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Bugschuß

Bugschuß

Titel: Bugschuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hardy Pundt
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blieb.
    »Kann ich mich weigern?«
    »Selbstverständlich – es würde gleichwohl nicht Ihre Glaubwürdigkeit steigern. Und wir würden uns einen Durchsuchungsbefehl besorgen.«
    »Wie das? Sie bekommen wohl kaum auf einen derart vagen Verdacht hin einen Durchsuchungsbefehl. Jedenfalls würde mich das als Otto Normalbürger sehr wundern.«
    Ulferts und Itzenga sahen Ahlert in die Augen. Sie sagten nichts.
    Ahlert interpretierte richtig. »Ick bün doch keneen, de annern wegen een beten Arger dood schkütt«, verfiel er einen Moment ins Plattdeutsche, sagte es mehr zu sich selbst und schüttelte heftig den Kopf.
    »Wir rufen Sie an, Herr Ahlert, bis dahin können Sie noch einmal ganz in Ruhe überlegen, ob und wann Sie uns Ihr schönes Wochenendhaus am Kanal zeigen und wann Sie es an besagtem Sonntag verließen. Ich bin mir übrigens gar nicht sicher, ob die Tatsache, dass Sie einen der Ruderer gut kennen, seit Jahren mit ihm im Clinch liegen und öfter vor Ort sind, nicht ausreichen würde, einen Durchsuchungsbeschluss zu bekommen. Aber … wir müssen jetzt gehen. Wenn Sie Fragen haben, oder falls Ihnen noch etwas einfallen sollte …«, leitete Tanja Itzenga das Ende des Gespräches ein.
    »Sie mit Ihren Fragen!«, erwiderte Ahlert, »Ihre Verdächtigungen werden Ihnen schon bald leidtun!«
    »Es ist unsere Pflicht, zu fragen und jeder noch so vagen Verdächtigung nachzugehen«, gab Ulfert Ulferts in ruhigem Ton zurück. Ahlert schüttelte erneut den Kopf.
    Die Beamten verließen den Raum. Ahlert blieb noch eine Weile sitzen. Jeglicher vergnügliche Zug war aus seinem Gesicht gewichen. Ein Polizeiverhör im Verein! Mussten die denn hierher kommen?

28
     
     
    Der nächste Tag stand zunächst im Zeichen einer Pressekonferenz, bei der Polizeipräsident Eilsen und seine Mitarbeiterin Tanja Itzenga nebst Kommissar Ulferts zugegen waren, um den Stand der Ermittlungen darzulegen. Die Diskussionen um die Schüsse auf das Ruderboot dauerten an, es gab Leserbriefe empörter Bürgerinnen und Bürger. Dies gab den politischen und polizeilichen Vertretern ausreichend Anlass, an die Öffentlichkeit zu treten.
    Das Ganze sollte ungezwungen wirken, nicht die steife Aufteilung, vorn am Tisch die Ermittler, im Saal die Journalisten. Man wollte sich vor der Gaststätte Meerhaus aufstellen, die Journalisten sollten sich positionieren, wo sie wollten, ihre Fragen stellen und Bilder machen. Eine Gesprächsrunde, locker, den Eindruck vermittelnd: ›Wird schon alles werden!‹
    Eilsen hatte die Leitung der Veranstaltung inne und wollte immer dann an Itzenga und Ulferts weitergeben, wenn es um Details ging oder er um eine gute Antwort verlegen war. Ihre Planung funktionierte natürlich nur bei gutem Wetter, ansonsten müssten sie sich ins Meerhaus zurückziehen, was der Gaststätteninhaber insgeheim hoffte, da dies mehr Umsatz bedeutete.
    Eilsens Ziele waren, die zunehmend negativen Äußerungen über die Polizei aufzugreifen, sie zu widerlegen und beruhigende Worte zu sprechen. Die Öffentlichkeit regte sich sehr darüber auf, dass es nach wie vor keine heiße Spur gab. Das, was mittlerweile bekannt war, hielt man zurück, was wiederum zu Kritik führte, weil die Presse genau diese Zurückhaltung vermutete.
    Irgendein Paparazzo hatte die Handynummer von Tanja Itzenga ausfindig gemacht und sie am Vorabend gegen 23 Uhr angerufen, ›Frau Hauptkommissarin Itzenga, wann fallen die nächsten Schüsse?‹ Sie hatte nicht geantwortet, nur ›Und tschüss!‹ gerufen und das Handy abgestellt. Daraufhin hatte sie sich ein Glas Rotwein gegönnt und sich gedanklich wieder in ihre Kur auf Juist versetzt – zweifelnd, ob es richtig gewesen war, Ulferts und die anderen Kolleginnen und Kollegen in diesem Fall zu unterstützen und ihre Kur abzubrechen. Für einen Moment bereute sie ihre Entscheidung. Hatte sie nicht Ulferts vor Kurzem erzählt, es gäbe immer jemanden, der den Job ebenso gut machen könnte, einen Vertreter, einen Nachfolger? Und nun hielt sie sich offenbar selbst für unersetzlich!
    Der Pressetermin war, neben dem Drängen der regionalen Presse, aufgrund der aufgebrachten ortsnahen Hoteliers und Vermieter zustande gekommen. Die Offiziellen sollten endlich sagen, was Sache war, etwa in der Art: ›Es gibt keinen Grund, nicht weiterhin die Ferien oder das Wochenende am Großen Meer zu verbringen. Es handelte sich aller Wahrscheinlichkeit um einen gezielten Anschlag, es gibt keine Anhaltspunkte, dass hier ein irrer Heckenschütze am

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