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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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gewesen, und er hatte gespürt, dass Jordan an der Schwelle zum Tod stand.
    Das Warten fand er entsetzlich. Er war auch einmal angeschossen worden, und er konnte sich gut daran erinnern, wie weh es getan hatte. Aber dieser Schmerz war nichts im Vergleich zu dem gewesen, den er jetzt empfand. Wenn er sie verlieren würde … oh Gott … er durfte sie nicht verlieren … er konnte ohne sie nicht leben.
    Nick ging zu Laurant, um ihr von dem Vorfall zu berichten. Aber als er das Zimmer betrat, schlief seine Frau fest. Er beschloss, sie nicht zu wecken. Er zog den Stecker an ihrem Fernseher und bat die Krankenschwester, die Schießerei nicht zu erwähnen. Morgen früh würde sie die Neuigkeiten sowieso erfahren.
    Als Nick in den Wartebereich zurückkam, sah er Noah allein am Fenster stehen und stellte sich neben ihn.
    Das Warten ging weiter.
    Zwanzig Minuten später betrat endlich der Chirurg den Raum. Er lächelte, als er seine Kappe abzog. Richter Buchanan sprang auf.
    »Jordan geht es den Umständen entsprechend gut«, sagte der Arzt. »Die Kugel ist durch ihren Brustkorb gegangen, und sie hat viel Blut verloren, aber ich denke, sie wird wieder vollständig gesund werden.«
    Der Richter schüttelte dem Arzt die Hand und bedankte sich überschwänglich. »Wann können wir sie sehen?«, fragte er.
    »Sie ist im Aufwachraum, und einer von Ihnen kann hineingehen, allerdings nur ganz kurz. Sie braucht Ruhe.« Der Chirurg wandte sich zur Tür. »Wenn Sie mir folgen wollen.«
    Der Richter rührte sich nicht. »Noah?«
    »Sir?«
    »Wenn sie wach ist, sag ihr, dass wir sie lieben.«
    Nick musste ihm einen Schubs geben, damit er sich bewegte. Noah hatte vor Erleichterung weiche Knie. Er folgte dem Arzt den Flur entlang.
    »Eine Minute«, ordnete Dr. Emmett an. »Sie muss schlafen.«
    Jordan war die einzige Patientin im Aufwachraum. Eine Krankenschwester überprüfte ihre Infusion, trat aber zur Seite, als sie Noah bemerkte.
    Jordan hatte die Augen geschlossen.
    »Hat sie Schmerzen?«, fragte Noah.
    »Nein«, erwiderte die Krankenschwester. »Sie ist noch nicht wieder ganz bei Bewusstsein.«
    Noah betrachtete sie. Als er seine Hand auf ihre legte, spürte er die Wärme. Langsam kehrte wieder Farbe in ihr Gesicht zurück.
    Er beugte sich über sie, küsste sie auf die Stirn und flüsterte ihr ins Ohr: »Ich liebe dich, Jordan. Hörst du? Ich liebe dich, und ich verlasse dich nie mehr.«
    »Noah.« Ihre Stimme war ein heiseres Flüstern. Sie öffnete die Augen nicht.
    Da er sich nicht sicher war, ob sie ihn gehört hatte, wiederholte er: »Ich liebe dich. Du wirst wieder gesund. Die Operation ist gut verlaufen, und du bist im Aufwachraum. Du musst schlafen. Schlaf, Süße.«
    Sie versuchte, die Hand zu heben und runzelte die Stirn.
    »Schlaf«, flüsterte er zärtlich und strich ihr über die Haare.
    »Er hat auf mich geschossen.« Ihre Stimme war zwar schwach, aber überraschend klar.
    »Ja, du bist angeschossen worden, aber du wirst wieder gesund werden.«
    Sie bemühte sich, die Augen zu öffnen, aber ihre Augenlider waren zu schwer. »Ich habe ihn gesehen.«
    Wieder schlief sie ein. Noah wartete. Sie hatte den Schützen gesehen? Wusste sie, was sie da sagte?
    Erneut wisperte sie: »Ich habe ihn gesehen.«
    Ihre Stimme erstarb. Er beugte sich über sie und hielt sein Ohr dicht über ihren Mund. Ihre Worte waren schwach, aber sie sagte sie langsam und gemessen: »Er hat versucht, mich zu töten … Dave … Trumbo.«
    Dann schlief sie endgültig ein.

39
    Wusste Jordan, was sie ihm gesagt hatte? Oder hatte sie Halluzinationen von den vielen Medikamenten? Noah musste sich vergewissern. Er wartete an ihrem Bett, und jedes Mal, wenn sie aufwachte, fragte er sie, was sie gesehen hatte.
    Die Antwort war immer die gleiche: Dave Trumbo.
    Ihren Augen sah er an, dass sie Schmerzen hatte.
    »Sie müssen sie schlafen lassen«, sagte die Krankenschwester. »Sie sind seit einer Viertelstunde hier, das ist genug.«
    »Sie hat Schmerzen«, sagte er besorgt.
    »Ja«, erwiderte sie. »Ich wollte ihr gerade etwas geben. Damit wird sie bis morgen früh schlafen, und dann verlegen wir sie auf die Intensivstation.«
    Die Krankenschwester injizierte Morphium in die Infusion. »Weiß sie, was sie sagt?«, fragte Noah.
    »Das bezweifle ich«, antwortete die Schwester. »Die meisten meiner Patienten reden Unsinn. Und morgen wird sie sich an nichts mehr erinnern.«
    Noah küsste Jordan und trat hinaus in den Gang. Nick lehnte an der Wand und wartete auf

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