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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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standen? «
    »Ja «, knurrte Dag.
    »Danke «, sagte Dowie. »Dann bin ich fertig. «
    »Aber ich bin nicht Dag Rotdrossel «, wandte Dag ein. »Den Burschen gibt es nicht mehr. «
    »Bewahr dir das für den Hain auf. Da gehören solche Einwände hin. « Sie zögerte, schaute kurz zu Fawn und dann wieder auf Dag. »Ich will noch mal darauf hinwe i sen: Du wurdest geladen, aber nicht das Kind, das du dir als Braut mitgebracht hast! In unserem Rat gibt es keinen Platz für Bauern. «
    Dags Gesicht nahm einen harten Ausdruck an. »Ist sie au s drücklich ausgeschlossen? Dann haben wir nämlich schon eine Streitfrage, bevor wir anfangen. «
    »Nein «, räumte Dowie widerstrebend ein. »Aber glaub mir, sie wird deiner Sache nicht helfen, Dag. Wer auch immer bisher glaubte, dass du mit dem Unterleib gedacht hast, dürfte bei i h rem Anblick kaum eines Besseren b e lehrt werden. «
    »Vielen Dank «, stellte Dag mit zuckersüßer Stimme fest. »Ich finde auch, dass meine Frau schön ist. «
    Dowie schüttelte nur den Kopf. »Ich bin ja so froh, wenn der Tag vorbei ist. « Ihre Sandalen klatschten gegen die Fersen, als sie sich umwandte und davon schritt .
    »Das ist doch mal eine Frau, die sicher weiß, wie man einem die Stimmung verderben kann «, murmelte Dag, und sein Gesicht s ausdruck lockerte sich.
    Fawn schob sich an seine Seite. Er legte den Arm um ihre Schultern. Sie schluckte und fragte: »Ist sie irgen d wie mit Obio Graureiher verwandt? «
    »Er ist ihr Schwager. Sie ist das Oberhaupt des Zeltes Graure i her auf dieser Insel. «
    »Und sie hat eine Stimme im Rat? Das … ist nicht allzu ermut i gend. «
    »Tatsächlich gehört sie zu denen, die ich als mir freundlich g e sonnen einschätze. Als ich noch jung war, war ich ein Jahr lang mit ihr auf Patrouille, bevor ich auf Austausch ging und sie den Dienst quittierte. «
    Wenn das freundlich war, dann fragte sich Fawn, wie »feinds e lig « aussah. Nun, sie würde es bald herausfi n den. Kam das alles so plötzlich, wie es den Anschein ha t te? Vielleicht nicht. Die Sache mit dem Stammesrat war stets ein Schweigen in der Mitte aller Dinge gewesen, um das Dag sich herumgedrückt hatte, seit er aus Feuchtwa l de zurückgekehrt war. Und sie hatte sich von ihm auf diesen Bogen mitnehmen lassen. Sicher, er war ganz offensichtlich zu krank gewesen, um sich während der er s ten Tage mit so etwas zu belasten. Aber dann?
    Er weiß nicht, was er tun will, erkannte sie, mit einem eisigen Gefühl im Bauch. Selbst jetzt weiß er es noch nicht. Weil das, was er wollte, unmöglich war, immer schon gewesen, und die Alternative ebenfalls? Was sollte ein Mann dann tun?
    Sie zogen sich an, wuschen sich, aßen. Dag fing nicht wieder mit dem Nussknacken an und Fawn nicht mit dem Spinnen. Er erhob sich und lief unruhig um den Zeltplatz herum oder in den Walnusshain, wo auch immer er vor ü bergehend die anderen Bewohner meiden konnte, die ihren eigenen frühen Pflichten nachgingen.
    Als die morgendlichen Schwimmer von der Anlegestelle ve r schwanden, ging er hinunter und setzte sich eine Weile dorthin. Den Kopf auf die Knie gestützt, starrte er ins Wasser. Fawn fragte sich, ob er sich wohl diesem a l ten Kinderspiel widmete, das er ihr gezeigt hatte, und die nicht essbaren kleinen Sonne n barsche, die sich im Scha t ten der Anlegestelle versammelten, dazu überredete, aufzusteigen und einfache Muster zu schwi m men. Die So n ne stieg höher.
    Als die Schatten kürzer wurden, trat Dag unter das Zeltvordach und setzte sich neben sie auf den Sitzklotz. Er stützte den rec h ten Ellbogen auf das Knie, beugte den Nacken und starrte auf seine Sandalen hinab. Schließlich blickte er zum See auf, mit einem verträumten Ausdruck auf dem Gesicht. Fawn wusste nicht, ob er versuchte, sich diesen Anblick einzuprägen, oder ob er ihn übe r haupt nicht wahrnahm. Sie dachte an ihre Besuche im Seerosensumpf. Dieser Ort nährt ihn. Würde er spirituell verhungern im Exil? Ein Mann konnte ohne sichtbare Verle t zung sterben, wenn ihm die Essenz entzweigeri s sen wurde.
    Sie holte Luft und setzte sich gerade hin. Fing an: »Liebster. «
    Mit einem flüchtigen Lächeln wandte er sich ihr zu. Er sah m ü de aus.
    »Was hast du vor? «
    »Ich weiß es nicht. « Einen Augenblick lang sah er so aus, als wolle er diese Offenheit noch auf irgendeine b e ruhigende Art korrigieren, dann aber ließ er die Worte einfach so stehen.
    Sie wandte das Gesicht ab. »Ich wollte dir diese Geschichte e i gentlich nicht

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