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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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herausholen können als wir jemals mit B ö gen und Fa l len. «
    »Was wir jagten, konnten sie nicht essen «, knurrte Mari.
    »Derselbe Bursche hat mir auch erzählt, dass Landzehrer nur eine Gruselgeschichte sind, mit denen die Seenläufer Landleute fernhalten wollen «, fügte Saun ein wenig grimmig hinzu. »Man fragt sich, was jetzt aus ihm geworden ist. «
    Griff und Varleen schüttelten den Kopf. Fawn biss sich auf die Lippe.
    Dag spielte mit einem Finger in seinem Haar und zog sacht an einer Strähne. Der nächste Schnitt war schon überfällig, dachte Fawn, es sei denn, er wollte es wachsen lassen wie seine Kam e raden. »Ich will mir den Ort ans e hen, bevor wir nach Hause reiten. «
    Griff runzelte die Stirn. »Das wäre ein Umweg von drei Tagen, Dag. «
    »Vielleicht nur zwei, wenn wir noch weiter reiten und über die nördliche Straße zurückkehren. « Nach kurzem Nachdenken fügte er hinzu: »Wir könnten zwei Tage früher von hier fort und trotzdem pünktlich zu Hause sein. «
    Mari warf ihm einen zweifelnden Blick zu. »Hab mir schon g e dacht, dass du allmählich unruhig wirst. Hoharie meinte, sieben Tage Schonung für das Bein. Wir haben sie alle gehört. «
    »Kommt schon, ihr wisst genau, dass sie das ein wenig aufg e bauscht hat. «
    Mari stritt das nicht direkt ab, aber sie sagte: »Und warum sol l test du das überhaupt wollen? Du weißt, wie eine Auszehrung aussieht, auch ohne dass du dir noch eine weitere anschaust. Es ist immer dasselbe. Deshalb nennt man es ja Auszehrung. «
    »Pflicht eines Truppführers. Fairbolt wird einen B e richt darüber haben wollen, wie alles anfing. «
    »Nicht sein Revier, Dag. Es ist die Aufgabe eines Feuchtwa l de - Lagerhauptmanns , das zu untersuchen. «
    Dag senkte die Augenlider und hob sie wieder, in dieser eige n artigen Ich - werde - darüber - nicht - diskutieren - Geste . Er nahm Fawns neugierigen Blick zur Kenntnis. »Trot z dem muss ich wissen, was es da herauszufinden gibt. Und ich wollte das nicht ausdiskutieren, falls j e mand das falsch verstanden hat. « Eine Spur von Härte trat in seine Stimme. Nicht diskutieren, aber anscheinend auch nicht nachgeben.
    Mari verzog das Gesicht. »Warum? Ich könnte dir wahrschei n lich genau genug beschreiben, was da zu s e hen ist, ohne auch nur aufzustehen. Und du könntest das ebenso. Bedrückend, aber exakt. Nach was für Antwo r ten suchst du? «
    »Wenn ich das wüsste, müsste ich es mir nicht ans e hen. « Dag zog weiter nervös an seinem Haar. »Ich gla u be nicht, dass ich überhaupt nach Antworten suche. Ich glaube eher, ich suche nach neuen Fragen. « Er nickte Fawn langsam zu.
     
    In makellosem Blau dämmerte der nächste Morgen he r an, und jeder nutzte ihn dazu, die Ausrüstung in der So n ne auszubreiten oder zum Trocknen über irgendwelche Äste zu hängen. Gegen Mittag hielt Dag diese Aufgabe für annähernd abgeschlossen und überredete seine Begleiter dazu, noch am gleichen Tag au f zubrechen – in leichten, gemächlichen Etappen, um Maris au f gebrac h tem Blick zu begegnen und ihrem gemurmelten Hab ich es nicht gesagt? Da Mari aber diesen Ort ebenso leid war wie jeder andere, hatte Dag sich bald durchgesetzt.
    Mit der Aussicht auf Heimkehr, wenn auch auf Umwegen, ha t ten die jüngeren Streifenreiter innerhalb einer Stunde das Lager abgebaut und alles verpackt, und Saun führte die sechs Reittiere und das Packpferd nach Nor d westen. Sie schlugen einen weiten Bogen um den ausg e zehrten Sumpf, der blass und leblos unter dem kristallklaren Licht dalag und dennoch nicht einladend wirken konnte, obwohl eine Abkürzung durch ihn mehrere Me i len gespart hätte.
    Auf halbem Weg um den Sumpf brachte Mari ihr Pferd zum Stehen und wandte ihr Gesicht einer unsteten, feuchten Brise zu.
    »Was? «, rief Saun wachsam über die Schulter zurück.
    »Riechst du das? «, fragte Mari.
    »Ziemlich übel «, stellte Varleen mit gerümpfter Nase fest.
    »Da fängt etwas an zu verwesen «, erklärte Dag Fawn, die neben ihm ritt und ihn fragend anblickte. »Das ist gut. «
    Sie schüttelte den Kopf. »Ihr habt Vorstellungen. «
    »Jede Hoffnung ist uns gut genug. « Er lächelte auf sie herab und trieb Feuerschopf wieder an. Dag konnte fü h len, wie sich die Stimmung in seiner müden Patrouille ein wenig aufhellte.
    Wie er Mari versprochen hatte, bewegten sie sich in einem g e messenen Schritt durch die Wälder von Feuch t walde. Sie ritten mit weit geöffnetem Essenzgespür wie Leute, die unterwegs die

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