Buddha-Boy
herüber. »Hast du dem noch was hinzuzufügen, San?«
»Ãhm ⦠auf die Plätze?«
Sie verdrehte die Augen und ein Schiedsrichter pfiff. Die Zeit für Woodys Spiel war gekommen. Okay, unsere Leute holten sich Fouls, aber die anderen hatten ihre Freiwürfe nicht so geübt wie wir. Und als sich die Gegenspieler in die Foul-Parade von Peter einreihten, holten wir auf. Was Woodys irres Verteidigungs-Dreiecks-Dings auch bedeutete, es funktionierte. Peter wurde immer frustrierter und die anderen punkteten nicht genug, um auszugleichen. Plötzlich lagen wir nur noch mit fünf Punkten zurück.
Dann passierten zwei Dinge gleichzeitig: Ich sah meine Mutter hereinkommen und Mike wurde wütend auf Peter.
Peng,
klatsch, batsch â
Zweiter Teil
Oh, Mann!
Ich hatte nur einen Augenblick vom Spiel aufgeschaut â und da war sie mit einem knallroten Schal. Sie sah sich in der Menge um, als ob sie jemanden suchte. Ich folgte der Richtung, in die sie den Kopf gedreht hatte: Sie starrte den kleinen Sechstklässler Justin an, meinen Kumpel vom Felsbrocken. Er hielt ein riesiges Schild hoch, auf dem in Leuchtschrift SAN FAN stand. Mom schüttelte den Kopf und suchte wieder die Zuschauerbänke ab. Ich fragte mich, wie sie Woodys Eltern finden wollte, die sie noch nie getroffen hatte. Irgendwas schien nicht in Ordnung zu sein, weil sie an der Tür stehen blieb und sich nicht setzte.
Ein Pfiff lenkte meine Aufmerksamkeit wieder aufs Spielfeld. Mike und Peter lagen sich in den Haaren. Die Schiedsrichter versuchten dazwischenzugehen. Mike brüllte die Männer an: »Habt ihr das nicht gesehen? Er hat mich gefoult! Das sind drei persönliche Fouls! SchmeiÃt ihn raus!«
Aber den Schiedsrichtern war nicht aufgefallen, was Peter gemacht hatte. Und mir auch nicht, dank meiner Mutter, die plötzlich erschienen war. Woody lief auf den Platz, um zu schimpfen, und ich, um Mike von Peter wegzuzerren. Ich schaffte es sogar, ihn drei Meter weit nach hinten zu schieben, aber dann brüllte er über meine Schulter hinweg die Schiedsrichter an: »Seid ihr blind oder was? Mann!«
Sie warfen ihn raus. Jetzt hatten wir echte Probleme. Der Junge mit der blutenden Nase war nicht gut genug in Form, um einzuspringen, also hatten wir ohne Mike nur noch vier Spieler.
Woody kam angerannt. »Was machen wir jetzt, San?«
»Ãh ⦠Powerplay?«
»Das gibtâs beim Hockey, nicht beim Basketball. Nein, ehrlich, was sollen wir tun? Wir haben sie fast eingeholt, und ich gebe nicht auf!«
»Was soll ich machen?«, fragte ich. »Einen Spieler herzaubern?«
Woody lächelte. »San, du bist ein Genie!«
Im nächsten Moment steckte ich in einer Basketballkluft. Die Schiedsrichter sagten, ich könnte nicht in Sandalen spielen, also gab mir Mike seine feuchten, verschwitzten, zwei Nummern zu groÃen Socken und Sneakers. Ich kam mir vor wie Ronald McDonald. Und die Feuchtigkeit war auch kein Vergnügen. Aber ich hatte keine andere Wahl. Ich trampelte aufs Spielfeld und die Halle jubelte.
Mist! Ich schaute zu meiner Mutter, die immer noch am Eingang stand. Sie lächelte und winkte. Dann brüllten alle: »Buddha! Buddha!« Und der Spaà begann. Das A-Team hielt mich wohl für eine furchterregende Geheimwaffe, weil sie mich sofort doppelt deckten. Ich würde gern berichten, dass ich durch meine flinke FuÃarbeit und raffinierten Spielzüge immer wieder ungedeckt war, dass ich dann eine vernichtende Flut von Korblegern machte und als Held vom Platz getragen wurde. Aber meine FuÃarbeit war nicht flink, ich kam in den ersten zehn Minuten nicht zum Werfen und die einzige Chance, die ich hatte, vom Platz getragen zu werden, wäre auf einer Trage gewesen.
Der Rest meines Teams drängte jedoch immer und immer wieder zum Korb, während das A-Team sich Mühe gab, mich am laufenden Meter zu decken. Bevor einer »Denken, ohne zu denken« sagen konnte, lagen wir nur noch mit zwei Punkten im Rückstand. Peter verlangte ein Time-out und versammelte seine Mannschaft um sich. Als sie zurückkamen, war das Doppel-Team weg und Peter deckte mich. »Du hast nichts, San«, knurrte er, als er in meinen Brustkorb knallte.
»Stimmt«, sagte ich. »Ich wundere mich nur, dass du so lange gebraucht hast, das herauszufinden.«
Während er sich noch eine schlagfertige Antwort überlegte, punkteten wir schon wieder. Gleicher
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