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Bugschuß

Bugschuß

Titel: Bugschuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hardy Pundt
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…«
    »Ich weiß, da ist die Fachhochschule, in der wir mal einen Vortrag über kriminalistische Ermittlungstätigkeit gehalten haben.«
    »Exakt. Linker Hand ist Gewerbegebiet, rechter Hand viele nette, kleine Straßen mit Einzelhausbebauung.«
    »Das ist aber gar nicht …«, Tanja Itzenga wurde barsch vom Polizeipräsidenten unterbrochen.
    »… unser Revier, ich weiß, Frau Itzenga, ganz recht. Aber nun kommt es: Das Haus, auf das geschossen wurde, gehört Harm Wientjes!«
    »Wientjes!«, Itzenga starrte in die leere Teetasse, die vor ihr stand.
    »Jawohl«, betonte Eilsen, dem der Ärger über diese Nachricht immer noch anzuhören war. »Das Ganze hat gestern am späten Abend stattgefunden. Die Möglichkeit, dass es eine Verbindung zu den Geschehnissen am Großen Meer geben könnte, ist den werten Kollegen erst heute Morgen eingefallen. Der Schuss ging direkt durch das Glas einer Terrassentür, die zum Garten hinausgeht. Der Täter hat aus dem hinteren Teil des Gartens geschossen und ist verschwunden.«
    »Gibt es Verletzte?«
    »Nein, Gott sei Dank! Diesmal war es nur ein Schuss. Der Schütze hat eine Schüssel mit Spirelli getroffen. Die Kugel flog weiter in den Wohnzimmerschrank. Immerhin, die haben wir. Am Tisch saßen drei Personen.«
    »Drei Personen …«, sinnierte Itzenga, ohne zu wissen, dass Eilsen eine weitere Überraschung bereithielt.
    »So ist es. Wientjes und seine Freundin. Und die hatten einen Gast zum Late-Night-Dinner: Dietmar Stöwers!«
    »Auch ein Ruderer!«, so erstaunt schien Itzenga nicht, sie war bereits einen Schritt weiter. »Das Projektil ist sicher schon in der Kriminaltechnik. Also haben wir Hinweise auf die Tatwaffe. Wir können den Suchraum einschränken: Die beiden saßen im Boot, alle anderen können wir mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließen.«
    »Es sei denn, der Täter will bluffen. Falsche Fährten auslegen … aber ich bin Ihrer Meinung, Frau Itzenga, das wäre erst der zweite einzuschlagende Pfad. Wie wollen Sie weiter vorgehen?«
    Tanja Itzenga ging alles Mögliche durch den Kopf: Von wegen Jäger, der auf verhasste Wassersportler zielt, oder uralte Geldgeschichten zwischen Männern, die sich uneins waren, um welchen Betrag es damals ging. Kremers und de Vries schienen tatsächlich nichts mit der Geschichte zu tun zu haben – wenn nicht das zutraf, was Eilsen gerade angemerkt hatte. Unmöglich war das nicht, es wäre nicht das erste Mal, dass Täter die Polizei gezielt auf eine falsche Spur lenkten, um sich einen Zeitvorsprung zu verschaffen.
    »Wientjes und Stöwers!«, sinnierte Itzenga. »Die beiden müssen sofort vernommen werden! Da muss etwas dahinterstecken!«
    »Sie werden angehört – aber Sie sollten sehen, dass Sie sich auf dem schnellsten Wege nach Emden begeben. Die Kollegen dort wissen deutlich weniger als Sie, und nehmen Sie Ulferts mit. Aber bedenken Sie, das sind die Opfer, nicht die Täter!«
    »Ja, natürlich. Aber sie müssen doch irgendetwas wissen, was jemanden veranlasst, offenbar ganz gezielt auf sie zu schießen, oder? Gibt es Hinweise auf den oder die Täter?«
    »Das ist ja die Katastrophe«, räusperte sich Eilsen, »nichts Konkretes. Der Schütze muss aus einer Hecke heraus geschossen haben, die Wientjes’ Grundstück nach hinten abgrenzt. Dahinter ist ein kleiner Pad, da gibt es mehrere Möglichkeiten, sich auf schnellstem Wege zu verp… – entschuldigen Sie! Ich könnte platzen. So hat es Ahrends jedenfalls geschildert. Was das wieder für eine Presse gibt!«
    »Nachbargrundstück, Herr Eilsen! Haben die Nachbarn etwas bemerkt?«
    »Fahren Sie bitte dorthin und finden es heraus. Ich habe nur die wenigen telefonischen Hinweise, Frau Itzenga. Der Hauptwachtmeister hat den Tathergang geschildert, viel mehr weiß ich im Moment nicht. Ich will Fakten und erfolgreiche Ermittlungen, so schnell wie möglich. Dieser Ahrends ist ein netter Mensch, aber allzu sehr Polizist, möchte ich fast sagen. Wir brauchen jetzt Leute dort, die querdenken können. Bitte, setzen Sie sich mit den Kollegen von der Kripo in Emden in Verbindung und sagen Sie Ulferts, er möge die Landwirte am Großen Meer in Ruhe lassen und sich mit Ihnen um die größeren Fische kümmern. Die müssen wir allerdings erst noch ins Netz bekommen, was wohl nur über detaillierte Informationen von Wientjes und Stöwers geht. Finden Sie es heraus, Frau Itzenga!« Und das möglichst schnell!, ging es dem Polizeipräsidenten durch den Kopf, aber er wollte den Druck auf die

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