Buchanan - 06 - Schattentanz
Eiswasser an den Tisch. Sie lächelte Noah an und fragte: »Und was kann ich Ihnen bringen?«
»Ich hätte gerne einen Eistee.«
Sie ging zur Küche, blieb aber auf der Schwelle stehen und drehte sich zu Jordan um. Mit dem Kinn wies sie auf Noah und hob den Daumen.
»Vermutlich ist ihr nicht klar, dass ich sie sehen kann«, bemerkte Noah leise lachend.
»Sie meint es nur gut.«
Jaffee kam mit den Speisekarten an den Tisch.
»Hey, Jordan«, rief er.
»Hey, Jaffee.«
»Wer ist das?«, fragte er unverblümt, als er ihnen die Speisekarten reichte.
Jordan stellte ihm Noah vor.
»Sie sind vom FBI, nicht wahr?«, fragte Jaffee.
»Ja.«
Jaffee nickte. »Kommt Ihr Bruder auch?«, fragte er Jordan.
»Sie wissen von Nick?«
»Na klar«, antwortete er. »Haben Sie vergessen, wie klein diese Stadt ist?«
»Nick wurde nach Boston zurückgerufen.«
»Sind Sie ihr Bodyguard?«
»Er ist ein Freund«, antwortete Jordan.
»Ein Freund mit einer Pistole?«, warf Angela ein, die Noah seinen Eistee brachte.
Angela und Jaffee zogen sich Stühle heran und setzten sich.
»Sie fangen am besten ganz von vorne an, meine Liebe«, sagte Angela. »Lassen Sie nichts aus.«
»Ich wette, Sie wissen mehr als ich«, erwiderte Jordan.
»Wahrscheinlich«, stimmte die Kellnerin zu. »Aber ich möchte von Ihnen hören, was passiert ist. Es muss ja aufregend gewesen sein, eine Leiche im Kofferraum zu finden.«
»Lass sie doch erst mal in Frieden essen«, warf Jaffee ein. »Dann kann sie uns immer noch erzählen, was passiert ist.«
Angela nickte. Sie schob ihren Stuhl zurück und stand auf. »Joe Davis war hier.«
»Er ist jetzt Chief Davis«, erinnerte Jaffee sie.
»Ja, genau. Das wurde auch Zeit.« Angela nickte nachdrücklich. »Chief Davis war hier, um sich nach Ihrem Alibi zu erkundigen. Wir haben ihm gesagt, dass Sie bis etwa zehn Uhr bei uns waren und Jaffee Sie dann zum Motel begleitet hat.«
»Das war die Wahrheit«, bekräftigte Jaffee und warf Noah einen Blick zu.
»Wir brauchten nicht zu lügen«, erklärte Angela.
Noah nickte. »Das freut mich.«
»Also, suchen Sie sich was zum Essen aus. Ich habe heute einen echt leckeren Braten.«
Als Angela und Jaffee wieder in der Küche verschwunden waren, sagte Noah: »Joe Davis hat mich gebeten, morgen früh mit ihm zu Professor MacKennas Haus zu gehen. Er hofft, dass mir vielleicht etwas auffällt, was ihm entgeht.«
»Kann ich mitkommen?«, fragte sie eifrig.
»Warum nicht? Joe hat bestimmt nichts dagegen. Die Kriminalbeamten aus Bourbon haben es zwar schon durchsucht, aber sie haben nichts von Bedeutung gefunden. Was hast du eigentlich vom Professor gehalten?«
»Du willst sicher die Wahrheit hören.«
»Ja, natürlich.«
»Er war ein widerwärtiger, schleimiger, eingebildeter Langeweiler.«
Noah lachte. »Lass es ruhig heraus.«
»Ich übertreibe nicht«, erklärte Jordan.
Sie erzählte ihm von dem Abendessen mit dem Professor, wobei sie sich detailliert über seine Tischmanieren ausließ.
»Ich habe gehört, du hast dich mit ihm gestritten?«
»Wo hast du das denn gehört?«
»Die Kellnerin im Restaurant hat Joe gegenüber erwähnt, du hättest geschrien.«
»Ich habe nicht geschrien. Oh, warte. Doch. Das heißt, ich habe meine Stimme erhoben, aber geschrien habe ich nicht. Der Professor stieß wüste Beschimpfungen gegen die Buchanans aus, und ich wollte nur unseren guten Namen verteidigen.«
»Meinst du, du hast vielleicht überreagiert?«
»Nein. Ich lese dir ein bisschen aus seinen Unterlagen vor, dann kannst du dir selbst eine Meinung bilden.«
Angela brachte ihnen das Essen.
Noah war absolut begeistert. »Jaffee könnte überall kochen«, sagte er. »Was hält ihn in Serenity?«
»Schokoladenkuchen.«
Jordan erzählte ihm, was sie von Jaffee wusste. Sie erwähnte auch, dass Trumbo von Trumbo Motors und Whitaker, ein reicher Rancher, mit ihr zusammen Kuchen gegessen hätten.
»Was?« Noah warf ihr einen ungläubigen Blick zu. »Süße, wie lange bist du schon in Serenity?«
»Zwei Tage.«
Grinsend schüttelte er den Kopf. »Du bist mir eine.«
Angela räumte ihre Teller ab, füllte ihre Gläser nach und setzte sich wieder zu ihnen an den Tisch. Auch Jaffee kam aus der Küche.
»Das Essen war wundervoll«, sagte Jordan, und als Noah schwieg, stieß sie ihn unter dem Tisch an.
Da erst erinnerte er sich an seine guten Manieren und lobte das Essen ebenfalls. Allerdings sah er dabei Jaffee nicht an, sondern blickte zur Tür. Das Restaurant
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