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Buch des Todes

Buch des Todes

Titel: Buch des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brekke
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still am Tisch gesessen hatte. »Aber dass er den Mord nicht eigenhändig ausgeführt hat, bedeutet nicht, dass er nichts damit zu tun hat.Wir dürfen die wichtigste Entdeckung dieses Tages nicht außer Acht lassen.Von nun an gibt es zwei Tatorte und nicht mehr nur einen. Nevins könnte ein Bindeglied in diesem Fall sein, und es sieht ganz danach aus, als hätten die Opfer sich gekannt. Bond hatte ein Foto der Norwegerin, Gunn Brita Dahle, auf seinem PC.«
    »Ja, und es gibt noch eine weitere Verbindung.Alte Bücher«, sagte Felicia Stone. »Ich glaube, dass wir uns darauf konzentrieren sollten. Die beiden Fälle haben etwas mit Büchern und Bucheinbänden zu tun.«
    »Als Allererstes müssen wir herausfinden, ob sich diese zwei Fälle wirklich so ähnlich sind, wie es scheint. Jensen, was haben Sie gesagt? Wie heißt der Ermittler in dem Bibliotheksfall da drüben?«, fragte Johnes.
    »Das habe ich gar nicht gesagt«, antwortete Jensen und warf einen Blick auf seinen Laptop-Bildschirm. »Mal schauen. Das ist eingewisser Odd Singsaker.«
    »Odd? Was ist das denn für ein Name?«, amüsierte Patterson sich.
    Felicia verdrehte nur die Augen.
    »Stone. Sorgen Sie dafür, dass Sie ihn ans Telefon kriegen, und vergleichen Sie die Fakten.Vielleicht sollten Sie sich schon mal Gedanken darüber machen, wo Sie das letzte Mal ihre Kulturtasche hingestellt haben.«
    »Okay, Sir. Ich will ja nicht kleinlich sein, aber ist das die übliche Vorgehensweise?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wir reden hier doch von einem ausländischen Fall. Gibt es da nicht gewisse Prozeduren, an die man sich halten muss? Ich meine, sind wir nicht gezwungen, irgendwelche höheren Dienststellen zu kontaktieren?«
    »Erst wenn wir mehr wissen.Vorläufig gehen wir davon aus, dass wir hier und sie dort drüben jeweils mit einem aktuellen Fall befasst sind.Wir wollen nur unsere Erfahrungen und Ermittlungsergebnisse austauschen.Außerdem rechne ich damit, dass die Norweger ebenso interessiert daran sind, mit uns zu sprechen, wie wir mit ihnen.«
    »Stimmt.Aber wäre es nicht besser, wenn Jensen das Reden übernimmt? Der versteht wenigstens die Sprache.«
    »Jensen ist kein Polizist. Nehmen Sie mir das nicht übel, Jensen«, sagte Johnes.
    »Johnes hat recht«, sagte Jensen. »Außerdem sind die Norweger sehr vertraut mit Fremdsprachen. Ich war vor zwei Jahren in den Ferien dort. Habe mich mal wieder am Norwegischen versucht, aber sobald sie meinen breiten Süd staatenakzent hörten, haben sie angefangen, Englisch zu sprechen.«
    »Sie wollen damit sagen, dass Norweger, die ihr ganzes Leben in Norwegen verbracht haben, besser Englisch reden als Sie Norwegisch?«, fragte Patterson.
    »Hm, ich denke schon«, erwiderte Jensen lächelnd.
    »Wie können wir dann auf Ihre Übersetzung vertrauen?«, fragte Patterson.
    Alle sahen ihn fragend an, worauf Patterson mit den Schultern zuckte.
    »War nur ein Scherz«, sagte er und lächelte betreten.
    Eine Stunde und einige weitere Erkenntnisse später saß Feli cia Stone schließlich mit dem Hörer in der Hand und einem Schwarm ziemlich aktiver Schmetterlinge im Bauch an ihrem Schreibtisch.
    Trotz Jensens Versicherung, alle Norweger sprächen aus gezeichnet Englisch, hatte sie Angst, nicht verstanden zu wer den. Über die Auslandsauskunft hatte sie die Nummer des Präsidiums in Trondheim erhalten. Sie wählte die Nummer, und als sie sich auf Englisch vorstellte, wechselte ihre freundliche Gesprächspartnerin sofort in ein melodiöses, gut verständliches Englisch.
    Dann wurde sie mit Odd Singsaker verbunden.

22
    Padua, 1518
    A ffen!« Das Wort spritzte über Meister Alessandros Lip p en, als wollte er es ausspucken. »Affen!«
    Der Junge und der Barbier saßen auf der hinteren Bank, wo sie ihr Frühstück eingenommen hatten, dunkles Brot und gepökelten Schinken. Der Meister lief im Kreis vor ihnen herum. Er war gerade von seinem Morgenspaziergang zurückgekommen und hatte den Kopf wie gewöhnlich voller Gedanken, die einfach herausmussten, bevor er sich wieder beruhigen konnte.An manchen Tagen waren es die erhabensten Ideen und kompliziertesten Einsichten, an anderen Tagen nur Vorwürfe und Proteste. Nur selten richteten sich diese wie heute gegen Galenos von Pergamon, den großen Kenner des menschlichen Körpers. Der Meister hatte noch nicht einmal seinen neuen, gerade erst vom Schneider ge kommenen ockergelben Samtumhang mit den gestickten Blumenornamenten auf der Brust und dem Hermelinkragen abgelegt, den er

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