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Bugschuß

Bugschuß

Titel: Bugschuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hardy Pundt
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Werk ist.‹ Es galt, weitere Verluste bei den Einnahmen, die sich ohnehin vornehmlich auf die Sommermonate konzentrierten, zu verhindern. Das konnten nur die Großkopferten vom Polizeipräsidium und aus der Politik tun. Denen würde man am ehesten eine Erklärung abnehmen.
    So stellte sich der Polizeipräsident werbewirksam vor die Gastwirtschaft, die, Reet-gedeckt, einen passenden, ortsüblichen Hintergrund für die Kameras sowie die zahlreichen Fotografen unterschiedlicher regionaler und lokaler Blätter bildete. Eilsen hatte sich in Schale geworfen, feiner Zwirn aus Verona – einer seiner besten Anzüge, den er, unter kritischer Beratung seiner Ehefrau, anlässlich einer Reise in die norditalienische Stadt gekauft hatte. Danach hatten sie sich einen Cappuccino vor der alten römischen Arena an der Piazza Bra genehmigt und darüber gesprochen, dass Berlusconi alles tat, Italien politisch langsam, aber sicher zur Bananenrepublik verkommen zu lassen, was dieses wunderbare Land nicht verdient hatte.
    Eilsen konnte reden und er holte weit aus, bevor er zum Kern der Sache kam. Tanja Itzenga und Ulfert Ulferts verblassten neben ihm ein wenig, hatte Eilsen doch darauf bestanden, dass sie ihre Uniformen trugen – damit ein jeder sehe: Die Polizei ist vor Ort, die Polizei kümmert sich.
    Eilsen beantwortete die teils kritisch vorgebrachten Fragen der Journalisten geduldig und beteuerte ein ums andere Mal, die Lage am Großen Meer und darüber hinaus sei sicher und es gebe keine Veranlassung, das Urlaubs- und Freizeitverhalten zu ändern. Außerdem sei die Polizei verstärkt vor Ort und teilweise sogar dank einer Sondergenehmigung mit einem Motorboot unterwegs, das die Ufer des Binnensees abfuhr, um die Präsenz der Ordnungshüter zu signalisieren, dabei gleichwohl intensiv zu beobachten. Die oberste Polizeibehörde tue alles, in enger Zusammenarbeit mit allen weiteren Verantwortlichen, vor allem dem Landrat und den hiesigen im Tourismus tätigen Unternehmen, um Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten.
    Nachdem der Präsident befragt worden war, stellten die Journalisten Fragen zum Stand der Ermittlungen an Hauptkommissarin Itzenga. Sie bemühte sich gleichermaßen, sachlich und ruhig zu wirken und auf diese Weise das Bild, welches ihr Chef soeben verbreitet hatte, zu untermauern. Tanja Itzenga schien hinsichtlich Charme und Charisma die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, während Ulfert Ulferts – ohnehin der unterste in der hier präsentierten Hierarchie – mehr Statist war, niemand fragte ihn etwas. Aber immerhin vermittelte die stämmige Figur des uniformierten, großen Polizisten ein Bild der Entschlossenheit und Stärke.
    Polizeipräsident Eilsen schloss den offiziellen Teil der Veranstaltung und verabschiedete sich sogleich wieder nach Aurich, betonend, dass dies schließlich nicht sein einziger Tagestermin war. Der Pulk löste sich langsam auf, zunächst unterhielten sich noch die ein oder anderen Journalisten untereinander, ein paar kehrten ins Meerhaus ein, was den Wirt freuen mochte, da sie wenigstens einen Kaffee oder Tee zu sich nehmen würden. Schließlich blieben Ulferts und Itzenga sowie der Chef des nahe am Ufer stehenden Restaurants übrig.
    »Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten?«, fragte er, offenbar durch die Worte der Polizisten versöhnt und darauf hoffend, dass die Gäste in den umliegenden Meerhäusern, Hotels, Pensionen und privaten Unterkünften wieder beruhigt ihren Urlaubsvergnügungen nachgehen würden.
    »Ein Tee wäre mir lieber«, antwortete Tanja Itzenga.
    »Kein Problem, Sie bekommen einen echten Ostfriesentee, mit Kluntje und Sahne«, erwiderte der Gastwirt. Zu dritt betraten sie die Wirtschaft, um sich die von einer ostfriesischen Firma hergestellte Ceylon-Assam-Mischung schmecken zu lassen. Nach Gesprächen zum Fall am Großen Meer und den Schüssen in Emden sowie darauffolgendem Small Talk über Wind und Wetter machten sich Ulferts und Itzenga wieder auf den Weg.
    Am Dienstwagen angekommen, blieb Tanja Itzenga stehen und sah in die weite Landschaft, dann auf das glitzernde Wasser des Großen Meeres.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Ulferts.
    »Mir kam da eine Idee – wo wir gerade hier sind«, entgegnete seine Kollegin.
    »Welche?« Ulferts sah sie fragend an, doch sie blickte weiterhin in die Ferne.
    »Warum fahren wir nicht jetzt zur Meerbude von Ahlert? Sie ist nicht weit von hier.«
    »Er wird kaum dort sein.«
    »Wir sehen uns einfach um. In der Nähe sind die

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