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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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…« Wenn ihr nichts mehr ve r sucht, wie wollt ihr dann irgendetwas herausfinden? Sie setzte sich auf die Fersen und presste die Lippen aufe i nander. Also gut: Erst anschauen, dann aktiv werden. Dags Atmung schien sich z u mindest im Augenblick nicht zu verschlechtern.
    In der Zwischenzeit hatte Mari Hoharie und Othan zu den Schlammlöchern geführt und dann wieder durch den Hain, wo sie die übrigen Gefangenen untersuchen kon n ten. Schließlich kamen sie heran und knieten an Dags anderer Seite nieder. Mari schloss einen Bericht ab, der anscheinend etwas verständlicher gewesen war als der von Saun. Sie erzählte, wie Artins Herz versagt und Dag die Essenz mit ihm verschränkt hatte. Die He i lerin stieß bei dieser Beschreibung pfeifend den Atem aus. Noch beängstigender war für Fawn, was Mari von der sonde r baren Auszehrung erzählte, die nach dem Kampf mit dem Übel in Dags Essenz zurückgeblieben war.
    »Huh. « Hoharie rieb ihr vor Hitze gerötetes Gesicht und ve r schmierte dabei den Straßenschmutz in schweißfeuchten Schli e ren. Sie blickte sich um. »Im Ernst, Mari, wofür hast du mich eigentlich hierher geschleppt? Im e i nen Augenblick flehst du mich an, diese unheilige Es s enzverknotung zu lösen, und im nächsten erklärst du mir, ich solle es bloß nicht wagen, meine Essenz hier zu öf f nen, um die Opfer auch nur zu untersuchen. Beides kannst du nicht haben. «
    »Wenn Dag aus diesem Ding nicht wieder herauskam, dann kann ich es bestimmt nicht. Ich weiß nicht, wie es bei dir au s sieht. Hoffte, du kennst noch ein paar Tricks, Hoharie. « Maris Stimme wurde leiser. »Ich grübele nun schon seit Tagen über dieses Dilemma nach und drehe fast durch. Allmählich frage ich mich, wann es Zeit wird, unsere Verluste zu begrenzen.
    Nur … sämtliche Knochenmesser dieser Formwirker, die vie l leicht auf sie abgestimmt waren, gingen verloren, während das Übel sie gefangen hielt. Von den neun Leuten da am Boden trägt im Augenblick nur Bryn ein ungeprägtes Messer. Wir würden also nicht viel beko m men, für den hohen Preis. Und ich bin mir nicht wirklich s i cher, was mit jemandem geschieht, der so gefangen ist und versucht, seinen Tod zu teilen – oder mit dem Me s ser oder den anderen. Bei den Erdmann-Welpen hatten wir jedenfalls wenig Glück, so viel muss man sagen. «
    Saun, der inzwischen mit verschränkten Armen an der kahlen Esche lehnte, verzog zustimmend das Gesicht.
    Fawn wurde übel, als ihr langsam dämmerte, wovon Mari red e te. Die Vorstellung, wie Mari oder Saun oder Hoharie – wah r scheinlich Mari, denn das schien ihrer Vorstellung von den Pflichten eines Anführers zu en t sprechen – die Knochenmesser zur Hand nahm und der Reihe nach durch die Herzen ihrer K a meraden stieß, an eine Decke nach der anderen trat … Nein, nicht Dag! Fawn berührte das Messer unter ihrem Hemd und war plötzlich von grimmiger Zufriedenheit erfüllt, weil ihr U n fall in Glashütten zumindest diese grauenvolle Möglichkeit au s geschlossen hatte.
    Hoharie runzelte die Stirn, aber Fawn kam es eher b e dauernd als ablehnend vor.
    »Ich würde sagen «, erklärte Mari, »dass Dag allen in dieser Fa l le neue Kraft gegeben hat, indem er sich selbst hineinbegab. Für eine kleine Weile. Aber die Schwächeren haben nun schon wieder Probleme. Ich weiß nicht, wie lange wir sie am Leben halten könnten, wenn wir alle drei Tage einen neuen Streife n reiter hinzufügen – nur dass das Problem damit natürlich immer größer we r den würde. Und nur damit keine Missverständnisse aufko m men: Ich will mich nicht freiwillig dafür melden. Und ich möchte es dir auch nicht empfehlen, Hoharie, also komm bloß nicht auf dumme Gedanken. «
    Hoharie rieb sich den Nacken. »Irgendwelche Geda n ken werde ich mir machen müssen. Aber ich werde heute Abend nichts mehr versuchen. Müdigkeit trübt das U r teilsvermögen. «
    Mari nickte zustimmend und beschrieb das Lager ös t lich der ausgezehrten Zone, wohin sich anscheinend j e der zum Schlafen zurückzog, der nicht durch einen Zauber hier festgehalten wu r de. Als sie innehielt, wies Fawn auf Dag und warf ein: »Mari stimmt es, dass ich ihn nicht berühren darf? «
    »Möglicherweise «, erwiderte Mari. »Es genauer he r auszufinden könnte teuer werden. «
    Oder auch nicht, dachte Fawn. »Ich bin den ganzen Weg hie r her geritten. «
    In einem Tonfall müden Mitgefühls meinte Hoharie: »Wir h a ben dir doch gesagt, du sollst zu Hause bleiben, Kind. Es gibt hier

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