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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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lesen«, schlug Jaffee vor.
    Es war lieb von ihm, dass er sich Gedanken darüber machte, dachte sie. Aber sie war so erschöpft von dem anstrengenden Tag, dass sie bestimmt sofort einschlafen würde, wenn sie sich ins Bett legte.
    Noah kam zurück ins Restaurant, wurde aber von Steve Nelson und einem anderen Mann aufgehalten, bevor er den Tisch wieder erreicht hatte. Steve redete auf ihn ein, und Noah nickte ab und zu.
    Bald sammelten sich noch mehr Leute um die drei, und Jordan hörte, wie sie Noah mit Fragen bombardierten. Geduldig hörte er zu. An einem Punkt blickte er auf und lächelte Jordan an. In Serenity hatte es anscheinend seit Jahren nicht so viel Aufregung gegeben, und jetzt wollten die Leute darüber reden.
    Und Noah war bereit, ihnen zuzuhören.

15
    Die braven Bürger von Serenity redeten weiter von den Ereignissen, die ihre kleine Stadt erschüttert hatten, aber nach einer Stunde entschuldigte Noah sich und verließ mit Jordan das Lokal. Die Luft fühlte sich immer noch heiß und drückend an, als sie hinaustraten, und Jordan war froh, dass in dem neuen Auto die Klimaanlage funktionierte.
    Ihre Handtasche lag auf dem Rücksitz, aber ihr Notebook konnte sie nirgends entdecken.
    »Oh nein«, sagte sie.
    »Was ist los?«, fragte Noah.
    »Mein Notebook ist nicht da.« Sie drehte sich um und schaute unter dem Sitz nach. »Es war heute Morgen im Mietwagen.«
    »Hat jemand es am Lebensmittelmarkt herausgenommen?«, fragte Noah.
    »Nein. Als Chief Haden mit mir zur Polizeiwache gefahren ist, durfte ich nichts mehr aus dem Auto holen.«
    »Wir suchen es morgen«, versicherte Noah ihr.
    Er parkte die Limousine im Hof des Motels, und sie gingen in die Lobby, wo Amelia Ann schon mit Noahs Schlüssel wartete. Er sagte nichts, als er feststellte, dass sein Zimmer direkt neben Jordans Zimmer lag. Er schloss seine Tür auf, ging hinein und öffnete die Verbindungstür.
    »Du lässt sie weit offen«, wies er Jordan an.
    »Okay, aber ich will keine Überraschungen erleben«, scherzte sie. »Du bleibst in deinem Zimmer und ich in meinem.«
    Lachend ging er in sein Zimmer. »Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
    Verblüfft stellte Jordan fest, dass seine Worte ihr weh taten. Hätte er sie angeschaut, hätte er es in ihren Augen lesen können. Zum Glück blickte er jedoch nicht auf.
    Ihre Reaktion verwirrte sie. Sie wollte doch gar nicht, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte, oder?
    Nein, natürlich nicht. Sie hatte nur so komische, verrückte Gedanken, weil sie so müde und fertig war. Ja, das war bestimmt der Grund.
    Aber es ging ihr trotzdem ständig durch den Kopf. Noah hatte gesagt, darüber bräuchte sie sich keine Sorgen zu machen. Warum eigentlich nicht? Was stimmte denn mit ihr nicht? Der Mann baggerte buchstäblich jede Frau an, die ihm über den Weg lief. Wenn sie das nicht zu befürchten brauchte, dann konnte das nur bedeuten, dass er nicht an ihr interessiert war. Warum eigentlich nicht?
    Sie ging ins Badezimmer und betrachtete sich im Spiegel. Okay, sie war vielleicht keine Schönheitskönigin, und heute Abend sah sie sowieso nicht gut aus. Ihre Augen waren blutunterlaufen, weil sie ihre Kontaktlinsen zu lange getragen hatte; die Haare hingen ihr ins Gesicht, und abgesehen von dem dicken Bluterguss unter ihrem Auge war sie leichenblass.
    Genug, dachte sie. Heute Abend konnte sie an ihrem Aussehen sowieso nichts mehr ändern. Und wenn sie noch ein bisschen lesen wollte, dann sollte sie sich besser ein wenig frisch machen.
    Sie entfernte ihre Kontaktlinsen, duschte ausgiebig und wusch sich auch die Haare, trocknete sie aber nicht mehr. Sie waren tropfnass, als sie sie auskämmte. Sie schlüpfte in ein graues Baumwoll-T-Shirt und grau-weiß gestreifte Boxershorts. Als sie ihre Hornbrille aufgesetzt hatte, schaute sie noch einmal in den Spiegel.
    Unwillkürlich musste sie lachen. Oh ja, wie eine Sexgöttin sah sie wirklich nicht aus, aber zumindest war sie wieder wach. Vielleicht schaffte sie es ja wirklich, noch ein bisschen zu lesen.
    Sie ging ins Schlafzimmer, zog die Bettdecke weg und setzte sich mitten aufs Bett. Dann ergriff sie einen Stapel Papiere aus dem dritten Karton und begann zu lesen.
    Kurz warf sie einen Blick in den angrenzenden Raum, aber Noah war nirgends zu sehen. Seufzend griff sie zum obersten Blatt.
    An den Rand war etwas gekritzelt. Und schon wieder die Zahl, die sie schon einmal gesehen hatte: 1284. In diesem Jahr musste etwas Wichtiges passiert sein. Aber was? War es der

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