Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
Beginn der Fehde, oder wurde in diesem Jahr der Schatz gestohlen? Was war 1284 passiert?
    Ihre Frustration wuchs. Wenn sie ihr Notebook hätte, könnte sie selbst ein bisschen recherchieren. So würde sie warten müssen, bis sie wieder ins Boston war.
    Erneut seufzte sie.
    »Okay«, flüsterte sie. »Was haben die Buchanans denn dieses Mal verbrochen?«
    Diese Geschichte spielte 1673. Lady Elspet Buchanan, die einzige Tochter des ruchlosen Laird Euan Buchanan, besuchte das jährliche Fest in der Nähe von Finlay Ford. Zufällig traf sie dort Allyone MacKenna, den Lieblingssohn des gerechten, ehrenwerten Laird Owen MacKenna. Später beschuldigten die Buchanans Allyone, sich in ihr Lager geschlichen und die junge Dame bezirzt zu haben, aber die MacKennas wussten ganz genau, dass es Elspet gewesen war, die den Sohn ihres Lairds verführt hatte.
    Zum Glück jedoch verliebte sich Elspet Hals über Kopf in Allyone, weil er so ein gut aussehender Krieger war.
    Weil sie ihn verhext hatte, liebte Allyone Elspet ebenso sehr wie sie ihn, aber beide wussten, dass sie nie zusammenkommen konnten. Aber sie brachten es nicht übers Herz, sich zu trennen. Elspet flehte Allyone an, seine Familie und seine Stellung aufzugeben und mit ihr wegzulaufen.
    Am Abend vor der geplanten Flucht jedoch fand Laird Buchanan heraus, was seine Tochter vorhatte. Außer sich vor Wut sperrte er sie in den Turm seines Schlosses und rief seine Krieger zusammen, damit sie Allyone finden und töten sollten.
    In ihrer Angst, dass ihr Vater ihren Geliebten finden würde, wollte Elspet ihn warnen, aber als sie die glatten Stufen herunterrannte, rutschte sie aus und stürzte zu Tode.
    Es hieß, sie sei mit seinem Namen auf den Lippen gestorben.
    Als Jordan las, dass die arme Elspet nach ihrem Geliebten gerufen hatte, als sie starb, strömten ihr auf einmal die Tränen über die Wangen. Vielleicht lag es daran, dass sie so erschöpft war. Sie war doch sonst nicht so rührselig.
    »Was zum Teufel ist hier los?«
    Noahs Stimme schreckte sie auf. Er stand in der Tür und blickte sie stirnrunzelnd an. Anscheinend war er gerade aus der Dusche gekommen. Er trug nur Jeans.
    »Was ist passiert?«, fragte er und trat in ihr Zimmer, wobei er sich ein weißes T-Shirt über den Kopf zog.
    »Nichts.« Sie griff nach einer Schachtel mit Papiertüchern, die auf dem Nachttisch stand.
    »Bist du krank? Tut dir etwas weh?«
    Sie versuchte es, aber sie konnte nicht aufhören zu weinen. Sie wischte sich die Tränen von den Wangen. »Nein, ich bin nicht krank.«
    »Was ist denn los mit dir?«
    Ratlos fuhr er sich mit der Hand durch die Haare und blickte sie an. Dann setzte er sich aufs Bett und zog sie an sich.
    »Sag es mir«, drängte er.
    »Es ist nur …« Sie nahm sich noch ein Taschentuch aus der Schachtel. »Es war so …«
    Er glaubte, sie verstanden zu haben, und zog sie ein wenig enger an sich. »Ist schon okay, Süße. Das war ein harter Tag für dich heute. Und jetzt hat dich alles wieder eingeholt. Komm, weine ruhig. Lass alles raus. Ich weiß, wie schlimm es war.«
    Zuerst wusste sie nicht, was er meinte, aber als es ihr dann dämmerte, sagte: »Was? Nein, es hat mich nicht eingeholt. Es war nur so traurig …«
    »Traurig? Das, was du durchgemacht hast, würde ich nicht traurig nennen, sondern eher nervenaufreibend.«
    »Nein, die Geschichte …«
    Er streichelte ihren Arm, und plötzlich wurde ihr klar, dass er sie trösten wollte. Oh, das war ja süß. So lieb und fürsorglich – oh, oh.
    Ach du lieber Himmel, sie begann ihn tatsächlich zu mögen, und zwar nicht nur freundschaftlich. Noah konnte ja tatsächlich sensibel sein. Das war ihr noch nie aufgefallen. Ihr fiel ein, wie nett er heute Nachmittag auf der Polizeiwache zu Carrie gewesen war. Er hatte ihr das Gefühl gegeben, wichtig und hübsch zu sein. Und nun versuchte er ihr klarzumachen, dass sie mit ihrem Kummer nicht alleine war.
    »Glaubst du, du kannst aufhören zu weinen?«
    Sie blickte ihn an und lächelte schwach, nur wenige Zentimeter entfernt von seinen schönen Augen, seinem Mund …
    Sie zuckte zurück und blickte hastig weg. »Ich bin fertig«, verkündete sie. »Siehst du? Keine Tränen mehr.«
    »Du bist fertig? Was kommt denn da für wässeriges Zeug aus deinen Augen?«
    Sie boxte ihn an die Schulter. »Hör auf so nett zu mir zu sein. Das macht mir Angst.«
    Er lachte. »Als ich dich auf der Hochzeit weinen sah, habe ich das nur für eine Verirrung gehalten, aber nun weinst du schon wieder.

Weitere Kostenlose Bücher