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Bugschuß

Bugschuß

Titel: Bugschuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hardy Pundt
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aus Ihrem Garten, haben Sie nur knapp verfehlt, Herr Wientjes, bedenken Sie das bitte!«, sagte Ulferts scharf. »Wir haben keinerlei Interesse, demnächst einen Toten vorzufinden. Also helfen Sie uns!«
    »Ich habe alles erzählt. Und bitte, gehen Sie nun nicht zu Ahlert rüber und sagen: ›Der Wientjes hat uns erzählt, dass er Sie verdächtigt.‹«
    »Ein klein wenig Fingerspitzengefühl dürfen Sie uns durchaus zutrauen«, erwiderte Itzenga, »aber dass wir Herrn Ahlert näher unter die Lupe nehmen müssen, werden Sie verstehen.«
    Geschieht der miesen Socke ganz recht, schoss es Wientjes durch den Kopf, allerdings antwortete er: »Wie gesagt – das traue ihm nicht zu. Er wird mich nicht erschießen wegen eines versetzten Grenzsteines und anderer Kinkerlitzchen.«
    »Wurde der Grenzstein denn versetzt?«
    Wientjes reagierte wütend: »Was weiß denn ich? Die Geschichte stammt aus der Zeit von meinem Großvater, soweit ich weiß. Und mein Vater hat sie weiter gepflegt. Großvater konnte den Alten, mein Vater dessen Sohn nicht riechen.« Wientjes machte eine kurze Pause und setzte nach: »Und bei mir und Onno Ahlert geht es wohl genauso weiter … Ich wäre ja nicht so, aber er … Wissen Sie, der will einfach den Ärger! Aber was soll’s. Mir ist wichtig, dass es heute einen amtlichen Katasterplan gibt, und der gilt.«
    »Wie der Vater so der Sohn«, Tanja Itzenga sah ihr Gegenüber durchdringend an.
    Wientjes machte eine abwehrende Handbewegung. »Ach, Blödsinn!« Demonstrativ sah er aus dem Fenster, das mühsam verklebt worden war. Ob für so einen Schaden die Glasversicherung aufkam?
    »Wünschen Sie Polizeischutz, Herr Wientjes?« Wieder so eine unvermittelte Frage von Ulferts.
    Wientjes sah ihn an, sichtlich verwirrt: »Bitte?«
    »Sie scheinen hoch gefährdet – und wie eben erwähnt, wir wollen keinen Toten. Prävention nennt man das.«
    »Und was heißt das?«
    »Beamte, ein, zwei, vielleicht drei, rund um die Uhr, im Haus, ums Haus herum – bis der Täter gefasst ist.«
    »Darüber redet das ganze Viertel in kürzester Zeit.«
    »Wenn das Ihre größte Sorge ist!«
    »Nein, nein«, beeilte sich Wientjes zu sagen, dann: »Ich weiß nicht!«
    »Überlegen Sie, wir wären bereit, für Sie die Leute abzustellen. Und überlegen Sie nicht zu lange. Haben Sie irgendetwas vor in den nächsten Tagen?«
    »Vorhaben?«, er begriff immer langsamer. Das Ganze war ein bisschen zu viel.
    »Falls die Schüsse Ihnen galten, wird der Täter irgendwann wieder zuschlagen. Und er scheint sehr genau zu wissen, wo Sie sich aufhalten.«
    Harm Wientjes wurde mulmig bei diesem Gedanken. Er konnte nicht antworten.
    Deshalb ergriff Itzenga das Wort: »Wir werden ohnehin noch alles Mögliche aufzunehmen haben, im Haus, im Garten – es wird vorerst genug Polizei hier sein. Das Viertel redet wohl jetzt schon«, Itzenga machte ein bezeichnende Pause, »und der Täter wird sich hier zurückhalten – deshalb die Frage nach Ihren Plänen.«
    »Nee, ich bleib zu Hause. Zum Rudern habe ich im Moment keine Lust mehr und bei der Arbeit habe ich um drei Tage Urlaub gebeten. Im Moment schwirrt mir der Kopf.«
    »Kann ich verstehen. Wir tun unser Bestes.«
    »Na, hoffentlich!«, sagte Wientjes. Die beiden Polizisten waren im Begriff zu gehen, als Wientjes sie plötzlich zurückhielt: »Eines noch!«
    »Nun?« Tanja Itzenga drehte sich um.
    »De Vries … der Name. Gernot Jande hat ihn erwähnt. Die hatten Ärger, es ging um Geld, jetzt fällt es mir ein! Jande sprach darüber, irgendwann mal beim Bier. Siebold de Vries.«
    »Wissen Sie mehr darüber?«
    Wientjes sah sie unsicher an, er wollte endlich seine Ruhe: »Nein, mehr weiß ich nicht.«
    »Falls Ihnen Weiteres zu de Vries einfällt, zu Ihrem Nachbarn, zu was auch immer, sagen Sie uns Bescheid!« Tanja Itzenga lächelte Wientjes aufmunternd zu. »Bis zum nächsten Mal!«
    Das »Auf Wiedersehen!« von Harm Wientjes kam eher automatisch, mit seinen Gedanken war er bereits wieder ganz woanders.

25
     
     
    Annegret Ahlert öffnete schnell, nachdem die Klingel der Haustür ertönt war. Sicher der Bofrost-Mann, dachte sie, aber vor der Tür standen zwei Personen.
    »Moin, Frau Ahlert. Itzenga mein Name, und das hier ist mein Kollege Ulferts. Kriminalpolizei.«
    »Moin«, erwiderte die Frau, der das Erstaunen anzusehen war. »Polizei?«
    »Wir müssten Ihnen und Ihrem Mann einige Fragen stellen, wegen der Schüsse auf dem Nachbargrundstück. Ist Ihr Mann zu Hause?«
    »Der hat damit

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