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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Charlene und die anderen auf der Liste waren sich anscheinend nicht sicher, ob jemand von ihren Seitensprüngen erfahren hatte, und deshalb herrschte Panik.
    »Das klingt wirklich seltsam«, sagte Jordan.
    »Das finde ich auch«, erwiderte Angela. »Aber jetzt sollten Sie Jaffee anrufen. Oh, nur noch schnell eine Sache, bevor Sie auflegen.«
    »Ja?«
    »Ich habe über Sie und Noah nachgedacht und wie perfekt sie zueinander passen, und ich habe mich gefragt, ob Sie wohl zusammenbleiben.«
    Die Frage traf Jordan völlig unvorbereitet. »Ich – ich weiß nicht.«
    »Noah ist wirklich ein toller Fang. Sie allerdings auch. Sie sind so ein sportlich-eleganter Typ, wissen Sie?«
    »Danke, aber …«
    Angela unterbrach sie.
    »Ich sage nur die Wahrheit. Machen Sie nur nicht den gleichen Fehler wie ich, Jordan. Warten Sie nicht achtzehn Jahre lang auf einen Mann. Wenn er nicht weiß, was er an Ihnen hat, dann wird er es nie wissen.«
    Und damit legte Angela auf. Jordan rief erneut die Auskunft an. Während sie darauf wartete, dass die Auskunft ihr Dave Trumbos Nummer heraussuchte, dachte sie über Angelas Worte nach.
    Hinter ihr öffneten sich die Glastüren. Eine Frau kam heraus mit einem Korb voller verwelkter Blumen. Jordan drehte sich um und sah ihren Vater und Noah aus dem Aufzug steigen.
    »Ich habe zwei Einträge für Dave Trumbo«, sagte der Servicemitarbeiter. »Einmal Dave Trumbo Motors an der Frontage Road 9818 und einen Dave Trumbo an der Royal Street 1284.«
    »Ich möchte die Privatnummer. Warten Sie. Könnten Sie mir die Adresse noch einmal wiederholen? Haben Sie gerade 1284 gesagt?«
    »Ja, Royal 1284. Diese Nummer ist …«
    Jordan war so erstaunt, dass sie ihr Telefon in den Schoß fallen ließ. Dave Trumbo wohnte an der Royal Street 1284.
    Na, wenn Noah das hörte. Jordan griff nach ihrem Handy, steckte es in die Handtasche und sprang auf. Ein Auto hatte eine Fehlzündung, und es knallte laut. Plötzlich sprang ein Stück von dem Betonpfeiler ab. Instinktiv wich Jordan aus. Erneut knallte es, und Jordan verspürte einen gewaltigen Schlag im Rücken. Reifen quietschten, und ein Auto raste an ihr vorbei. Sie sah den Fahrer aus den Augenwinkeln, bevor ihre Beine nachgaben.
    Alles geschah wie in Zeitlupe. Noah stieß ihren Vater zur Seite und kam schreiend mit gezogener Pistole auf sie zugerannt.
    Jordan schloss die Augen und sank zu Boden.

38
    Das Krankenhaus war komplett abgeriegelt. Niemand kam herein oder heraus. Polizisten bewachten alle Eingänge, und die Krankenwagen wurden eine Zeitlang zu anderen Krankenhäusern umgeleitet. Das ganze Gebäude wurde gründlich durchsucht, bis die Polizei sich sicher war, dass sich kein weiterer Schütze versteckt hatte.
    Der Mordanschlag auf den Bundesrichter war die Nachricht des Abends, und vor dem Krankenhaus warteten zahlreiche Fernsehteams, um ein Interview mit jemandem zu bekommen, der ihnen sagen konnte, was passiert war.
    Es wurde berichtet, dass der Zustand von Buchanans Tochter kritisch sei. Ein Reporter spekulierte vor laufenden Kameras, dass Jordan Buchanan verblutet wäre, wenn sie nicht direkt vor der Notaufnahme angeschossen worden wäre.
    Ihre Familienangehörigen bekamen davon zum Glück nichts mit. Sie hatten sich im Wartebereich vor dem Operationssaal versammelt, redeten flüsternd miteinander oder gingen auf und ab, während sie darauf warteten, dass Jordan herausgebracht würde.
    Vor der Tür standen zwei Polizeibeamte, die Richter Buchanan nicht aus den Augen ließen, bis seine Personenschützer eintrafen. Zwei Männer waren bereits auf dem Weg zum Krankenhaus.
    Richter Buchanan war mit einem Schlag um zwanzig Jahre gealtert, seit seine Tochter zusammengebrochen war. Noah hatte ihn gegen die Wand gedrängt, um ihn aus der Schusslinie zu bringen, und der Richter würde nie den Ausdruck auf Noahs Gesicht vergessen, als er auf Jordan zurannte und sich neben sie kniete.
    Jordans Mutter saß neben ihrem Mann und hielt seine Hand umklammert. Tränen rannen ihr übers Gesicht.
    »Jemand muss Sidney anrufen«, sagte sie. »Ich will nicht, dass sie es in den Nachrichten hört. Und hat jemand Alec oder Dylan angerufen? Wo ist Father Tom? Wir brauchen einen Priester.«
    »Sie wird nicht sterben«, rief Zachary, der Jüngste, wütend.
    Noah stand ein wenig abseits von der Familie. Er wollte mit niemandem reden, stand am Fenster und starrte blicklos hinaus in die Dunkelheit. Er bekam kaum Luft und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Blut, überall war Blut

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