Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
Vom Netzwerk:
etwa fünfundzwanzig Meilen zurückgelegt hatte. Sie war abwechselnd in Trab und im Schritt geri t ten, weil sie hoffte, dass das die beste Mischung zw i schen Geschwindigkeit und Ausdauer war. Diese Stunden hatten ihr viel Zeit zum Nac h denken gelassen. U n glücklicherweise waren diese Gedanken inzwischen hauptsächlich Varianten von: Bin ich irgendwo falsch abgebogen?
    Fairbolts Karte war nicht so hilfreich, wie sie gehofft hatte. Was Seenläufer unter einer Straße verstanden, schien eher Fawns Vorstellung von einem Weg zu en t sprechen; ihre Wege waren Pfade und ihre Pfade Wildnis. Also war Fawn nicht allzu b e kümmert, als sie hinter sich Hufschläge herankommen hörte.
    Sie wandte sich im Sattel um. Ein stämmiger Streifenreiter u m rundete soeben das dichte Grün an der letzten Biegung, gefolgt von Hoharie, ihrem Lehrling Othan, dahinter an einer Leine ein Packpferd und ein Ersatztier und dahinter ein weiterer Streife n reiter. Fawn versuchte gar nicht erst davonzureiten, aber sie hielt auch nicht an. Im nächsten Augenblick ritten die anderen schneller und umringten sie, und sie ließ Holde wieder in Schritt fallen.
    »Fawn! «, schrie Hoharie. »Was tust du hier? «
    »Ich reite auf meinem fetten Pferd «, erwiderte Fawn knapp. »Man sagte mir, es bräuchte Bewegung. «
    »Fairbolt hat dir nicht erlaubt, uns zu begleiten. «
    »Ich begleite euch nicht. Ich reite allein. «
    Während Hoharie auf der Unterlippe kaute und nac h denklich die Augen zusammenkniff, mischte Othan sich ein. »Du musst kehrtmachen und zurückreiten, Bauer n mädchen. Du kannst uns nicht hinterher reiten . «
    »Ich reite euch nicht hinterher «, berichtigte ihn Fawn. »Ich reite euch voraus. Obwohl ihr natürlich gern überh o len dürft. Reitet ruhig weiter. «
    Hoharie blickte zu ihren beiden Streifenreitern zurück, die i n zwischen hinter ihnen nebeneinanderritten und die Szene ske p tisch beäugten. »Ich kann wirklich keinen Mann entbehren, um dich zurückzubringen. «
    »Das verlangt auch keiner von dir. «
    Hoharie holte tiefer Luft. »Aber das werde ich, wenn du mich dazu zwingst. «
    Fawn hielt ihr Pferd an und sah zu den beiden großen, ernstha f ten Burschen hinüber. Sie würden ihre Pflicht tun. Daran b e stand kein Zweifel. Wenn sie sich einen dieser verbissenen Ke r le aufhalsen ließ, würde der sie ohne Zögern bis zum Hickory-See zurückbringen, und das nicht in allzu guter Stimmung. Streifenreiter ließen nicht gern ihre Partner allein zurück.
    Fawn versuchte es noch einmal. »Hoharie, bitte lass mich mi t kommen. Ich werde dich auch nicht aufhalten, das verspreche ich dir. «
    »Das ist nicht das Problem, Fawn. Es geht um deine Sicherheit. Du gehörst nicht hier draußen hin. «
    Ich weiß , wohin ich gehöre. An Dags Seite. Fawn rieb sich den linken Arm und runzelte die Stirn. »Ich will dir keinen deiner Begleiter wegnehmen. Wenn es hier dra u ßen so gefährlich ist, könntest du sie selbst brauchen. « Sie ließ die Schultern hängen und den Kopf sinken. »In Ordnung, Hoharie. Es tut mir leid. Ich kehre um. « Sie verbiss sich jegliche weiteren kunstvollen Schnörkel. Halt es einfach. Und knapp.
    Hoharie musterte sie für einen langen Augenblick, und Fawn hielt den Atem an, dass die Heilerin nicht auf die Idee kam, trotzdem eine Wache für sie abzustellen. Aber Hoharie nickte schließlich. »Du bist schon weit geko m men. Wenn dein Pferd es heute nicht mehr zurückschafft, sollte es sicher genug sein für eine Rast, sobald du bis auf zehn Meilen an den See herang e kommen bist. «
    »Holde schafft das schon «, erklärte Fawn zerstreut und wandte sich ab. Auch wenn sie die Stute ziemlich heftig antreiben musste, damit sie sich wieder in Bewegung setzte, da diese viel lieber den anderen Pferden g e folgt wäre.
    Dags Essenzgespür reichte eine Meile weit. Fawn glaubte nicht, dass einer von Hoharies Begleitern mehr zu bieten hatte. Trot z dem ließ sie Holde eine Meile und ein bisschen weiter gehen, bevor sie Halt machte, nur um sicher zu sein. Sie glitt aus dem Sattel und ließ das Pferd eine Weile grasen, bevor sie es wieder auf die Straße führte. Selbst im nachlassenden Licht waren die Hufabdrücke der Seenläufer in der feuchten Erde gut zu s e hen. Keine falschen Abzweige mehr. Fawn lächelte und folgte den Spuren, bis sie in der Dunkelheit kaum noch etwas sehen kon n te. Dann stieg sie wieder ab und führte Holde von der Straße fort, um die Stunden der Dunkelheit a b zuwarten.
    Fawn tränkte die

Weitere Kostenlose Bücher