Buchanan - 06 - Schattentanz
ihn.
»Ich weiß nicht, was ich tun soll«, sagte Noah zu ihm. »Ich kann nicht klar denken.«
»Jordan wird wieder gesund. Entspann dich, Noah. Es kommt alles in Ordnung.«
»Ja, das weiß ich. Und das ist auch gar nicht mein Problem. Sie hat mir etwas gesagt, und ich weiß nicht, ob ich ihr glauben soll.«
»Was hat sie dir gesagt?«
»Sie hat den Schützen gesehen. Sie ist ziemlich benommen«, gab er zu, »aber sie hat immer wieder dasselbe gesagt. Auch ihre Stimme wurde kräftiger, und sie kam mir wacher vor. Ich sage dir, ich glaube, sie hat den Bastard tatsächlich gesehen. Ich habe gehört, wie das Auto losgefahren ist, aber ich war zu spät dran, um noch etwas zu erkennen.«
»Ich weiß nicht, ob du das, was sie sagt, für bare Münze nehmen kannst. Sie bekommt starke Medikamente.«
Noah fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. »Die Krankenschwester hat auch gesagt, dass die meisten Patienten Unsinn reden, aber trotzdem …«
»Du musst eben warten, bis Jordan richtig wach ist. Aber sie hat so starke Schmerzen, dass sie sie die nächsten vierundzwanzig Stunden sedieren werden. Es wird eine Weile dauern, bis sie wieder klar ist.«
Noah schüttelte den Kopf. »Sie hat ihn gesehen, und sie hat mir gesagt, es sei Dave Trumbo gewesen. Das ist der Typ, der in Bourbon Autos verkauft. Ein großes Tier in Serenity. Ich glaube, du hast ihn nicht kennengelernt.«
»Warum sollte ein Geschäftsmann extra nach Boston kommen, um Jordan umzubringen?«
»Ich weiß nicht, aber vielleicht kann sie ihn irgendwie mit den drei Morden in Serenity in Verbindung bringen. Ich will nicht warten, bis sie wieder bei Bewusstsein ist.«
»Aber du kannst seinen Namen nicht einfach weitergeben. Du musst schon mehr gegen ihn in der Hand haben.«
Noah nickte. »Es ist bestimmt Trumbo gewesen.«
»Das kannst du doch leicht herausfinden. Ruf ihn zu Hause an. Wenn er ans Telefon geht, weißt du, dass Jordan alles nur geträumt hat.«
Nick ließ dich die Nummer von der Auskunft geben. Er ließ seine Nummer unterdrücken und reichte Noah das Telefon.
Trumbos Frau nahm ab.
Noahs Stimme war zuckersüß. »Hallo. Mein Name ist Bob. Es tut mir echt leid, dass ich so spät noch anrufe.«
»Ach, so spät ist es doch noch nicht«, erwiderte sie.
»Könnte ich mit Dave sprechen? Er hat mir gesagt, ich könne jederzeit anrufen, wenn ich eine Frage zu meinem Auto habe, und ich komme einfach mit der Fernbedienung für die Alarmanlage nicht klar.«
»Es tut mir leid, Bob, aber Dave ist nicht da. Er ist in Atlanta auf einer großen Automesse. Kann ich mir Ihre Nummer notieren, damit er sie zurückruft?«
»Das hilft mir nicht weiter, ich stecke wirklich in der Klemme. Ich weiß nicht, ob Sie es hören können, aber die Alarmanlage des Autos tutet die ganze Zeit und weckt alle Nachbarn. Wissen Sie zufällig, in welchem Hotel er in Atlanta abgestiegen ist?«
»Nein, leider nicht. Er hat mich gerade vor ein paar Minuten angerufen, aber er hatte es so eilig, dass ich ihn nicht nach dem Namen seines Hotels gefragt habe. Er hatte eigentlich vor, morgen wieder nach Hause zu kommen, aber jetzt ist irgendwas dazwischengekommen, und er muss länger in Atlanta bleiben. Soll ich Ihnen die Nummer unseres Werkstattleiters geben? Er hilft Ihnen sicher gerne.«
»Das ist nett von Ihnen, aber ich muss wohl selbst versuchen, es abzustellen. Ich hoffe, Dave amüsiert sich in Atlanta. Auf Wiederhören.«
Noah beendete das Gespräch. Dann blickte er Nick an und sagte: »Dieser Hurensohn ist in der Stadt. Sie sagt, er sei auf einer Automesse in Atlanta, aber er ist hier, Nick.«
Sie liefen den Gang entlang zum Wartezimmer.
»Was weißt du über diesen DaveTrumbo?«, fragte Nick.
»Er ist ein Autohändler. Er ist nicht zu Hause, und er hat seiner Frau nicht gesagt, in welchem Hotel er in Atlanta wohnt.«
»Wir brauchen mehr. Er könnte ja auch mit seiner Geliebten unterwegs sein, oder vielleicht ist er wirklich auf einer Automobilmesse. Ich setze ein paar FBI-Beamte in Atlanta auf ihn an. Sie können das morgen früh überprüfen.«
Noah nickte.
»Okay, gut«, sagte er. »Wir müssen zusehen, was wir über Trumbo herausfinden können. Ruf Chaddick an und erzähl ihm, was passiert ist. Vielleicht stößt er auf eine Spur. Und sag ihm, er soll überlegen, wie wir unauffällig an Trumbos Fingerabdrücke kommen.«
»Glaubst du, er ist in der Kartei?«
»Das müssen wir herausfinden. Ich will alles wissen, was es über ihn gibt.«
Nick nickte. »Ich
Weitere Kostenlose Bücher