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Bugschuß

Bugschuß

Titel: Bugschuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hardy Pundt
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»Vorletztes Wochenende war er da, von Freitag bis Sonntag. Ich bin allerdings an dem Samstagnachmittag gefahren – ich musste eher wieder nach Emden, eine Cousine hatte Geburtstag, da bin ich zur Feier am Abend gegangen.«
    »Ihr Mann ist geblieben? Nicht mit zum Geburtstag?«
    »Er sagte, es ginge ihm nicht ganz so gut. In Wirklichkeit mag er meine Cousine nicht.«
    »Bis wann war er dort?«
    »Bis Sonntagabend.«
    »Wann kam er nach Hause?«
    »Ich komme mir langsam vor wie bei einem Verhör! Was wollen Sie denn nun genau von uns?«
    »Wir müssen diese Fragen stellen. Sie sind die direkten Nachbarn des Hauses, auf das geschossen wurde.«
    »Das ist aber auch furchtbar! Sie dürfen sich nicht wundern, wenn unsereins der Polizei nicht mehr traut – wenn überall einfach drauflos geballert wird! Das sagte Onno gestern genauso, und der muss es schließlich wissen. Der geht verantwortungsvoll mit Waffen um und ist immer schrecklich sauer, wenn irgendwo geschossen wird, wo es nicht rechtens ist! Am meisten regt er sich auf, wenn dann gleich wieder auf den Schützenvereinen herumgehackt wird. Dabei lernt man dort genau das: den verantwortungsvollen Umgang mit Waffen …«
    Itzenga warf Ulferts einen Blick zu, stoppte alsdann den Redefluss Annegret Ahlerts. »Genau deswegen klopfen wir alles und jeden ab, damit wir schnell denjenigen fassen, der geschossen hat, Frau Ahlert. Sie sehen also: Die Polizei tut alles, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.«
    »Das ist das Mindeste. Sie leben immerhin von unseren Steuergeldern!« Annegret Ahlert wirkte nicht sehr überzeugt.
    »Selbstverständlich. Aber nun zurück zu Ihrem Mann. Er wollte also nicht mit zu Ihrer Cousine?«
    »Wissen Sie, was er über sie sagt? ›De sabbelt tovööl.‹ Ich mag sie, immerhin ist sie lustig. Nein, er meinte, er müsse noch etwas reparieren.«
    »Es gibt sicher viel zu tun an so einer Meerbude?«
    »Eigentlich ständig. Das Häuschen ist überwiegend aus Holz – es muss unbedingt neu getüncht werden! Onno will da seit Wochen drangehen, aber, wie gesagt, sein Verein … Es sind immer irgendwelche Kleinigkeiten zu tun. Rasen mähen, Ufer sichern, weil die Wasserratten ständig wühlen, pflanzen, was weiß ich. Das kostet eine Menge Zeit.«
    »Sie haben sicher viele Bekannte dort, wenn die Meerbude schon länger in Ihrem Besitz ist?«
    »Viele nicht, aber man kennt die Nachbarn. Onno vor allem, ich bin gar nicht immer so darauf aus. Ich kann hier viel erzählen, mit den Nachbarn. Selbst mit Wientjes’ Freundin, Frau Rabenstein …«
    »Wieso sagen Sie das so, ›selbst mit Frau Rabenstein‹?«
    »Ach, Onno und Harm Wientjes – die hacken immer nur aufeinander rum. Mit Sonja Rabenstein versteh ich mich. Das ist ja seine Freundin, also von Harm. Verheiratet sind die nicht. Die will von den ewigen Nickeligkeiten gar nix von wissen. Die sagt immer: ›Lass die Streithähne machen, wir Frauen haben das nicht nötig, sind eh schlauer.‹« Annegret Ahlert lachte verschmitzt: »Da können Sie sicher zustimmen, Frau Kommissarin, was?«
    »Na klar«, ging Tanja Itzenga auf ihr Gegenüber ein, wohlwissend, dass Frauen andere Mittel als den offenen Streit kannten, um Fehden auszufechten.
    »Und Ihr Mann, der bastelt von früh bis spät an der Meerbude herum?«
    »Och, das könnte er sicher. Aber Onno ist in vielerlei Hinsicht aktiv, der baut um, repariert, geht gerne mal auf die Jagd, wenn keine Schonzeit ist. Jetzt geht das bald wieder los, die Entenjagd.«
    »Er hat einen Jagdschein?«
    »Den hat er schon als junger Mann gemacht. Aber ein eigenes Jagdgebiet hat er natürlich nicht. Er kennt am Großen Meer einige Landwirte und kann dann die ein oder andere Jagd mitmachen.«
    »Landwirte? Kennt er zufällig einen Eibe Kremers?«
    Annegret Ahlert sah plötzlich sehr verunsichert aus. Wieso kannten sie Eibe Kremers? Was ging das denn die Polizei an? Hatte Onno vielleicht irgendetwas verbrochen? Und weshalb fragten sie danach? Vielleicht musste sie vorsichtiger sein. Sie beschloss, alles Weitere ihrem Mann Onno zu überlassen.
    »Eibe kennen wir seit vielen Jahren …«, sagte sie zögerlich.
    »Hat Ihr Mann Waffen? Ich meine, so als Schütze und Jäger?«, fragte Ulferts.
    »Natürlich! Aber, bitte, fragen sie wegen der Waffen meinen Mann. Ich halte mich da raus, ich habe keine Ahnung von alldem. Interessiert mich nicht die Bohne! Von der Jagd und von seinem Verein will ich gar nichts wissen, da liegt immer so viel an.«
    »Was liegt denn so

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