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Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Schoß der zitternde Rommel saß.

    Zuerst dachte ich, ich wäre in eine Falle getappt und Grandmère hätte heimlich eine Pressekonferenz organisiert, in der ich zum Schnecken-Desaster Stellung beziehen soll. Nur… wo waren die ganzen Journalisten?
    Grandmère klärte mich auf. Nein, das Ganze sei mitnichten eine Pressekonferenz, sondern eine Übung.
    Für das Rededuell.
    Für die Schulsprecherwahl.
    »Aber, Grandmère«, protestierte ich. »Das ist nicht wie bei der Präsidentenwahl, bei uns gibt es keine Debatte und kein Rededuell. Es wird einfach gewählt. Am Montag.«
    Grandmère schaute sehr skeptisch. Sie ließ eine grau-blaue Zigarettenrauchwolke aus ihren Nüstern strömen, obwohl das Rauchen im Plaza eigentlich bloß im eigenen Zimmer erlaubt ist. »Deine kleine Freundin Lilly hat aber behauptet, es würde ein Rededuell stattfinden.«
    »Du hast mit LILLY gesprochen?« Ich fasste es nicht. Lilly und Grandmère hassen sich. Und zwar aus gutem Grund, vor allem nach dem Zwischenfall mit Jangbu Panasa.
    Und jetzt erzählte Grandmère mir, dass sie und meine beste Freundin gemeinsame Sache machen?
    »WANN HAT SIE DIR DAS GESAGT?«, fragte ich, weil ich ihr natürlich kein Wort glaubte.
    »Vor kurzem«, erwiderte Grandmère nur. »Stell dich wenigstens mal ans Pult, um auszuprobieren, wie sich das anfühlt.«
    »Ich WEISS, wie es sich anfühlt, an einem Rednerpult zu stehen«, sagte ich. »Vielleicht hast du es vergessen, aber ich stand schon ein paar Mal an Rednerpulten. Zum Beispiel im genovesischen Parlament bei der Debatte um die Einführung von Parkuhren.«
    »Das stimmt«, gab Grandmère mir Recht. »Aber damals hast du vor einem Haufen alter Männer gesprochen. Jetzt musst du üben, vor Gleichaltrigen zu sprechen. Also geh hinter das Pult
und stell dir vor, wie sie vor dir sitzen... in ihren lächerlichen Schlabberhosen und umgedrehten Baseballmützen.«
    »Bei uns tragen alle Schuluniform, Grandmère.«
    »Du weißt genau, wie ich es meine. Stell dir vor, wie sie dasitzen und alle davon träumen, eines Tages eine eigene Fernsehsendung zu bekommen, wie dieser unerträgliche Ashton Kutcher. Und dann beantwortest du folgende Frage: Wie könntest du dazu beitragen, die Albert-Einstein-Schule zu einem besseren Hort des Lernens zu machen?«
    Ganz ehrlich – manchmal begreife ich einfach nicht, was in Grandmère vorgeht. Ich hab den Verdacht, sie ist bei der Geburt auf den Kopf gefallen. Aber auf Parkettboden, nicht auf ein Futonsofa, wie Rocky vor kurzem. Nur dass ich überhaupt nichts dafür konnte, weil Michael plötzlich total unerwartet ins Zimmer kam und eine Jeans anhatte, die ich noch nie an ihm gesehen hatte.
    »Grandmère.« Ich seufzte. »Wozu sollte ich das machen? ES FINDET KEIN REDEDUELL STATT.«
    »BEANTWORTE DIE FRAGE.«
    Gott. Manchmal ist sie echt unmöglich.
    Okay, nicht nur manchmal. Immer.
    Damit sie endlich Ruhe gab, kletterte ich auf das bescheuerte Podium, stellte mich hinters Pult und sagte ins Mikro: »Ich könnte zum Beispiel dazu beitragen, dass die Albert-Einstein-Schule ein besserer Hort des Lernens wird, indem ich dafür sorge, dass in der Cafeteria mehr fleischlose Hauptgerichte für die Veganer und Vegetarier angeboten werden und, äh… außerdem könnte man die Hausaufgaben am Ende des Schultags auf die Homepage der Schule stellen, damit Schüler, die... die nicht dazu gekommen sind, alles mitzuschreiben, noch mal nachschauen könnten, was sie für den nächsten Tag aufhaben.«
    »Beug dich nicht so buckelig über das Pult«, zischte Grandmère von ihrem Beobachtungsposten aus und räucherte einen großen, eingetopften Rhododendron mit Nikotinschwaden ein.
(Grandmère hat echt Glück. Bei ihrem Zigarettenkonsum ist sie in zehn Jahren, wenn die Erdölvorräte erschöpft und die Polarkappen ganz weggeschmolzen sind, längst an Lungenkrebs gestorben.)
    »Stell dich gerade hin. Schultern zurück. So, jetzt darfst du fortfahren.«
    Ich hatte nur vergessen, wo ich stehen geblieben war.
    »Und die Lehrer, ey?«, rief Grandmères Chauffeur, der krampfhaft versuchte, so jugendlich zu reden wie ein schlabberbehoster Möchtegern-Ashton-Kutcher. »Machste auch was gegen die, hä?«
    »Ah ja«, sagte ich. »Guter Punkt. Die Lehrer. Eigentlich wäre es ja wohl ihre Aufgabe, uns in unseren Träumen zu bestärken. Ich musste aber erleben, dass es gewisse Lehrerinnen gibt, die es anscheinend für ihre Aufgabe halten, unsere Träume wie Seifenblasen zerplatzen zu lassen und... die Flamme

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