Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
Vom Netzwerk:
unter den ergrauten Brauen einen ir o nischen Blick zu, ein schweigender Kommentar zu Dags vorherigem, wiederholtem Befehl, dass niemand ohne direkte Anweisung sein Essenzgespür öffnen sollte. Sowohl er als auch Mari star r ten erst mit geöffneten Augen, dann mit geschlossenen.
    »So was habe ich noch nie gesehen «, hauchte Mari. »Bewuss t los? «
    »Essenzverknotung …?«, schlug Codo vor.
    »Oh. Ja. Das ist es «, stimmte Mari ihm zu. »Aber w a rum sollten sie …«
    Dag zählte nach – sechs mit den Augen, fünf mit dem Essen z gespür. Was nahelegte, dass einer von ihnen tot war. »Ich gla u be, sie sind an diese Bäume gebunden. « Er wandte sich Maris Partnerin Dirla zu, die besorgt hinter ihnen abwartete. »Ihr a n deren bleibt zurück. Codo, Mari, kommt mit mir. «
    Zwischen ihnen und dem Gehölz gab es keine D e ckung. Dag gab den mühsamen Anschein von Heimlichkeit auf und trat o f fen vor, Codo und Mari folgten ihm auf dem Fuße.
    Es waren tatsächlich einheimische Seenläufer, und sie waren an die dickeren Baumstämme gebunden, zusa m mengesackt oder halb aufgerichtet. Sie schienen bewuss t los zu sein. Drei Männer und drei Frauen, meistenteils ältere. Es schienen Formwirker zu sein, keine Streifenre i ter, wie Dag aus ihrem Aussehen schloss und aus den Überre s ten ihrer Kleidung. Einige zeigten Spuren eines Kampfes, blaue Flecken und Schnitte, andere nicht. Eine Frau war tot, wächsern und reglos. Dag zögerte noch, sie zu berühren, um aus der Starre oder deren Fehlen zu schließen, wann sie gestorben war. Aber er vermutete, dass sie nicht sehr lange tot war . Schon wieder zu spät, alter Streifenre i ter.
    Codo zischte und zog das Messer. Er trat auf die Seile zu, die die Gefangenen hielten.
    »Warte «, sagte Dag.
    »Was? « Codo blickte ihn finster an.
    »Dag, was ist das? «, fragte Mari. »Hast du eine A h nung? «
    »Ja, ich glaube schon. Wenn ein junges Übel einen Brutplatz für neue Erdleute einrichtet, muss es in der N ä he bleiben, um sie wachsen zu lassen. Das trägt mit dazu bei, dass es an seinen Hort gefesselt bleibt, selbst wenn es nicht mehr ortsgebunden ist. Dieses Übel ist stark genug gewo r den … um diese Aufgabe abzugeben. Es hat diese Formwirker zusammengeschlossen, damit sie ihm Erdleute erschaffen, während es selbst … a n derswohin geht. « Dag blickte unbehaglich nach Süden.
    Codo schürzte die Lippen und stieß einen lautlosen Pfiff aus.
    »Können wir sie aus der Essenzverknotung lösen? «, fragte Mari und kniff die Augen zusammen.
    »Ich bin mir nicht sicher, aber wartet noch. Ich weiß nicht genau, wie eng das Übel mit ihnen verbunden ist, wie weit auch immer es sich inzwischen von hier entfernt hat. Wenn wir etwas mit ihnen anstellen und an dieser Essen z manipulation herumspielen, wäre das Übel womöglich g e warnt. Es wüsste, dass wir hier sind und ihm auf der Spur. «
    »Dag, du kann doch nicht ernsthaft daran denken, sie da hängen zu lassen! «, wandte Codo bestürzt ein. Mari wirkte weniger e r schüttert als vielmehr verbittert.
    »Wartet «, wiederholte Dag und schritt auf den sumpfigen Stre i fen zu. Die beiden anderen tauschten einen Blick und folgten ihm.
    Im Abstand von jeweils wenigen Fuß fand er flache Gruben im nassen Boden aufgereiht. Sie sahen aus wie Erdlöcher, die von spielenden Kindern gegraben sein mochten. In der Mitte eines jeden ragte eine Schnauze an die Oberfläche, die normalerweise wild flatterte, um genug Luft zu bekommen. Er erkannte Bisa m ratte, Wasc h bär, Opossum, Biber, sogar Eichhörnchen und die lan g same, kaltblütige Schildkröte. Sie alle fingen schon an, ihre frühere Form zu verlieren, wie die Raupen in einer Puppe, aber keine von ihnen war bisher zu menschlicher Größe herang e wachsen. Er zählte vielleicht fünfzig.
    »Ah, das ist nun praktisch «, stellte Codo fest und schaute Dag fasziniert und mit Abscheu über die Schu l ter. »Wir können sie in ihren Löchern töten. Spart uns viel Ärger. «
    »Es wird noch Tage dauern, bis die so weit sind «, sa g te Dag. »Vielleicht sogar Wochen. Wenn wir vorher das Übel töten, sterben sie an Ort und Stelle. «
    »Was denkst du, Dag? «, fragte Mari.
    Ich denke daran, wie wenig ich das Kommando auf diesem Ausflug haben wollte. Wegen Entscheidungen wie dieser hier. Er seufzte. »Ich denke, dass der Rest des Trupps einen halben Tag hinter uns ist. Ich denke, dass diese bedauernswerten Leute noch bis zum Abend durchhalten werden, wenn wir ihnen etwas

Weitere Kostenlose Bücher