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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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weniger zappelig und mürrisch wirkte, wenn sie bei ihm saß. Saun war ebenfalls geblieben, mit Griff als Partner. Varleen hatte Dirla als Maris Partner abgelöst.
    Es gab nicht zu viel für Fawn zu erledigen, nachdem während der vorangegangenen Tage alle Reinigungs - und Flickarbeiten recht gut nachgeholt worden waren. Alle r dings verbrachte sie einige Zeit mit den jüngeren Stre i fenreitern bei den Pferden. Holde war nicht lahm geworden, auch wenn Fawn zu dem Schluss kam, dass es knapp gewesen war. Die Stute erholte sich sogar schne l ler als Dag. Fawn vermutete, dass die Seenläufer ihre Heilza u ber auch bei den Pferden verwendeten; wenn nicht off i ziell, so doch sicher im Verborgenen.
    Am dritten Tag wurde die drückende Hitze von einem gewaltigen Gewitter nach Osten gedrängt. Die Äste der Bäume bogen sich und ächzten bedrohlich über ihren Köpfen, und die Blätter schü t telten sich und blitzten sil b rig auf.
    Die Streifenreiter befestigten schließlich ihre sämtlichen Zel t abdeckungen über Dags und Fawns Rahmen aus jungen Bä u men – abgesehen von einer Plane, die fla t ternd wie eine irre Fledermaus in den Wald geweht wu r de – und drängten sich alle darunter. Der nahe gelegene Bach schwoll an und floss schlammbraun und schaumgelb dahin, während der Sturm schließlich einem ergiebigen Platzregen wich. In unausgespr o chenem Einverne h men entspannten sich alle und sahen dem Natu r spektakel einfach nur zu, reichten gelegen tl iche Bissen kaltes Essen herum, während ihre Kochfeuergrube sich in eine trübe, graue Pfütze verwandelte.
    Griff holte eine hölzerne Flöte hervor und ließ Saun eine Zeit lang darauf üben. Fawn erkannte vielleicht die Hälfte der le b haften Melodien. Zu gegebener Zeit nahm Griff das Instrument zurück und spielte ein langes, unheimliches Duett mit dem R e gen. Varleen und Saun ste u erten gedämpfte Trommelrhythmen bei, mit Stöcken und allen Töpfen, die sie finden konnten. Dag und Mari schienen mit dem Zuhören zufrieden zu sein.
    Dann knabberte jeder wieder etwas. Dag, der die ga n ze Zeit mit geschlossenen Augen gegen die Satteltaschen gelehnt dagelegen hatte, drückte sich ein wenig höher, schob sein linkes Bein z u recht und fragte plötzlich Saun: »Weißt du noch, wie diese Landleutestadt hieß, unter der das Übel angeblich hochgeko m men ist? «
    »Grünquell «, antwortete Saun abwesend und schob den Hals durch die offene, dem Wind abgewandte Seite der Unterkunft, um vergeblich nach einer Lücke in den Wolken Ausschau zu halten.
    »Weißt du auch, wo sie liegt? Bist du jemals dort g e wesen? «
    »Ja, ein paar Mal. Sie liegt etwa fünfundzwanzig Meilen nor d westlich der Knochensümpfe. « Er setzte sich wieder auf seine Satteldecke und wies vage zur gege n überliegenden Seite der Unterkunft.
    Dag schürzte die Lippen. »Das muss fast fünfzig Meilen obe r halb der alten, freigegebenen Linie liegen? «
    »Beinahe. «
    »Wie konnte man jemals die Gründung einer Stadt so weit im Norden zulassen? Zu meiner Zeit war sie noch nicht da. «
    Saun zuckte die Achseln. »Irgendeine Art Siedlung gibt es dort schon, solange ich lebe. Drei Straßen kreuzen sich da, und ein Fluss ist auch in der Nähe. Es gab ein paar Mühlen, wenn ich mich recht entsinne. Erst ein S ä gewerk. Später, als die Höfe in der Gegend zahlreicher wurden, bauten sie noch eine für G e treide. Es gab einen Hufschmied, einen Schmelzofen und noch anderes. Den Schmied haben wir ein paar Mal besucht, auch wenn sie dort nicht allzu freundlich zu Streifenreitern waren. «
    »Warum nicht? «, fragte Fawn und war bereit, an Sauns Stelle entrüstet zu sein.
    »Alte Geschichte. Die ersten Male, als die Landleute hier si e deln wollten, haben die Streifenreiter von Feuchtwalde sie wi e der vertrieben. Sie haben sich aber zurückgeschlichen. Bauern von gerodetem Land herunterzukriegen ist so gut wie unmö g lich. Liegt wohl an den vielen Baumstümpfen, die sie ausgraben mussten, um es zu roden, nehme ich an. Am Ende waren dort so viele Bauern und sie waren so störrisch, dass man sie nicht ohne Blutvergießen fortbekommen hätte. Also hat man schließlich nachgegeben und sie bleiben lassen. «
    Dag runzelte die Stirn.
    Saun zog die Knie heran und schlang fröstelnd die Arme darum. »Ein Kerl da oben hat mir mal erzählt, dass die Seenläufer zu habgierig sind, wenn sie ein so ers t klassiges Ackerland einfach nur als Jagdrevier erhalten wollen. Dass seine Leute mit dem Pflug mehr Nahrung

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