, an Ed Gain zu denken, oder an Filme wie Psycho, Blutgericht in Texas und Das Schweigen der Lämmer , wusste sie nicht. Ed Gain war wie der Mörder, den sie jagte, ein Wesen aus einer anderen Welt. Ein Gespenst, das in einem Kleid aus der Haut seiner getöteten Opfer durch das unberührte Schlafzimmer seiner verstorbenen Mutter tanzte.
    Du solltest dich fragen, was er mit der Haut macht, hatte ihr Vater gesagt.Aber wie sollte sie eine rationale Antwort auf diese Frage finden? Rationale Menschen taten nichts mit der Haut eines anderen Menschen. Trotzdem kannte sie die Antwort. Er schreibt darauf, dachte sie und schloss die Tür ihres Elternhauses hinter sich.
    *
    Zurück im Präsidium, setzte Felicia Stone sich an ihren Schreibtisch in dem Großraumbüro des Morddezernats.Vor sich hatte sie einen Laptop. Die Techniker hatten sich Bonds PC bereits angesehen und alle Files, inklusive der wiederherstellbaren gelöschten Dokumente, heruntergeladen. Es zeigte sich, dass Bond eine E-Mail-Adresse im Büro hatte, die er aber nur sehr, sehr selten nutzte, und wenn, dann nur in beruflichen Belangen. Eigentlich beantwortete er auf diese Weise nur Anfragen von anderen, die er nicht ignorieren konnte. Möglicherweise hat der Kurator privat einen Webdienst wie gmail genutzt.Aber außer beruflichen Kontaktpersonen konnte sich niemand daran erinnern, jemals die private E-Mail-Adresse des einsamen, alten Mannes bekommen zu haben. Sollte es eine geben, wäre sie wirklich extrem schwer aufzuspüren.
    Sie hatten den gesamten Inhalt von Bonds PC auf einen Ordner auf ihrem PC überspielt. Sie machte sich auf die Suche nach Bildern. Zu ihrer großen Enttäuschung fand sie nicht, was sie suchte. Lediglich einige Fotos vom Inventar des Museums und ein paar Schnappschüsse von Bonds Kollegen, alle bei der Arbeit aufgenommen, darüber hinaus aber fast nichts. Ein einziges Foto weckte ihre Neugier mehr als die anderen. Es zeigte eine füllige, rothaarige Frau. Felicia hatte keine Ahnung, um wen es sich dabei handeln konnte. Vermutlich jemand aus seiner Familie, dachte sie. Möglicher weise war das Bonds Tochter. Das Foto war ihr aufgefallen, weil es nicht im Poe-Museum aufgenommen worden war, wie alle anderen Fotos. Die Aufnahme war draußen gemacht worden – sie hatte den See im Hintergrund wiedererkannt. Das war der Westhamptonsee oben bei der Uni, an dem sie vorhin geparkt hatte. Sie überlegte, wer dieses Foto gemacht haben könnte, hatte aber keine gute Idee. Frustriert klappte sie den Laptop zu und rief Laubach an.
    »Wo bist du?«, fragte sie.
    »Hier«, antwortete Laubach und legte sein Handy auf ihren Schreibtisch.
    »Mein Gott, ich habe nicht einmal gehört, dass dein Telefon geklingelt hat«, sagte sie und musste lachen.
    »Vibration«, sagte er erklärend. »Ein alter Indianertrick. Äußerst nützlich, wenn man sich von hinten an jemanden anschleichen will.«
    »Das ist dir wirklich gut gelungen.Aber hör mal, ich finde in diesem Bond-Ordner überhaupt nichts Brauchbares.«
    »Nicht? Na ja, woher willst du eigentlich wissen, dass es die Fotos, die du suchst, überhaupt gibt?«
    »Das weiß ich nicht – es ist nur so ein Gefühl. Es würde aber gehörig Licht ins Dunkel bringen, wenn es sie gäbe.«
    »Wunschdenken?«
    »Ja, schon möglich.« Sie stöhnte laut.
    »In der Regel ist es das Schlaueste, mit den Beweisen zu arbeiten, die wir haben, und nicht mit denen, die wir gerne hätten«, sagte Laubach.
    Felicia Stone lächelte müde.

21
    D er Rest der Woche und auch die darauffolgende vergingen mit ergebnislosen Verhören und einem endlosen Durchgang von Bonds Hinterlassenschaften und Papieren. Es tauchten keine neueren Bilder auf. Reynolds und Pattersons Besuch bei Bonds Verwandten brachte nichts. Patterson konnte nun lediglich mit Sicherheit sagen, dass die rothaarige Frau auf dem Foto, das sie auf Bonds PC gefunden hatten, nicht zur Familie gehörte. »In dieser Familie gibt es nur dunkelhaarige Klappergestelle«, berichtete er. Für Felicia Stone stieg damit der Wert des Fotos der dicken, rothaarigen Frau. Bond hatte keine eigene Kamera, nicht einmal an seinem Handy, und da er dieses Bild auch nicht als Anhang einer E-Mail zugeschickt bekommen hatte, was für all die anderen Bilder zu traf, gab es lebhafte Diskussionen darüber, woher dieses Foto stammen konnte. Patterson meinte, Bond hätte doch noch irgendwo eine Webmail-Adresse, von der sie nichts wussten, von der er dieses Bild heruntergeladen hatte. Darüber

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