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Buddha-Boy

Buddha-Boy

Titel: Buddha-Boy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Sonnenblick
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und flüsterte: »Mein Dad ist da!« Das erklärte das heiße Date, aber nicht, wo meine Mutter war.
    Als das Spiel begann, vergaß ich vorübergehend, die Zuschauerbänke zu scannen. Stattdessen beobachtete ich, wie sich meine Lachenden Bogenschützen in der ersten Hälfte zu humpelnden Verlierern verwandelten. Woody kümmerte sich um das Auswechseln und so weiter (nicht, dass es eine Menge zum Auswechseln gegeben hätte, weil wir nur einen Ersatzspieler hatten), weshalb mir nichts weiter zu tun blieb, als dazusitzen und zusammenzuzucken, während sich das A-Team einen Vorsprung von fünfzehn Punkten verschaffte. Sie waren schneller als wir, größer, stärker. Außerdem hatten sie coole Pässe einstudiert, die unsere Verteidigung hilflos dastehen ließen.
    Das Schlimmste am Ganzen war Peter. Keiner spielte besonders rau, nur er – nach der Halbzeit hatte er zwei persönliche Fouls hinter sich und einer von unseren Leuten musste mit einer blutigen Nase vom Platz, nachdem Peter ihm einen blockierten Wurf ins Gesicht geschmettert hatte. Außerdem gingen siebzehn der zweiunddreißig Punkte seines Teams auf sein Konto. Woodys Vater johlte ihm wie verrückt zu. Ob Woody das auffiel und ob es sie traurig machte? Ich hatte vor der Spielpause jedoch keine Chance, sie zu fragen, weil sie nonstop an der Seitenlinie entlangtigerte, unserem Team fachfraulich Befehle zubrüllte und sogar die Schiedsrichter mit Ratschlägen bombardierte. Ich war nicht mehr in meinem Element, aber Peter und Woody waren auf jeden Fall in ihrem. Die einzige gute Nachricht für mich war die, dass wir bei den Freiwürfen einen Stand von sieben zu sieben erreicht hatten.
    In der Pause machte sich keiner die Mühe, mit mir zu reden. Ich klopfte den Spielern auf den Rücken, warf ihnen Handtücher zu und füllte ihre Wasserbecher auf. Aber eigentlich war es Woodys Show. Vielleicht hätten wir das Team Kämpfende Singer nennen sollen, weil Woody ziemlich aufgebracht war: »Das war inakzeptabel, meine Herren! Im Vergleich zu den anderen seht ihr aus wie – wie –«
    Â»Das B-Team?«, versuchte Mike auszuhelfen.
    Â»Genau, das B-Team.«
    Â»Aber wir sind das B-Team, Woody.«
    Â»Heute nicht! Heute seid ihr die Lachenden Bogenschützen und das bedeutet, dass ihr nicht auf den Platz geht und verliert!«
    Â»Ich dachte, in der Zen-Religion geht es nicht ums Gewinnen.«
    Â» Ich bin katholisch, Mike!«, schnauzte ihn Woody an. »Und ich will diese eingebildeten Idioten am Boden sehen! Hier ist mein Plan: Ihr könnt meinen Bruder nicht mit einer normalen Zonen-Verteidigung in Schach halten. Wenn wir Mann gegen Mann spielen, sind sie besser als wir. Meinen Bruder doppelt zu decken, macht die Sache noch schlimmer.«
    Â»Wow, Woody, du kannst einem echt Mut machen.«
    Â»Halt die Klappe, Mike. Wenn Zone nicht funktioniert und Mann nicht funktioniert, müssen wir querdenken. Ihr wisst, was eine Dreiecks-Verteidigung ist? Mike, du deckst immer noch meinen Bruder, aber die anderen müssen flexibler sein. Ihr kennt doch den kleinen, schnellen Guard – Steve Winn?«
    Sicher der Typ mit der Piepsstimme.
    Â»Ja, und was soll mit ihm sein?«
    Â»Wir werden ihn überhaupt nicht decken, es sei denn, er kommt in die Zone. Er ist sowieso zu schnell für euch. Auch Craig Dingsbums werden wir nicht decken. Wenn er innerhalb der Markierung ist, kann er nicht werfen. Wenn sie also mit dem Ball nach vorn rennen, bricht Steves Kumpel ab und deckt ungefähr anderthalb Meter hinter demjenigen, der Peter verteidigt. Wenn Steve nah rankommt, wechselt sein Verteidiger wieder zurück zu ihm, und Craigs Typ bleibt zwischen Peter und dem Korb. Das ist dann wie ein sehr weiches Doppel-Team – viel schwieriger für Peter, als wenn sich nur einer von euch auf ihn konzentriert, und noch schwieriger für den Rest der Angreifer als ein normales Doppel-Team. Kapiert?«
    Â»Ja, klar. Habt ihr’s kapiert, Leute?«
    Alle murmelten etwas, das wie ein Ja klang, das mit einem Vielleicht verschmolz.
    Dann fragte Mike: »Und was ist mit der Verteidigung, Woody?«
    Â»Ja, klar, so was brauchen wir auch. Übrigens spielt ihr wie kleine Mädchen. Peter schlägt euch zusammen. Wo bleibt die Aggression? Wo bleibt der Antrieb? Wo sind eure verdammten ELLBOGEN? Gott hat sie euch aus gutem Grund gegeben! Zum Ausfahren!« Sie sah zu mir

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