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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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nichts für dich zu tun außer dich gr ä men. «
    »Und im Weg rumstehen «, murmelte Othan leise.
    »Aber ich kann Dag spüren. Immer noch! «
    Hoharie wirkte nicht sehr zuversichtlich, aber sie e r hob sich auf die Knie, griff über Dag hinweg nach Fawns linkem Arm und tastete darüber. »Hat sich in letzter Zeit irgendwas geändert? «
    »Der Schmerz fühlt sich stärker an, weil ich näher bei ihm dran bin, aber es ist nichts deutlicher «, gab Fawn zu. »Es ist seltsam. Dag wollte mich beruhigen, stattdessen macht mich rasend, was ich fühle. «
    »Bist du das, oder ist es seine Unruhe, die sich auf dich übe r trägt? «
    »Ich kann den Unterschied kaum ausmachen. «
    »Hm. « Hoharie ließ sie los und setzte sich zurück. »Ich wüsste nicht, wie uns das weiterhelfen könnte. J e denfalls noch nicht. « Mit einem schmerzerfüllten Ächzer kam sie auf die Füße, und die anderen schlossen sich ihr an.
    Fawn streckte Mari die Hände entgegen, mit den Handflächen nach oben. »Es gibt doch bestimmt etwas, was ich tun kann! «
    Mari schaute sie an und seufzte, aber es war zumindest ein ve r ständnisvoller Seufzer. »Es gibt Bettzeug und Windeln zu w a schen. «
    Fawn ballte die Fäuste. »Das kann ich, sicher. « Be s ser: Es war eine Aufgabe, die sie hier im Hain halten und nicht eine Meile weit fort verbannen würde.
    »Oh, ja, eine wichtige Aufgabe. Du bist weit geritten, um ein wenig Wäsche zu waschen, Bauernmädchen «, sagte Othan und bekam die unterkühlten Blicke der See n läuferfrauen gar nicht mit. Es war unschwer zu erraten, wer bisher die Wäsche g e macht hatte.
    Entschiedener sagte Mari: »Nicht dass es einen Ha u fen Wäsche gäbe. Es ist so schwer, überhaupt etwas in diese Leute reinz u kriegen, also kommt auch nicht viel heraus. Jedenfalls noch nicht heute Abend, Fawn. Du siehst erschöpft aus. «
    Fawn räumte das mit einem kurzen Nicken ein. Als a l les geklärt war, wurden die Pferde der Gruppe – ei n schließlich Holde – von den Streifenreitern zum östlichen Lager geführt, aber Fawn schaffte es, ihre Decken und Satteltaschen bei Dag im Hain zu belassen. Es machte sie halb wahnsinnig, ihn nicht berühren zu dürfen, aber sie bemühte sich, für ihre Hände etwas anderes zu tun zu finden, half beim Feuer und der Zubereitung von Brühe und dünnem Haferschleim, die diese erfahrenen Frauen ständig am Kochen hielten.
    Hoharie begann mit einer zweiten, gründlicheren Unters u chung der stillen, essenzverknoteten Leute und hatte einen Ausdruck höchster Frustration auf dem G e sicht. »Ich könnte genauso gut ein Knocheneinrichter der Landleute sein «, hörte Fawn sie murmeln, während sie bei Dag kniete. Fawn dachte sich bitter, dass sie alle mit einem solchen womöglich besser dran wären. Denn die Knocheneinrichter und Hebammen der Bauern mussten stets mit Vermutungen und frei Schnauze a r beiten, mit indirekten Hinweisen. Vermutlich wurden sie im Laufe der Zeit so ziemlich gut in dem, was sie taten.
     
    Sobald Fawn am nächsten Morgen aufstehen und sich bewegen konnte, nahm sie sich resolut der Wäsche an. Bei dieser Arbeit plagten sie zumindest andere Muskeln als die, die während der letzten drei Tage schon überb e ansprucht worden waren. Die Reithosen bis über die Knie hochgerollt, watete sie ins Sump f wasser hinaus und zog ein behelfsmäßiges Floß hinter sich her, das sie aus totem Holz zusammengebunden hatte und worauf sie die beschmutzten Decken und provisorischen Windeln transpo r tierte. Das Wasser wirkte außergewöhnlich klar und geruchlos für einen Sumpf und eignete sich zum W a schen ausgezeichnet. Außerdem konnte Fawn von hier aus ein Auge auf den langen, plumpen Schatten unter der Esche halten, der Dag war, und die Umrisse der Helfer sehen, die sich mit fest geschlossenen E s senzen durch den Hain bewegten.
    Zu ihrer Überraschung kam einer der Seenläufermä n ner heran und schloss sich ihr bei der Arbeit an, kein Streifenreiter, so n dern einer der Überlebenden aus dem verwüsteten Dorf unten am Ufer. Schweigend begann er an ihrer Seite die Wäsche zu reiben und rubbeln. »Du bist Dag Rotdrossels Bauernbraut «, sagte er, nicht als Frage, sondern eine Feststellung. Fawn konnte nur n i cken. Er trug einen seltsamen Ausdruck auf dem Gesicht, ve r härmt und abwesend, und Fawn traute sich nicht recht, ihn anzusprechen. Allerdings bedankte sie sich leise, wann immer sie Lappen hin und herreichten.
    Als sie die schweren, nassen Tücher zurück zu den ausgezeh r

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