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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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mindest handtiefem Wasser heraus.
    Er hörte ihrem enttäuschten Gemurmel so lange zu, wie er glaubte, damit durchkommen zu können. Dann hörte er auf sein besseres Ich und schlug vor, dass sie ja auch ein hübsches Pic k nick an Bord haben könnten, wenn sie dieses um der besseren Stabilität willen zwischen einigen angeschwemmten alten Baumstämmen im Schatten einer Weide verkeilten. Fawn übe r nahm wieder das Ruder, und nur mit einem mäßig beunruh i genden Schaben brachte sie sie sicher an die provisorische A n legestelle.
    Sie setzte sich auf den Boden des Boots ihm gege n über, ihre Beine zwischen den seinen, und sie teilten sich Essen und Wein. Fawn konnte mehrere von Hoharies Empfehlungen auf einmal umsetzen, indem sie Dag in einen gesättigten Schlu m mer schickte. Schließlich wac h te er wieder auf, und ihm war heißer, als selbst ein Landleute - Hut und der flimmernde, gel b grüne Schatten der Weide ausgleichen konnte. Also stemmte er sich hoch und legte Hemd und Armgeschirr ab.
    Fawn unterbrach ihr Nickerchen, öffnete ein Auge und richtete sich dann besorgt auf, als er die Hüften anhob und die Hose ablegte. »Ich glaube nicht, dass wir das in diesem engen Boot hinbekommen! «
    »Nun, ich kann dir versichern, dass es möglich ist «, teilte Dag ihr abwesend mit. »Aber ich habe nicht vor, es jetzt zu vers u chen. Ich wollte ins Wasser, um mich ein wenig abzukühlen. «
    »Heißt es nicht, man kriegt Krämpfe, wenn man zu früh nach einem schweren Essen schwimmen geht? «
    »Ich gehe nicht schwimmen. Ich lass mich nur ein wenig tre i ben. Womöglich muss ich überhaupt keinen Mu s kel bewegen. «
    Er wählte einen trockenen Baumstamm von etwa e i nem Schritt Länge ganz oben im Treibgut aus, ruckelte ihn los und glitt hi n ter ihm ins Wasser. Die Oberfläche war so warm wie ein Bad e zuber, aber darunter fanden seine Beine die Kühle, nach der er gesucht hatte. Wie Seide strich das Wasser über seine Haut. Er ließ die A r me über das behelfsmäßige Floß hängen, stützte das Kinn darauf auf, rührte ein wenig von der wogenden Kühle h ö her empor und entspannte sich vollkommen.
    Kurz darauf zog auch Fawn sich zu seinem – leider immer noch rein ästhetischen Vergnügen den Kittel über das gerötete G e sicht, suchte sich selbst ein Stück Holz aus und sprang hinter ihm her. Er ließ sich befriedigt weitertreiben, während sie mit jugendlicher Lebhaftigkeit wie ein Fischotter um ihn herum platschte , erst wagte, ihr Haar nass zu machen, dann auch ihr Gesicht, bis sie schließlich ganz untertauchte.
    »He «, stellte sie schließlich überrascht während dieser Versuche fest. »Ich kann ja gar nicht untergehen! «
    »Jetzt weiß du es «, säuselte er.
    Sie bespritzte ihn, konnte ihn damit aber nicht zu größerer Akt i vität verleiten und kam schließlich neben ihm zur Ruhe. Dag öffnete die Augen gerade weit genug, um den Anblick ihres blassen, bloßen Körpers zu genießen, der von den schwanke n den Wellen scheinbar verflüssigt wurde. Die langen, zerfransten Wasserpflanzen liebko s ten sie, während Fawn müßig mit den Beinen schlug und sich drehte.
    Nachdenklich schaute Dag den gelben Weidenblättern hinte r her, die vor seiner Nase dahintrieben, die Vorboten von weit e ren, die bald folgen würden. »Das Licht ändert sich. Und die Laute in der Luft. Es fällt mir stets auf, wenn der Sommer se i nen Höhepunkt überschritten hat und sich allmählich vera b schiedet und die Zikaden he r auskommen. Es macht mich … nicht wirklich traurig. Es sollte ein Wort dafür geben. « Als würde die Zeit davongleiten, und nicht einmal seine Geiste r hand könne sie festhalten.
    »Lärmende Dinger «, murmelte Fawn auf den eigenen Stamm gestützt. »Ich habe gehört, wie sie ihr Zirpen b e gonnen haben, als ich auf dem Weg nach Feuchtwalde war. «
    Beide schwiegen für eine sehr lange Zeit und lausc h ten dem fortwährenden Wechselspiel der Insektenlieder. Der braune, keilförmige Kopf einer Bisamratte zog ein nach hinten breiter werdendes V durch das klare Wasser, bis er schließlich mit e i nem Platschen verschwand, als das scheue Tier ihre Aufmer k samkeit spürte. Ein Gra u reiher glitt heran, stand dann aber nur da, als würde er auf einem Bein schlafen. Die Stockenten, die im Schatten auf der anderen Seite des Sumpfes dösten, bewe g ten sich ebenfalls nicht. Das helle Licht schien zu atmen wie ein lebendes Wesen.
    »Dieser Ort ist so etwas wie das Gegenteil einer au s gezehrten Zone «,

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